Stadtrat beschließt: die Innenstadt von Halle wird autoarm
Der Stadtrat von Halle hat am Mittwoch für eine autoarme Altstadt plädiert. Es gab 29 Ja-Stimmen sowie 20 Nein-Stimmen und vier Enthaltungen.
Eine Stunde wurde diskutiert. Zuvor gab es auch Wortmeldungen in der Einwohnerfragestunde.
13 verschiedene Maßnahmen sind hier enthalten. Ein großes Projekt ist die Umwandlung des Altstadtrings in ein Einbahnstraßensystem mit eine Fahrradspur. Für die Realisierung hofft die Stadt auf eine Förderung im Rahmen des Programms „Post-Corona-Stadt“. Rund 500 Parkplätze, unter anderem am Jerusalemer Platz, Alter Markt, Barfüßerstraße oder Kaulenberg, werden wegfallen. Parken im öffentlichen Raum auf ausgewiesenen Plätzen dürfen nur noch Carsharer, Beförderungsunternehmen, Handwerker, Schwerbehinderte und Wochenmarkthändler.
Die verkehrsberuhigten Bereiche werden auf die benachbarten Stadtviertel südlich und nördlich der Altstadt ausgedehnt. Es sollen mehr Fahrradbügel errichtet werden. Die Ampelschaltungen werden für Fußgänger und Radler optimiert. Sie sollen maximal eine Minute warten müssen. Sämtliche Fußgängerzonen, wie der Boulevard, werden testweise für Radler freigegeben. Sollte es zu Konflikten kommen, soll zumindest diese Maßnahme rückgängig gemacht werden.
Stefan Lallecke von der City-Gemeinschaft wies in der Einwohnerfragestunde auf das Leitbild des ISEK hin, das maßgeblich für die Beantragung von Fördermitteln verantwortlich sei. Hier stehe nichts von einer autoarmen Innenstadt. Stattdessen sei dort beispielsweise von einem sozial gerechten Zugang zu Mobilität festgeschrieben.
Baudezernent René Rebenstorf verteidigt die Vorlage. Die Altstadt sei weiterhin erreichbar, die Parkhäuser bleiben auch zukünftig in Betrieb.
Die Maskenpflicht in der Altstadt habe für Peek & Cloppenburg einen Umsatzeinbruch von 30 Prozent zur Folge gehabt, sagte der hallesche Filialleiter Lutz Spallek. Ähnliches befürchte er bei eine autoarmen Altstadt. „An der Erreichbarkeit werde sich nichts ändern“, sagte René Rebenstorf.
Matti Pirnack regte für die City-Gemeinschaft an, eine Entscheidung zum Verkehrskonzept einer autoarmen Altstadt, für die Zeit nach der Pandemie zu vertagen.
Eine Ladenbetreiberin vom Hallmarkt meinte, das Konzept zur autofreien Altstadt käme zu früh. Sie befürchtet Umsatzausfall und will wissen, wie das ausgeglichen werden soll.
Ladenbesitzerin Beate Fleischer, auch in der City-Gemeinschaft aktiv, sagte, sie betreibe seit 30 Jahren ihr Fachgeschäft in der Altstadt mit 5 Angestellten. Online-Handel und Lockdown sowie die Baustelle kürzlich seien nicht einfach gewesen. Zur „Unzeit“ komme nun das Konzept einer autoarmen Altstadt. Es fehle ein Gesamtverkehrskonzept für die Stadt. Man habe Existenzangst wegen der erwarteten Umsatzrückgänge. Sie will wissen, mit welchen Rückgängen der Kaufkraft und der Steuereinnahmen die Stadt durch die Maßnahmen rechnet, ob es dazu Untersuchungen gibt. René Rebenstorf sagte, man sei überzeugt, die autoarme Altstadt bringe positive Effekte. Schon jetzt gebe es Straßen ohne Autoverkehr. „Trotzdem funktionieren die Geschäfte.“ An der Erreichbarkeit von Außen werde sich nichts ändern. „Uns steht das Wasser bis zum Hals“, so Beate Fleischer. Sie appelliert an die Stadträte, die Vorlage zu vertagen.
