Fast 52 Prozent versiegelt: Halle bei Versiegelung im Mittelfeld und Platz 3 in Sachsen-Anhalt
In Halle (Saale) sind 51,83 Prozent des Siedlungsgebiets versiegelt. Damit liegt die Saalestadt auf Platz 3 in Sachsen-Anhalt hinter Bitterfeld-Wolfen (55,42%) und Magdeburg (52,55%). Bundesweit liegt Halle auf Platz 54 der 134 größten Kommunen.
Das geht aus einer Studie der VdS Schadenverhütung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Bundesweit hat Ludwigshafen am Rhein mit rund 67 Prozent den höchsten und Suhl in Thüringen mit 30 Prozent den niedrigsten Versiegelungsgrad.
Im Vergleich der Bundesländer liegt Sachsen-Anhalt mit einer durchschnittlichen Versiegelung von 45 Prozent auf Platz sieben. Baden-Württemberg hat mit rund 50 Prozent den höchsten und Brandenburg mit rund 36 Prozent den niedrigsten Versiegelungsgrad. Der deutschlandweite Mittelwert liegt bei 44 Prozent.
Ludwigshafen am Rhein ist die am stärksten versiegelte Stadt Deutschlands. “Rund 67 Prozent des Siedlungsgebiets sind bebaut, betoniert oder asphaltiert”, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der VdS Schadenverhütung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dafür wurde der mittlere Versiegelungsgrad in den Siedlungsgebieten von 134 Städten ausgewertet. Darunter sind die drei Stadtstaaten sowie die zehn einwohnerstärksten Kommunen jedes Bundeslandes.
“Hinter Ludwigshafen folgen Mannheim und Rüsselsheim am Main mit 66 Prozent beziehungsweise 65 Prozent. Alle drei Städte haben eine hohe Versiegelungsrate, da große Industrieflächen der chemischen Industrie oder Automobilindustrie innerhalb der Siedlungsgrenzen liegen”, erklärt Asmussen.
Den niedrigsten Versiegelungsgrad weist das thüringische Suhl mit rund 30 Prozent auf. Im Vergleich der Bundesländer hat Baden-Württemberg mit 50 Prozent den höchsten Versiegelungsgrad, Brandenburg mit 36 Prozent den niedrigsten. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei rund 44 Prozent.
Die zunehmend dichtere Bebauung in Städten ist angesichts der wachsenden Gefahr von Extremwetterereignissen wie Starkregen ein Problem. „Versiegelte Flächen verhindern das Versickern des Regenwassers. Dies kann bei extremen Regenfällen zu Überschwemmungen mit erheblichen Schäden führen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Kommunen sollten deshalb die Starkregengefahr in ihrer Stadt- und Landschaftsplanung stärker berücksichtigen. Auch die Entsiegelung von Flächen muss auf die Tagesordnung.“
In Deutschland regeln das Raumordnungsgesetz und Flächennutzungspläne, welche Flächen bebaut werden dürfen. „Um weiterer Flächenversiegelung vorzubeugen, sollte bei Baugenehmigungen immer eine verpflichtende Klima-Gefährdungsbeurteilung erfolgen. Bei Projekten mit großer Flächenversiegelung sollten ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden“, sagt Asmussen. Eingriffe in Natur und Landschaft könnten so an anderer Stelle kompensiert werden. „Es gibt bereits Konzepte wie das der Schwammstadt, die Städtebau und Starkregenschutz miteinander in Einklang bringen“, so Asmussen. Dazu gehörten auch begrünte Dächer oder zusätzliche Rückhaltebecken, die das Wasser zwischenspeichern.
Solche Maßnahmen seien wichtig, um lokalen Überflutungen vorzubeugen. „Die Kanalisationssysteme in den Städten sind nur für bestimmte Wassermengen ausgelegt. Einem extremen Starkregen halten sie in der Regel nicht stand“, sagt Asmussen. So fielen beispielsweise 2014 in Münster bis zu 290 Liter Regen pro Quadratmeter in nur sieben Stunden. Das Kanalisationssystem konnte das Wasser nicht mehr aufnehmen. Die Folge: Münster stand unter Wasser. „Um dem Wasser mehr Raum zum Versickern zu geben, können Spiel- oder Fußballplätze temporär als Überflutungsflächen dienen“, so Asmussen. Auch dies sollte städteplanerisch berücksichtigt werden.
