Igel-Massaker in Halle (Saale) durch Mähroboter? Stadt erhebt Daten und will im Herbst über Allgemeinverfügung entscheiden

Im vergangenen Jahr war der westeuropäische Igel, auch Braunbrustigel, das Tier des Jahres. In Deutschland wird es mittlerweile auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten geführt. Die zunehmende Ausbreitung von Mährobotern, mit denen Privatleute den Rasen in ihrem Garten automatisch trimmen, sorgt für eine weitere Gefahr.
Die rotierenden Klingen sorgen nicht nur für einen glatten Rasen, sondern sie können auch Wildtiere wie Igel, Kröten, Eidechsen und Schleichen, Grashüpfer oder Spinnen, die im Garten nach Fressbarem suchen, verletzen oder gar töten, warnt der Naturschutzbund NABU. Vor allem für Idel ist das eine große Gefahr, denn die Tiere flüchten nicht, sie rollen sich zusammen.
Eine Studie der Universität Aalborg in Dänemark hat 18 Mähroboter anhand von Kadavern kurz zuvor gestorbener Igel getestet. Demnach habe keines der Geräte die im Gras liegenden Igel als Hindernis erkannt. Manche seien sogar über sie hinweg gerollt, so die Studie. Die Folge sind schwere Verletzungen wie Schnittwunden, amputierte Gliedmaßen und aufgeschlitzte Bäuche.
Die Grünen haben deshalb im Stadtrat eine Anregung zum Thema gemacht. Zum einen soll die Stadt die rechtliche Prüfung hinsichtlich der Möglichkeit einer zeitlichen Einschränkung von Nutzungszeiten für den Einsatz zeitnah abschließen. In Köln beispielsweise gibt es bereits eine Verfügung, dort dürfen die Mähroboter nachts nicht laufen. Zudem regt die Partei an, dass der Fachbereich Umwelt eine “städtische Öffentlichkeitsarbeit zum Schutz des Igels und der bestehenden Gefährdung durch Mähgeräte” durchführt.
Wie Umweltdezernent René Rebenstorf im Hauptausschuss sagte, gebe es momentan zu wenige Daten. Der Zoo soll nun Daten sammeln. Anhand derer will die Stadt dann im Herbst entscheiden, ob eine Allgemeinverfügung sinnvoll ist. Der Zoo wurde deshalb ausgewählt, weil hier verletzte Tiere abgegeben werden. Rebenstorf wieß aber auch darauf hin, dass beim Betreiben eines elektrischen Geräts jeder eine Selbstverantwortung hat. Was bei Rasenmäher gilt, dass man nicht über das Stromkabel führt, um sich nicht selbst zu schädigen, das müsse auch für automatische Geräte gelten.
Mit Rehkitzen im Getreidefeld gibt es ja ähnliche Probleme. Hier erfolgen oft im Vorfeld Drohnenflüge. Wäre das nicht auch für die Rasenmähroboter eine Möglichkeit, fragte Katja Müller (Linke). Schwierig, denn es handelt sich ja im Gegensatz zu Feldern um kleine private Vorgärten. Bei städtischen Flächen macht es ohnehin keinen Sinn, die Stadt hat keine Mähroboter im Einsatz.
„Wie Umweltdezernent René Rebenstorf im Hauptausschuss sagte, gebe es momentan zu wenige Daten.“
Warum guckt man nicht einfach nach Köln, da hat man offenbar schon genug Daten – oder sieht die Gefahr auch ohne jahrelange „Prüfung“, weil man dort einfach schlauer als in Halle ist. Aber Rebenstorf möchte das Rad wahrscheinlich lieber nochmal ganz neu erfinden.
(„In Köln beispielsweise gibt es bereits eine Verfügung, dort dürfen die Mähroboter nachts nicht laufen.“)
Die Amtszeit des Umweltdezernenten endet in diesem Jahr. Da ist es doch besser solche unpopulären Entscheidungen noch etwas hinauszuzögern.
Was kann daran unpopulär sein, wenn ein Mähroboter Nachts nicht mähen soll? Naja ein bisschen ist was dran. Viele Leute sind so Ich-Bezogen und bescheuert… Zumindest faselt bei dem Thema anscheinend kein AgD Typ. Aber das kommt noch, schließlich kann man von den armen Leuten nicht verlangen ihre „Freiheit“ einzuschränken.
In D normal. Bloß nichts von anderen abgucken. Rad immer neu erfinden! Schließlich haben wir eine andere Mentalität als die anderen und weiteres blabla
Dich bei deinem Beitrag Schilda zu nennen, sagt leider so viel über die heutige Welt aus.
Einerseits verlangst du Aktionismus, andererseits willst du keine Willkür. Man könnte draus Schlussfolgern, dass Verwaltungshandeln eben nicht „einfach nach Köln gucken“ sein könnte, weil das unqualifizierte Willkür wäre, nur in eine x-beliebige Stadt zu schauen. Du wählst aber natürlich ganz reflektiert den persönlichen Angriff.
Ich hab gehört, in Bremen bauen sie einen neuen Deich gegen Sturmfluten. Klingt für mich erst mal auch nach einer guten Idee. Warum nur machen wir das nicht auch? Das nächste Beispiel findet ihr für euch selbst.
Es gibt den Zoo und aber auch ganz viele, Teils private, Tierauffangstsationen. Die Zahlen des Zoos sind deshalb kaum representativ.
