Neues Planetarium soll nach Sigmund Jähn benannt werden
In zwei Jahren soll das neue Planetarium am Holzplatz eröffnet werden. Und es soll nach dem kürzlich verstorbenen Sigmund Jähn benannt werden. Das wollen Linke, Grüne, SPD, MitBürger, FDP und CDU in einem gemeinsamen Antrag.
Bereits das beim Hochwasser 2013 zerstörte Planetarium auf der Peißnitz trug diesen Namen. Es erhielt den Namen nach dem ersten Deutschen im All zur Eröffnung im Jahr 1978. Mit der Benennung des neuen Planetariums wolle man eine Brücke zwischen altem und neuem Planetarium schlagen und den Identifikationsgrad mit dem neuen Planetarium erhöhen, heißt es im Antrag. Die Geschichte des alten Planetariums auf der Peißnitzinsel solle nicht enden sondern im neuen Planetarium am Holzplatz weiterleben. Man sei zudem der Ansicht, dass es der Verdienst von Sigmund Jähn bleibe, der erste Deutsche im All gewesen zu sein. „Dieser historische Raumflug verdient – unabhängig von der Frage, in Diensten welchen Staates und welchen politischen Systems innerhalb des Kalten Krieges er stattfand – Anerkennung und gesamtdeutsche Erinnerungskultur.“
Es gebe keinen näher liegenden Namen für ein Raumflug-Planetarium im Osten Deutschlands als den von Sigmund Jähn. Nach seinem Tod sollte ihm die Stadt Halle umso mehr ein ehrendes Andenken erweisen und die Erinnerung an Sigmund Jähn und seine Verdienste um die Raumfahrt wach halten, steht im Antrag. Dass nicht zuletzt Alexander Gerst, der Astronaut, der als erster Deutscher und zweiter Westeuropäer überhaupt eine ISS-Mission leitete, eine unideologische Traditionslinie innerhalb der Geschichte der Weltraumfahrt zwischen sich und Sigmund Jähn herstellt und die Verdienste von Sigmund Jähn hoch hält, sollte bei der Entscheidung ebenfalls nicht unberücksichtigt bleiben.
Das hat dieser große Deutsche verdient! Auch die Begründung einer Verbindung zum alten Planetarium ist absolut schlüssig und macht durchaus Sinn. Also eine vollumfänglich sehr, sehr gute Idee.
Prima, das hat er verdient!
warum ..??
weil s.j. sich zum Instrument einer Diktatur machen ließ ..oder weil er die Überlegenheit eines Systems demonstrierten wollte.
dieser gemeinsame Antrag ist nur ein Zeichen dafür das in den genannten Parteien noch genügend Kommunisten sitzen … die in Erinnerungen schwelgen.
Na zum Glück wurden ja nach der Kehre keine fachlich versierten „Instrumente einer Diktatur“ in Unternehmen, Institutionen,… übernommen. Obwohl, wenn ich da jetzt allein an das Kanzleramt denke,… .
„Die Geschichte des alten Planetariums auf der Peißnitzinsel solle nicht enden sondern im neuen Planetarium am Holzplatz weiterleben.“
Was genau am neuen Planetarium erinnert denn an das alte? Dass beide in Halle stehen? Der sachkundige Hallenser wird höchstens immer daran erinnert, dass der Abriss des alten nur „irrtümlicherweise“ als Bedingung für die Fördergelder des neuen Planetariums propagiert wurde.
Musste irgendjemand für die Vernichtung des denkmalgeschützten Schalendoms seinen Schreibtisch räumen? Nein, wie üblich. In gewissen Kreisen darf man heutzutage offensichtlich ungestraft Fehlentscheidungen am Band produzieren.
http://www.schalendom.de/
,,In gewissen Kreisen darf man heutzutage offensichtlich ungestraft Fehlentscheidungen am Band produzieren.“ ?
Und das im 70 Jahr unseres GG, wie heißt es doch im Artikel 3 so schön,
Absatz 1: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich!
Aber wo bekanntlich kein Kläger,muss auch kein Richter tätig werden ?
Dem kann ich mir nur anschließen.
Sehr gut. Manchmal können die auch miteinander. Wird Zeit das bald OB -Wahlen sind .
Sehr gute Idee, dem kann ich nur zustimmen.
Nach der Wende wurde er aus dem Planetarium verbannt, sein Name gestrichen. „Systemnähe“ wurde ihm vorgeworfen. Das hat ihn bitter enttäuscht. Als man ihn zum.30.jährigen Jubiläum einladen wollte hat er abgeleht. Zu Recht! Ich glaube nicht, dass die Angehörigen dieser Namesgebung zustimmen werden. Übrigens wäre ich auch sehr dafür, wenn dieser Name wieder für das neue Planetarium benutzt werden darf, er hat es mehr als verdient.
Nun muß man aber dabei differenzieren, wer da der Verusacher war und durch wen diese Tat überhaupt legitimiert wurde.
M.M.n. verpflichtet allein schon das zur „Heilung“, als Eingeständnis eines Fehlers. geben wir ihm mit der Benennung Genugtuung; er hat es mehr als verdient.
welch selten dämlicher einfall…. vielmehr sollte man versuchen sich endlich von dieser Ostalgie zu lösen … s.j. war mit Sicherheit ein systemling…. erstmal nix schlimmes… aber eine solche Ehrung hat er bitte womit genau verdient?
ich hoffe nur das die angehörigen mehr anstand haben und die Namengebung ablehnen
Interessanterweise, wollen die Vertreter eines parteiübergreifenden Spektrum der Stadtbevölkerung genau dies. Ich glaube nicht, dass dort alle einer Ostalgie verfallen sind nach 30 Jahren Wende.