Daniel Rumpoldt erklärt, das Konzept einer autoarmen Innenstadt gibt es schon in vielen Städten wie Oslo und Leipzig. Er will die von der Stadt erwarteten positiven Auswirkungen wissen. „Sie gewinnen ein unglaubliches Ausmaß an Aufenthaltsqualität zurück“, so Rebenstorf. Ein positives Beispiel sei die Kleine Ulrichstraße. Er sei der Meinung, die Kundenfrequenz am Alten Markt werde steigen.
Steffen Kindermann will wissen, was mit den Anwohnerparkplätzen passiert, wenn 500 Stellflächen wegfallen. Rebenstorf verwies unter anderem darauf, dass man in Gesprächen mit der HWG zu einer Quartiersgarage stehe.
Susanne Bär von den Scientists for Future begrüßt das Konzept einer autoarmen Altstadt. Es sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Zudem biete das Konzept viele Chancen. Sie sehe natürlich die Sorgen der Citygemeinschaft. Doch das Beispiel Oslos mit 10 Prozent mehr Besuchern seit der Einführung der autoarmen Innenstadt sei ein positives Vorbild.
Die AfD-Stadträte Alexander Raue und Carsten Heym haben die Rede der Bürgerin mit einem „Scheibenwischer“ kommentiert. Das hatte die Stadtratsvorsitzende Katja Müller bemängelt, woraufhin ihr Raue die Frage stellte, ob sie noch alle Tassen im Schrank habe.
Wolfgang Fleischer von der Citygemeinschaft sagte zur autoarmen Altstadt, er mache sich Sorgen. Er befürchte, die Stadt werde den Status als Oberzentrum verlieren und in die Provinz abrutschen. Die Altstadt als Herz der Stadt müsse erhalten werden.
Andreas Grundwald ist selbstständiger Handwerker in der Schmeerstraße. In dem Konzept würden nur Belange von Fahrradfahrern berücksichtigt. Handel, Gastronomie und Handwerker würden dagegen bis an die Grenze belastet. Derzeit sei der Radverkehr auf dem Altstadtring, so Rebenstorf. Zudem könne auch der Radfahrer ein guter Konsument sein. Es gebe auch ein Defizit an Radabstellanlagen in der Stadt. Grunwald nennt das Einbahnstraßensystem einen „ökologischen Schwachsinn“, weil man nun um den kompletten Ring als Autofahrer fahren muss. Das Konzept sei nicht für mehr Klimaschutz da, sondern zur Gängelung der Autofahrer.
Heidrun Mechel regte an, in den Parkhäusern Stellflächen anzumieten, um hier Parkplätze für die Anwohner zu schaffen.
Die Vorlage überzeuge in weiten Teilen, sagte Eric Eigendorf (SPD). Man sehe aber noch Anpassungsbedarf wie die Zulassung von Lieferverkehr, den Ausschluss des Radverkehrs auf dem unteren Boulevard sowie die Schaffung von Alternativen Parkplätzen für Anwohner.
Torsten Schaper (FDP) sagte, es gehöre eine gewisse schärfe in die Debatte. Dies hatte Eric Eigendorf kritisiert. Mit dem Konzept sende man ein Signal nach außen: „Autofahrer, ihr seid in Halle nicht willkommen.“ Es gebe kein Konzept und keine Vision, nur den Wunsch das Blech aus der Stadt herauszuhalten. Deshalb werde man das Konzept ablehnen und mit Händlern und Anwohnern in Kontakt bleiben.
„Ausgerechnet mitten in der Corona-Pandemie“ komme diese Vorlage, kritisierte Christoph Bernstiel (CDU). Zu diesem Zeitpunkt sei die Vorlage nicht angemessen. Viele Menschen hätten bestimmt nichts gegen eine autoarme Altstadt, aber dann müssten die Rahmenbedingungen stimmen. Er befürchte, dass auswärtige Autofahrer in die Falle des Einbahnstraßensystems tappen und durch die Stadt irren.
„Noch bevor Parkplätze wegfallen, müssen Alternativen geschaffen werden“, sagte Martin Ernst (Hauptsache Halle).