Eine weitere Gefahr des Flächenfraß ist die zunehmende Hitze in den Städten. Asphalt und Beton absorbieren das Sonnenlicht und wandeln es in Wärme um. „Weniger stark versiegelte Flächen führen dank der Verdunstung zu einer Abkühlung und einer spürbaren thermischen Entlastung“, betont Asmussen.
Wegen der zunehmenden Starkregengefahr sind auch die Immobilienbesitzer/-innen in den Städten gefordert, mehr für die Prävention zu tun. Wer baut, sollte Schutzmaßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen mit einplanen und zugleich möglichst viele Flächen erhalten, auf denen Wasser versickern kann. Zur Vorsorge zählt auch ein umfassender Versicherungsschutz, der Schäden durch sogenannte Elementarrisiken wie Überschwemmungen miteinschließt. Mit dem Naturgefahren-Check und dem Hochwasser-Check bieten die Versicherer Immobilienbesitzer/-innen und Mieter/-innen die Möglichkeit, sich über ihr individuelles Naturgefahrenrisiko zu informieren.
Methodischer Hinweis: Im Unterschied zur GDV-Versiegelungsstudie von 2018 wurde dieses Mal nicht der Versieglungsgrad der gesamten Stadtfläche gemessen, sondern nur der in den Siedlungsgebieten der Kommunen.
50 Prozent? Und das in einer Stadt?! Unglaublich.
Hier muss Halle dringend im Ranking nach oben.
Bei der Kriminalstatistik klappt es doch auch.
Ich empfehle hierzu dringend, völlig sinnbefreit 800 m Saaleufer am Böllberger Weg mit Asphalt zu versiegeln und dazu natürlich die Bäume, Sträucher und sämtlichen Uferbewuchs zu vernichten. Wo Asphalt hinkommt, hat die Natur zu weichen. Und es gibt schließlich (zweckentfremdete) Fluthilfemittel dafür! Also los, Papenburg lauert schon will die 4 Mio Steuergeld abgreifen, die der Spaß kostet. Zur Not entsiegeln wir es dann wieder. Für 8 Mio. 😉
Das ist , weil die Verantwortlichen der Stadt Halle/Saale ohne Hirn und Verstand agieren, ohne jegliche Konsequenzen.
Hoffentlich lesen sich das auch unsere tollen Stadtplaner durch!!
Schon wieder so eine sinnlose Kennzahl. Da diese Zahl von der Größe der Wald und Feldflächen im Stadtgebiet abhängt. Wie wäre: versiegelte Fläche pro Einwohner als Vergleichsgröße. Da gewinnen die Plattenbausiedlungen und nicht das Paulusviertel oder das „grüne “ Kröllwitz.
Was soll DEINE ‚versiegelte Fläche PRO EINWOHNER‘? Das ist doch echt sinnlos!
Wieviel Menschen wohnen in einem eingeschossigen Einfamilienhaus und wieviele in einem Zehngeschosser, ggf auf die gleiche Grundfläche runtergerechnet?
Immer mehr geteerte Radwege, kein Wunder. Wegreißen und mit Kies füllen.
Da hat sich der Abschluss der Förderschule-Lernen bezahlt gemacht. Mama ist Stolz auf dich.
Alle, die in einem Haus mit weniger als 5 Etagen wohnen, rauswerfen. Dann in Hochhäuser verfrachten und die kleineren Häuser abreißen und die Flächen entsiegeln.
Somit müsste die Statistik gefälliger werden.
Vergleichen wir Halle doch mal mit Suhl.
Suhl: 141,62 km², ca. 36000 Einwohner (255/km²)
Halle: 135,02 km², ca. 240000 Einwohner (1777/km²)
Natürlich haben wir mehr versiegelte Fläche.
Was soll solch eine Statistik.
die Statistik ist nicht brauchbar
je nachdem wie groß der Anteil an Gewerbeflächen in der Kommune ist – je größer ist auch der Versiegelungsgrad.
In Gewerbegebieten ist eine GRZ von 0,8 also 80% Versiegelung zulässig in Wohngebieten oftmals weniger als die Hälfte (GRZ 0,4 oder 0,3).
Da Halle mal die grünste Großstadt Deutschlands gewesen sein soll, kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier besonders schlecht um die Versiegelung steht.
Laienhaft würde ich behaupten – auf versiegelten Flächen gibt es kein Grün.