Von diesen unsinnigen Geräten halte ich sowieso nix! Genau wie Saug und Wischroboter die eventuellen Schmutz nur in Ecken verteilen. Ein vernünftiger Rasenmäher (man bewegt sich an der frischen Luft) oder Staubsauger und Wischer im Haus ist doch viel besser. Erfindungen die die Welt nicht braucht!
Wie oft hast du in letzter Zeit das Bad sauber gemacht?
Ja PKW war auch sowas unsinniges , Elektrizität so einen Kram brauch doch keiner…. Nur weil Sie gerne Altertümlich leben wollen, heisst es noch lange nicht, dass andere sich neuen Technologien verwehren müssen. Unser Saugroboter möchte ich nicht mehr missen. Nimmt eine Menge Arbeit ab, Gerade bei Haustieren. Aber sowas kann man nur verstehen, wenn man offen für Neues ist. Sicher sind bei neuartigen Geräten sind die ersten Generationen noch voll von Problemen, an die der Entwickler noch nicht gedacht hat. Man merkt doch aber wie es vorran geht und (meist) verbessert wird. Die neuen Mähroboter sollten keine Tieropfer mehr zu beklagen haben. Und hätte ich ein größeres Grundstück, würde ich zum Spaß lieber einen Rasentraktor fahren. Aber dies kann ja jeder halten wie er es mag.
@NiceM, wenn du Hausarbeit und Gartenpflege als Arbeit ansiehst? Will ich gar nicht wissen, was du beruflich machst! Bei Aussage zum Auto denk ich mir meinen Teil. Eine Spül-oder Waschmaschine ist immer noch ökologischer als Wäsche oder Geschirr in einem Bach oder Fluss zu reinigen. Mähe ich Rasen mit dem Akkumäher sehe ich was ich tue ! Kein Igel muss leiden und es braucht keine Gesetze und Behörden.
Wenn Hausarbeit für dich Hobby ist, bitte schön. Für mich wie für sicherlich den Großteil der Gesellschaft ist es nun mal schlicht Arbeit. Und keine Ahnung was dies mit meinem Job zu tun haben soll. Zur Gartenarbeit schrieb ich garnix, nur eben dass neue Generationen an Robotern sehr sicher sind, bzw. bei größerer Grundstücksgröße ich Spaß an einem Rasentraktor hätte …. Lauf mit deinen Ökolatschen durch die Welt aber lass die anderen dabei in Ruhe. Scheinbar siehst du eben nur deine Meinung als einzig richtige und willst andere belehren…. So jemanden braucht nun wirklich Niemand!
Spül- und Waschmaschine sind selbstverständlich auch grober Unfug. Wo kämen wir nur hin, wenn wir uns lästige Alltagsaufgaben von Maschinen abnehmen lassen.
Prinzipiell unverantwortlich, diese Dinger Nachts fahren zu lassen. Traurig, dass es Verfügungen braucht, um so einen Wahnsinn zu verhindern.
Großstadtbewohner in der Altstadt auf dem Ökotrip…. Besorgt euch einen Garten, Wiese, Wald und macht es richtig. Ohne Handy und Laptop sondern mit den Händen. Naturschutz kommt nicht mit der Stimmabgabe sondern mit dem eigenen, dem eigenen! Verhalten. Seit Vorbild, nicht Diktatur. Das wirkt, wie heißt es so schön, nachhaltig.
Wie viele Leute in der Altstadt haben denn einen großen Garten, bei denen dann auch noch nachts eine Mähroboter fährt? Ich denke eher, dass sich der Appell an die Eigenheimbesitzer richtet. Und Ihnen wünsche ich ansonsten viel Spaß beim händischen Rasenzupfen oder wie kürzen Sie die Grashalme?
Vielleicht könnte man einen guten alten Rasenmäher nehmen, diese verrückte alte Erfindung, um Zeit gegenüber dem händischen Rasenzupfen zu sparen. Man soll sogar Igel dabei beachten können.
Ich bin vor einer Weile in der Innenstadt einem Igel begegnet, der mit dem Kopf in einer achtlos weggeworfenen Styropor-Essensverpackung steckengeblieben ist und sie nicht mehr abstreifen konnte. Der wäre glatt verhungert, wenn ich die Verpackung nicht entfernt hätte.
Menschen sind schon Scheiße.
@Nulli, du bist ein Held! War es MC Donald oder Burgerking? Oder doch bloß Gschichten ausm Paulanergarten?
Nein, es war eine Verpackung wie man sie beim Asia-Imbiss bekommt. Und die Geschichte hat sich wirklich zugetragen.
Es ist seit Jahren bekannt, dass die Mähroboter, die Igel zerstückeln und töten, wieso müssen die dann nachts immer noch laufen? Vor allem weil sie nachtaktiv sind! Aber der Mensch ist so arrogant und zerstört die Natur ohne weitere Gedanken, wie kein anderer!
„wieso müssen die dann nachts immer noch laufen?“
Weil die Besitzer zu blöd oder faul sind, sie so zu programmieren, dass sie nur am Tag laufen. Wer auf so ein Gerät setzt, hat mit Natur eh gar nichts am Hut und noch nie kapiert, dass es außer ihm noch andere Lebewesen auf dieser Erde gibt.
Mit welchen Themen man sich so die Zeit vertreiben kann. Ist schon beeindruckend! Ich schlage vor, dass die links-grüne Müllerin mit einem Hubschrauber alle privaten Vorgärten abfliegen und die Igel zählt.
Empathie sollte nicht durch Faulheit, Egoismus und Dummheit überholt werden!
Denkt an die Umwelt!
Sie gehört uns Allen!