Schulbezirke für Sekundarschulen werden erst 2023 aufgehoben
Seit Monaten wird in Halle über eine Aufhebung der Schulbezirke für Sekundarschulen gesprochen. Denn anders als bei Gesamtschulen und Gymnasien dürfen sich Schüler die Einrichtung nicht aussuchen. Doch es wird noch vier Jahre dauern, bis die Schulbezirke aufgehoben werden. Der Bildungsausschuss hat am Dienstag eine Aufhebung zum Schuljahr 2023/24 beschlossen. Eine Diskussion gab es nicht.
Die Ausschussvorsitzende Melanie Ranft (Grüne) hatte diesen Vorschlag gemacht. Die Argumente seien in vorherigen Sitzungen ausführlich ausgetauscht. Eine weitere Diskussion ändere nichts an den Standpunkten. Andreas Schachtschneider (CDU) wollte die Entscheidung über die Aufhebung dem neuen Stadtrat überlassen, eine Entscheidung dränge ja nicht. Bildungsdezernentin Katharina Brederlow verwies darauf, dass der aktuelle Stadtrat ja das Thema aufgemacht habe. Am Ende votierten 7 Ausschussmitglieder für die Aufhebung der Schulbezirke, vier waren dagegen. Im Herbst 2022 will die Stadt dann konkrete Beschlussvorlagen präsentieren. Bis dahin sind die Schulen im Rahmen des Bildungsprogramms saniert oder auch neu gebaut, zum Beispiel am Holzplatz. Insgesamt 180 Unterrichtsräume mehr als jetzt stehen dann zur Verfügung.
Ich halte diese Entscheidung für einen riesen Fehler.
Gerade die Grünen sollten doch dafür sein, dass Kinder nicht stundenlang durch die Stadt fahren müssen. Dies verschlechtert die Ökobilanz enorm und raubt den Kindern ihre Freizeit. Nicht die Kinder suchen sie die Schulen aus, sondern deren Eltern. Man solle lieber dafür sorgen, dass die Bildung an den entsprechenden Schulformen vergleichbar ist und es keine Unterschiede gibt.
Nein, Mobbing von Schülern und Lehrern sowie ungerechte Behandlung seitens altlinker Lehrer werden zu immer größeren Problemen. Auch, da sie totgeschwiegen werden. Als kurzfristige und schnelle Lösung ist derzeit nur die freie Wahl der Schule und ein Wechsel möglich. Wäre mir das damals möglich gewesen und angeboten worden, wäre mir vieles erspart geblieben.
Viele Lehrer und Schulleiter in Halle laden zwar gerne Eltern ein, versuchen Probleme im Gespräch zu lösen, sind in der Realität jedoch resistent für Verbesserungsvorschläge oder nicht in der Lage die richtigen Störfaktoren zu identifizieren.
Die Idee ist gut und sollte schnellstmöglich umgesetzt werden. Aufgrund der immer absurderen Verhältnisse, auch an Halles Schulen, sind sonst der nächste Suizid oder Amoklauf vorprogrammiert.
Mobbing und „altlinke Lehrer“ sind aber nicht der eigentliche Grund, die Schulbezirke aufzuheben. Wenn es Probleme mit Mobbing gibt, dann gibt es da auch jetzt schon Lösungen.
Der eigentliche Grund ist schlichtweg Gleichbehandlung. Warum sollen Eltern von Gymnasiasten die Schule wählen dürfen, andere hingegen nicht?
Ich schrieb ja schon, dass an allen Schulen die Bedingungen für gleiches Lernen geschaffen werden müssen. Das ist eigentlich auch so vorgesehen, wird aber nicht umgesetzt. Von Einzelfällen mal abgesehen, halte ich es für Blödsinn dass die Lehrer Schuld sind. Alle reden vom Klimawandel und der Verringerung des Verkehrs in den Städten. Wie soll das gehen, wenn sich jeden Tag Ströme von Autos durch die Stadt quählen, nur um die Lütten in die Schule am anderen Ender der Stadt zu fahren. Den Kindern macht das sicher kein Spaß wenn sie keinen Platz an der Schule um die Ecke bekommen weil Schüler aus Heide Nord lieber in die Silberhöhe gekarrt werden, als am Wohnort unterrichtet zu werden. Anstatt das eigentliche Problem zu beheben, wird hier wieder der einfache Weg gesucht.
1. Die Änderung betrifft aktuell nur die Sekundarschulen! 3 an der Zahl.
2. Schon jetzt wäre dieses Verfahren fast unproblematisch, da das Anwahlverhalten ganz andere schwerpunkte hat.
3. Ab der entgültigen Einführung, frühestens 2023 wohl aber erst 2024, sind die Kapazitäten im Sekundarschulbereich auskömmlich. Schwieriger wird es im Gesamtschulbereich (IGS) bleiben.
4. Wenn man Schuleinzugsgebiete für alle Schulformen einführen würde, wäre das Geschrei noch größer.
5. Schüler in den weiterführenden Schulen fahren zu 90% mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und die sollten im Schülerverkehr ausgebaut und kostenlos sein, wer dann noch mit Auto karrt ist dem eh nicht zu helfen.
6. Die beste Lösung wäre, dass es nur 2 weiterführende Schulformen + Schwerpunktschulen (Aufnahmeprüfung) gäbe. Grundschule 1 bis 6, alle weiterführenden Schulen ab 7. Klasse, eine der Gesamt-/Gemeinschaftsschulformen und Gymnasium mit verbindlichen Empfehlungen! Zum Ende der 7. Klasse könnte klar sein, wo die Reise im Kopf hingeht (wenn die Pubertät nicht schon zuschlägt) und im Notfall geht auch Abi an der anderen Schulform, dann ein Jahr länger, da kann das Kind noch bis zur 10. Klasse grübeln, ob er weiter Schule quälen will oder einen ehrlichen Beruf erlernt. Es müssen nicht alle Abi machen und es müssen nicht alle Abiturienten studieren. Das Handwerk und die Betriebe freuen sich auch über diese Schüler mit Interesse für die Praxis. Da geht es oftmals sowieso weiter in der berufsbegleitenden Bildung.