IG Metall Sachsen-Anhalt zum „Tag der deutschen Uneinheit“: Politik muss das Auseinanderdriften der Gesellschaft verhindern!

Erst Pandemie, nun Krieg, Inflation und Energiekrise: Für einen beträchtlichen Teil der Gesellschaft verschärft sich die finanzielle Situation und Alltagsgestaltung dramatisch. Während am 3. Oktober der Tag der deutschen Einheit begangen wird, droht die gesellschaftliche Kluft im Land größer zu werden.

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„Im Ungleichland geht die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander. Die Krise trifft kleine Einkommen überproportional hart. Mehr und mehr erodiert aber auch die Mittelschicht und auch Durchschnittsverdiener werden von Existenz- und Armutsängsten geprägt. Das zugleich, während Aktionäre Rekorddividenden von deutschen Firmen erhalten, die Kassen der Ölkonzerne sprudeln und der Club der Millionäre weiter wächst. Die Politik muss dringend aufpassen, dass sich nicht ein Zwei-Klassen-System verselbstständigt und dauerhaft etabliert – diese soziale Ungleichheit ist Sprengstoff für das gesellschaftliche Miteinander!“, warnt Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter. „Während sich Millionäre im Land während der Pandemie nicht selten eine goldene Nase verdient haben, werden Menschen mit kleinen Einkommen immer ärmer. Gerade die Inflation verschärft dies nochmals. Für die reichsten Bevölkerungsteile gleichen Krisenherde viel zu oft einem Goldrausch!“, so Gröger.

Es mehren sich die Proteste – auch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt – gegen diese Ungleichverteilung sowie wachsende Verunsicherungen mit Blick auf die Gas- und Strompreise. „Der Protest ist auf den Straßen angekommen – die Bürgerinnen und Bürger sind grundsätzlich auch zu Recht ein gesellschaftliches Korrektiv. Sich für ein Mehr an energiepolitischer Sicherheit, an politischer Verlässlichkeit und sozialer Gerechtigkeit zu engagieren, ist absolut nachvollziehbar und richtig. Dennoch treibt es einen mit großer Sorge um, wenn Querdenker und Putinversteher sich gemein machen, um das Leid des Krieges in der Ukraine zu relativieren und in europäischen Sanktionen einen einseitigen Wirtschaftskrieg gegen Russland sehen. Dort werden viel zu häufig Ursache und Wirkung sowie Täter und Opfer verdreht. Es ist Putins Angriffskrieg und es sind Putins Bomben, die Leid, Hass und Tod bringen!“, erklärt der Gewerkschafter.

Was jetzt notwendig sei, ist ein klares Bekenntnis und eine gemeinsame politische Agenda der demokratischen Parteien im Land, um soziale Ungerechtigkeiten abzubauen. Viele Schlüssel lägen hier in finanzpolitischen Entscheidungen, fügt der Bezirksleiter an: „Wir brauchen endlich eine glaubhafte und ambitionierte Debatte, die sich mit der Umverteilung von Kapital, Erbschaften und Einkommen beschäftigt. Der Stringenz, dass Reiche immer reicher werden, muss ein Ende gesetzt werden!“

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24 Antworten

  1. Opa sagt:

    Warum eigentlich immer nur Forderungen an die Politik stellen? Ich finde es viel wichtiger, dass man die Menschen selbst in die Pflicht nimmt. Schließlich behaupten viel von sich, „mündige Bürger“ zu sein. Dann sollte man die Menschen auch entsprechend behandeln. Das heißt in erster Linie: Eigenverantwortung. Dazu gehört für mich insbesondere, dass man jenem Klientel entschlossen entgegentritt, was hier täglich den Abgesang auf den Staat und die Demokratie singt und uns weiss machen möchte, es sei schlimmer als zu DDR-Zeiten. Solche Menschen haben die DDR nie erlebt.

    • Alt-Dölauer sagt:

      👍👍 So ist es! Wir als Bürger sind da selbst gefragt, ein Auseinanderdriften zu vermeiden. Die Politik ist in einer Demokratie nur das Spiegelbild der Wähler – hier also der falsche Adressat.

  2. leser sagt:

    Ja aber wer Wills denn mit dem Club der Reichen und mächtigen aufnehmen? Dafür bräuchte es geschlossene Mehrheiten, die es in einer zersplitterten Gesellschaft nicht gibt.