Man unterstütze die Stoßrichtung des Konzept grundsätzlich, sagte Detlef Wend (MitBürger). Er übte Kritik an der polemischen Debatte. Zugleich wies er darauf hin, dass es zunächst nur um ein Konzept gehe, jeder einzelne Beschluss ist dann noch einmal Stadtratsabhängig. Das Konzept selbst werde funktionieren. Das größere Problem seien Internetkäufe.
Baudezernent René Rebenstorf wies darauf hin, dass alle Straßen grundsätzlich erreichbar seien und nicht als Fahrbahn eingezogen werden.
„Wir lehnen diese Konzeption ab“, sagte Alexander Raue (AfD). Der Handel befinde sich in einem starken Wettbewerb mit dem Online-Handel. Deshalb müsse die Innenstadt gestärkt werden, damit keine Kaufkraft aus Halle nach Leipzig und Günthersdorf abgezogen wird. Die Innenstadt müsse gut erreichbar sein. Das Konzept sei insgesamt unsinnig. Je schwerer es potentiellen Kunden gemacht werde, um so weniger Kunden kommen in die Innenstadt. Er wirbt für einen Bürgerentscheid.
Sie finde es schwierig, wie hier Online-Handel und Pandemie in einem Topf geworfen und gemischt werden, um gegen eine autoarme Altstadt zu sein, sagte Yvonne Winkler (MitBürger). Es gebe keine Beweise, die auf einen Umsatzrückgang durch eine autofreie Innenstadt hinweisen.
„Das ist eine Richtungsentscheidung, die wir heute treffen“, sagte Christian Feigl (Grüne). In diesem Zusammenhang beklagte der Anträge der FDP zu einer Brötchentaste und der CDU zu einem vierspurigen Ausbau der Merseburger Straße. Der Klimawandel werde durch diese Parteien ausgeblendet. „Das schieben Sie seit Jahren auf die lange Bank.“
Thomas Schied (Linke) kritisierte eine „populistische“ Desinformations-Kampagne der FDP. Er begrüße das Konzept.
Das Problem wegfallender Parkplätze dürfe man nicht ignorieren, sagte Beate Gellert (Hauptsache Halle). Wie Detlef Wend wies sie aber auch darauf hin, dass jede einzelne Maßnahme im Stadtrat gesondert abgestimmt werden muss. Wenn etwas schief laufe, könne man gegensteuern.
„Es mag sein, dass Klimawandel jetzt ausgerufen wurde“, sagte Yana Mark (FDP), „aber wenn Sie die Tagesschau sehen, gibt es auch eine weltweite Wirtschaftskrise.“ Die Menschen nach Paris oder Oslo fahren nicht dorthin wegen einer autofreien Innenstadt, sondern weil es Paris und Oslo sind. Ein Blick auf den Markt und den Boulevard zeige Abends – seit Jahren autofrei – dass diese menschenleer seien. Aus Klimaschutz- und sozialen Gründen werde man dem Konzept nicht zustimmen.
„Sind wird der Laborversuch“, fragte Gernot Nette (Freie Wähler). Er wollte wissen, ob es bereits andere Städte vergleichbarer Größe mit so einem Konzept gebe. Baudezernent René Rebenstorf verwies dabei auf Erfurt.
Mit der Vorlage sollen „Menschen bewusst vergrämt werden“, sagte Bernhard Bönisch (CDU). Es hätte hierzu eine Zukunftswerkstatt geben sollen. Hierzu habe Oberbürgermeister Bernd Wiegand offenbar keinen Mut.
Wiegand selbst wies das zurück. Es habe schon diverse Debatten hierzu gegeben. Auch der Verkehr sei Thema in Zukunftswerkstätten gegeben.
Es sei ein Mythos, dass die Umsätze steigen, wenn die Leute direkt vor der Tür parken, sagte Inés Brock (Grüne).
Halle könne mit Erfurt nicht verglichen werden, meine Alexander Raue (AfD). Erfurt habe keine andere Großstadt in der Nähe, Halle dagegen Leipzig. Wenn das Stadtzentrum Halle schwer erreichbar sei, würden die Anwohner der Dörfer im Umfeld direkt nach Leipzig fahren. Ein weitere Kaufkraftverlust sei für die Händler nicht verkraftbar. Schon jetzt würden viele Händler wenig verdienen, teilweise unter Mindestlohn.