Wäre es ein Bürger aus den alten BL, könnte man ja auch eine Westalgie (die schöne alte Bundesrepublik) unterstellen. So gesehen eine richtige Entscheidung.
Ja! „Westalgie“ am HBF, in der Friesenstraße und was mal die Philipp Müller Str. war.
Naja, Philipp Müller war – genauso wie Ernst Kamieth – nun nicht gerade einer, der was außergewöhnliches geleistet hat, und nichtmal irgendwas mit Halle zu tun hatte. Insofern ist die Änderung des Straßennamens kein großer Verlust (was nicht heißen soll, dass ich den neuen Namen irgendwie besser finde – hat mit Halle genauso wenig zu tun).
„Naja, Philipp Müller war – genauso wie Ernst Kamieth – nun nicht gerade einer, der was außergewöhnliches geleistet hat, und nichtmal irgendwas mit Halle zu tun hatte.“
Dann hätte man der Straße wenigstens ihren historischen Namen wiedergeben sollen, das hätte was mit Halle zu tun.
Das sollte doch nur als Beispiel der „Westalgie“ dienen und keine Kritik an der Straßenumbenennung darstellen.
Ganz meiner Meinung.
Was hat das mit Ostalgie zu tun, wenn man die Leistung eines Menschen würdigt. Es sei denn, man hat keine Ahnung von der Raumfahrt bzw. war nie in unserem Planetarium oder sollte ich Sie übersehen haben?
Dass er der erste Deutsche im Weltraum war. Das kann nun wirklich nicht jeder mal eben so nebenbei machen.
Die Bennung von Schulen, Straßen und Plätzen nach Politikern hat den schalen Beigeschmack, dass Parteien sich selber ein Denkmal setzen. Es gibt regelrechte Kämpfe, wenn eine Partei eine Namensänderung durchgedrückt hat, dass dann eine andere Partei auch eine will.
Nein, es kann auch mal ein Held aus der „werktätigen Bevölkerung“ sein
Es wird aber sicher nicht dazu kommen. Zu angestaubt ist der Name Sigmund Jähns bei den Entscheidungsträgern. Außerdem würde sie das immer an das alte Planetarium und die damit verbundenen fragwürdigen Prozesse des Abrisses erinnern. Der Name ist nicht in und man will doch ein super toller mega geiler Wissenschaftsstandort werden. Dann schon eher „Alexander Gerst Planetarium Halle“. Die zuständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben weder zum alten Planetarium, noch zum Namen Sigmund Jähn oder gar zur Stadt Halle und deren Geschichte eine persönliche Verbindung. Ich würde es jedenfalls begrüßen wenn der Name wieder am neuen Planetarium stünde.
Ein kleines Gedicht als Nachruf über den Fliegerkosmonauten:
SIGMUND JÄHN
Ein deutscher Weltraumpionier
Von Morgenröthe-Rautenkranz ins All,
Aus dem Erzgebirge um den Erdball;
Der erste Deutsche im Weltraum
Erfüllt sich einen Jugendtraum.
Begeistert geht er an die Mission,
Erntet langer harter Arbeit Lohn.
Das Land feiert die mutige Tat,
Als Sieger wähnt sich der Staat.
Die Partei sonnt sich in seinem Glanze,
Ihm ist doch eher peinlich das Ganze.
Der Fliegerkosmonaut muss reisen,
Republik und Sozialismus preisen.
Er hatte allen Grund stolz zu sein,
Sein Name geht in die Annalen ein.
Er hat Raumfahrtgeschichte geschrieben,
Doch schwebte er nicht auf Wolke Sieben;
Sein Herz ist im Vogtland geblieben.
Rainer Kirmse , Altenburg
Mit freundlichen Grüßen
Sigmund Jähn war in seiner aktiven Zeit vor allem ein Ausnahme-Astronaut und hat viel für die deutsche Raumfahrt geleistet. Quasi unser Juri Gagarin oder Neil Armstrong. Da ist es doch mehr als nachvollziehbar, wenn ein Planetarium, wo der Weltraum gelehrt und erforscht wird, nach ihm benannt wird. Ob seine politischen Ansichten und Verstrickungen im DDR Regime sowie seine Instrumentalisierung durch die DDR dazu ausreichen, um ihm diese Ehre zu verwehren, finde ich sehr schwierig zu beurteilen. Juristisch hat er sich doch auch nach heutigem Recht nichts zu Schulden kommen lassen, oder? Und ob seine mitunter fragwürdigen Aussagen von damals alleine ausreichen, um ihn zur Persona non grata zu degradieren? Gerade aus der Ferne und aus heutiger Zeit eh immer schwierig zu erkennen, wie offen, ehrlich und frei Aussagen innerhalb eines Regimes zu werten sind. Und es gab ja auch die Utopisten, die wirklich an einen Kommunismus oder Sozialismus, der für alle Menschen funktioniert, geklaubt haben. Vielleicht war Jähn ja auch einer? Und das kann man ihm und den anderen ja nicht in der Form ankreiden.
Werte Frau Neumann- Becker,
mit Ihrer öffentlich gemachten Meinung zur Namensgebung überschreiten Sie Ihre Kompetenz.Bitte
halten Sie sich zurück. Niemand kann verurteilt werden für einen international anerkannten
souveränen Staat gearbeitet zu haben.
In meiner Kindheit war Jähn für mich ein Held. Leider muss sich der Osten noch sehr lange der Siegerjustiz des Westens unterwerfen. Der Westen wird uns noch sehr sehr lange vorschreiben wie, wann und wo etwas gemacht wird. Der Osten hat keine Ahnung von Demokratie, wir müssen das noch lernen. 40 Jahre Einheit reichen da nicht. Hier wird versucht einen Menschen zu zerlegen, der ein Held war. Den Stasischeißdreck kann ich nicht mehr hören.