HFC-Fans protestieren gegen Fußballverband Sachsen-Anhalt: Pokalspiele des HFC nur noch in Halle?

Am Samstag hat der Hallesche FC das Pokalspiel gegen Germania Roßlau mit 13:0 gewonnen. Eigentlich hätten die Roßlauer Heimrecht gehabt. Gespielt wurde aber nicht im heimischen Elbestadion, sondern in Halle (Saale). Auf dem Gelände vom FSV 67 am Kinderdorf in Halle-Neustadt traten die beiden Clubs an. Nun haben die HFC-Fans die Nase voll. Denn es ist nicht das erste Mal, dass es zu derartigen Situationen bei Pokalspielen des Halleschen FC kommt.
Unter dem Titel “Faszination Landespokal erhalten” wenden sich die Saalefront-Ultras / HFC-Fankurvenrat an den Fußballverband Sachsen-Anhalt. “Wir wollen „David gegen Goliath“ auf den Sportplätzen des Landes, statt Sicherheitswahn und immer gleiche Stadien”, machen die Fußballfans klar. “Zurück zu den Wurzeln – für einen Landespokal, der diesem Titel auch gerecht wird!. Zudem werden “faire, fanfreundliche Eintrittspreise zu den Kicks” eingefordert.
Früher sei es zu Pokalspielen nach Bismark, Burg, Barleben und Stendal gegangen, heute oft nur nach Sangerhausen, Halberstadt oder gleich Halle. “Also wo soll die Politik der Verlegung enden? Spielt der HFC demnächst nur noch in den eigenen Stadtgrenzen? Wird aus dem Landespokal eine gefühlte Stadtmeisterschaft?”, fragen die Fans. “Wir prangern diesen sich immer mehr zur Farce entwickelnden Trend an und wollen die Besonderheit des Landespokals zurück!”
Es solle Schluss sei “mit den verschiedenen Lostöpfen! Ein flächenmäßig kleines Bundesland wie das unsere braucht keine Nord-Süd-Unterteilung!” Ebenso fordern die Fans “Schluss mit der Politik des einfachsten Weges beim Verband! Echte Lösungen statt permanente Spielortverlegungen sind der Weg!”
Also wenn man „aus Sicherheitsgründen“ ausweichen muss und dann auf diesem Sportfeld spielen konnte (keine Kritik am SV-Platz!), frage ich mich, was genau in Roßlau oder Dessau nicht möglich gewesen wäre ….
… in Teilen, selber Teil des des Problems ist, sollten die Protestierer bei sich anfangen. Nicht aus Jux und Dollerei ist der hiesige Regionalligist saisonübergreifend im Vorderfeld der Strafzahlungen regelmäßig mit dabei. Die Spielverlegungen werden auch nicht vom FSA angeordnet, sondern erfolgen auf Antrag der Vereine. Dabei spielt eigentlich immer nur eine Rolle, dass ein kleiner unterklassiger Verein einfach organisatorisch und infrastrukturell nicht in der Lage ist, solche Spiele mit Gewalt-/Risikopotential abzusichern. So Motten a la „Lok, Erfurt, Halle-Fußballkrawalle“, Pyroeinsatz, Meldungen über Randale, tragen dazu ihren nicht unwesentlichen Teil bei.
Das Gewaltpotential entfaltet sich aber erst, wenn auch das Gegenüber gewaltbereit ist.
Das ist und war bei den kleinen Vereinen in unserem Land eigentlich kaum einmal der Fall. Sogar als im Magdeburger Umland gespielt wurde. Da sollte man mal den Teufel nicht an die Wand malen.
Die organisatorische Frage kann ich vielleicht noch nachvollziehen, ein paar hundert Leute zu verköstigen mag für manche Gemeinde schon eine Herausforderung sein. Aber für Dessau/Roßlau?
Und den Grund auf die Vereine zu schieben finde ich auch makaber, ist doch der Heimvorteil bei unterklassigen Klubs der größte Trumpf, den sie haben.
Bleibt am Ende der Verband. Und der muß sich schon gefallen lassen, Kritik für sein Vorgehen zu bekommen. Ist ja schließlich keine Diktatur.
Und was anonyme Schreiber davon halten, ist sowieso jedem Fan egal…
„Das Gewaltpotential entfaltet sich aber erst, wenn auch das Gegenüber gewaltbereit ist.“
HALLunke,
das mag oft der Fall sein, trifft aber eben nicht auf die Anhängerschaft des HFC zu.
„Und was anonyme Schreiber davon halten, ist sowieso jedem Fan egal…“
Einer dieser Schreiber wird in Zukunft dafür sorgen, dass der HFC Schwierigkeiten haben wird, die Miete für das Kurt-Wabbel-Stadion aufzubringen.
… Schreiber davon halten…“, schrieb der anonyme @HALLunke. Es geht auch nicht um Verköstigung, sondern um Gestellung von Ordnern, Sicherheitsdienst, Rettungsdienst, was alles schwer aufzubringende zusätzliche Kosten für einen kleinen Verein sind. Eigentlich schon einmal auf der Anlage von Germania Roßlau gewesen? Ich kenne die Örtlichkeit. In DE kommt noch erschwerend hinzu, dass hier auch Potential FCU, FCM vorhanden ist und das die Sicherheitslage noch verschärft. Und nein, im „Greifzu“ und „Schillerpark“ hätte nicht gespielt werden können, da macht seit Jahren die Stadt DE als einstiger Stammfinalort wg. Randale, Zerstörungen, nicht mehr mit.
Da kannst du aber froh sein, daß das NUR beim HFC so ist.
Da brauchst du also bloß die Stadtgrenzen verlassen, und schon ist alles wieder gut.
Vielleicht fängt man erstmal an, sich auswärts auch wie ein Gast zu benehmen.
Ist halt doof, wenn man nicht auch mal woanders randalieren kann.
„“Wir wollen „David gegen Goliath“ auf den Sportplätzen des Landes, statt Sicherheitswahn“
Der sogenannte „Sicherheitswahn“ sorgt dafür, dass die HFC-Anhänger nicht alles und jeden mit offener Gewalt überziehen können. Von daher hoffe ich, dass der „Sicherheitswahn“ auch in Zukunft erhalten bleibt, damit sich Menschen auch künftig bei Fußballspielen frei auf den Straßen des Landes bewegen können.