  3. EB sagt:

    Gerade die Politik soll das verhindern? Wer kommt den auf die Idee? Die Politik will dich die Unterschiede. Also kann die es doch nicht verhindern. Da wirken doch nur Delitanten aus dem Westen an der Macht, die haben kein Interesse von gleichem Lohn oder Rente in ganz Deutschland

  4. PaulusHallenser sagt:

    „Wir brauchen endlich eine glaubhafte und ambitionierte Debatte, die sich mit der Umverteilung von Kapital, Erbschaften und Einkommen beschäftigt.“

    Also ich brauche keine Umverteilung von Kapital, Erbschaften und Einkommen. Übergewichtige Gewerkschaftsfunktionäre wie Thorsten Gröger sollten sich aus der Politik heraushalten, denn sie haben dafür kein demokratisches Mandat.

    In Zeiten des Fachkräftemangels kann sich jeder Arbeitnehmer seinen Job selbst aussuchen und die Bedingen mit dem Arbeitgeber aushandeln. Gewerkschaften sind heutzutage absolut überflüssig.

  5. Ju sagt:

    Du hat Recht, die Politik hat gar kein Interesse auf Einheit

  6. vorbildlicher Demokrat 👍 sagt:

    Die IG Metall war immer schon eine linksextreme Vereinigung. Politisch der DKP und SPD zuzuordnen.

    Entsprechend verbreiten sie in schamloser Art und Weise linkes Gedankengut und sollten daher von jedem Demokraten bekämpft und geächtet werden!

    Kein Fussbreit den Kommunisten!!! 👎😡

    • Robert sagt:

      😂 Du darfst gerne die 7 Tage Woche propagieren und den 14-Stunden-Arbeitstag. Du bist so ungebildet, dass du die Errungenschaften gewerkschaftlicher Arbeit gar nicht kennst. Das unterscheidet die früheren Arbeiterzirkel von dir: die wollten sich bilden.

    • Flitzpipe sagt:

      Wer für dich alles Linksextreme und Kommunisten sind. Schon erstaunlich. Ich vermutte aus der weitesten rechten Ecke sieht alles Linksextrem aus, oder?

    • @Vollhonk sagt:

      „Die IG Metall war immer schon eine linksextreme Vereinigung. Politisch der DKP und SPD zuzuordnen.“

      Schon alleine dieser Satz ist Schwachsinn. SPD und linksextrem? Die sind noch nicht mal mehr links – oder hast du schon vergessen, wer Hartz IV eingeführt hat?

  7. Gewerkschaftsbonzen sollen mal die Klappe halten sagt:

    Gerade die Gewerkschaften haben bei der Deindustrialisierung Ostdeutschlands eine unrümliche Rolle gespielt.
    Arbeitsplätze in Ostdeutschland waren denen Sch… egal. Hauptsache die westdeutsche Industrie konnte neue Absatzrekorde feiern und die westdeutsche Gewerkschaftsklientel war ruhig gestellt.
    Die Gewerkschaftsbonzen sollen mal schön die Klappe nicht so weit aufreissen von wegen „Spaltung der Gesellschaft“. Die Bonzen haben ihren Anteil daran.

    • nicht vergessen was Gewerkschaften angerichtet haben sagt:

      So sehe ich das auch.
      Die hoffen wohl, daß die Ostdeutschen das inzwischen vergessen haben.
      Oh nein.

    • ... sagt:

      Jetzt sind die Gewerkschaften also schuld am Raubtierkapitalismusverhalten der Westkonzerne und der Untreuhand beim großen Raubzug durch die ostdeutsche Kolonie?

      Selten solchen Unfug hier gelesen…

      • ja sagt:

        Die Gewerkschaften haben ihren Teil dazu beigetragen. Ja.
        Denen waren Millionen Arbeitsplätze und Schicksale im Osten völlig egal.
        Die haben absolut nichts für die Menschen im Osten getan. Im Gegenteil.
        Auch daran sollte am Tag der Einheit mal erinnert werden.

  8. Eberhard Curtz sagt:

    Niemand wie die beiden letzten Regierungen, haben die Menschen mehr gespaltet,
    wie zusammengeführt. Spahn, Merkel, Lauterbach, Steinmeier und Konsorten sollten
    nicht vom Tag der Einheit.

    • Bildungslücke sagt:

      Ist dir die Funktion des Bundespräsidenten wirklich nicht bekannt?

      • hmm sagt:

        Du meinst seine Funktion als Plattitüden-Absonderer?

      • Du bist ne Lücke sagt:

        Darf es auch 80 Millionen Bundespräsidenten geben? Oder darf nur einer in Wohlstand und Sicherheit im besten Deutschland leben?

        Deine Hirnfunktion steht auf Devot.

    • Spalttablette sagt:

      Komisch, die beiden letzten Regierungen verfügten über eine satte Mehrheit.

      Lass mich raten: Du wünschst dir eine Regierung der „Nationalen Front“, beklagst aber zugleich den Mangel an politischen Alternativen.

      Unerfüllbare, weil sich gegenseitig ausschließende Wünsche dauern etwas länger.