Zur Freigabe der Leipziger Straße für Radler sagte Andreas Scholtyssek (CDU), er könne nicht verstehen, wie eine abschüssige Fußgängerzone für Radler freigegeben werden soll.
„Die Mehrzahl der Bürger wollen keinen Steinzeitkommunismus durch die Hintertür“, sagte Alexander Heinrich (AfD). Die Stadtverwaltung „sollte sich an gestandenen Leuten orientieren und nicht an fremdgesteuerten wildhopsenden Jugendlichen.“
Die Mobilität sei ein Grundbedürfnis der Menschen, sagte Olaf Schöder (FDP).
„Wir sind viel realistischer als Sie denken“, sagte Torsten Schaper (FDP). Man habe sich mit Händlern unterhalten. Die Stärke, die die Stadt in die Schaffung eines neuen Gewerbegebiets stecke, solle auch in eine Vision für die Innenstadt gesteckt werden.
Maßnahme 1: Die Fußgängerachse Hauptbahnhof <-> Markt wird bis zum Landesmuseum Moritzburg mittels einer weitgehend durchgängigen Fußgängerzone verlängert.
Im Sinne einer fußverkehrsfördernden Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Moritzburg sind nordwestlich des Marktplatzes die Bereiche Große Klausstraße Ost (Anschluss Marktplatz), Kleine Ulrichstraße (zwischen Dachritzstraße und Moritzburgring) und Bergstraße (alternativ Kleine Schlossgasse) als Fußgängerzonen zu widmen. Lieferverkehr wird in begrenzten Zeitabschnitten (z. B. vormittags) zugelassen sein. Grundstückseigentümer und gemeldete Mietende von Wohnungen und Gewerberäumen dürfen mit Ausnahmegenehmigung einfahren.
Maßnahme 2: Die verkehrsberuhigten Bereiche werden in nordwestlicher und südlicher Altstadt ausgedehnt.
Ziel ist, Aufenthaltsqualität und Bedingungen für den Fußverkehr zu verbessern; insbesondere dort, wo schmale Gehwege immer wieder Zufußgehende auf die Fahrbahn ausweichen lassen. Zuvor sind Umgestaltungen der Straßenräume erforderlich, um die mit der StVO vorgeschriebene Konsistenz von Straßenbild und Verkehrsorganisation herzustellen. Für die Oleariusstraße zwischen Hallmarkt und Dachritzstraße ist eine Sonderlösung erforderlich, um die Erreichbarkeit der Tiergarage Händelhauskarree zu sichern.
Maßnahme 3: Die teilweise sehr langen Wartezeiten für den Fuß- und Radverkehr an den signalisierten Querungen des Altstadtrings, insbesondere am Glauchaer Platz, werden überprüft und, soweit verkehrstechnisch vertretbar, reduziert.
Insbesondere der Glauchaer Platz mit seinen vielen einzelnen Furten stellt für den Fuß- und Radverkehr eine kaum zumutbare Barriere dar. Rotlicht-Verstöße sind hier nahezu ständig zu beobachten, wobei das Verständnis für lange Wartezeiten bei geringerem Verkehrsaufkommen, z.B. am Abend, am geringsten ausgeprägt ist. Gerade zu diesen Tageszeiten könnten die Freigaben für den Fuß- und Radverkehr ausgeweitet werden, ohne die Leistungsfähigkeit des Knotens für den Kfz-Verkehr zu gefährden.
Es ist an allen Querungen des Altstadtrings sicherzustellen, dass die gemäß Regelwerk maximalen Wartezeiten von 60 Sekunden (Ausnahme: 80 s) nicht überschritten und geteilte Furten möglichst in einem Zug überquert werden können. Dies ist nur zulasten des Kfz- und ggf. Straßenbahnverkehrs möglich.
Maßnahme 4: Alle Fußgängerzonen werden uneingeschränkt für den Verkehr mit Fahrrädern freigegeben.
Mit der Maßnahme soll insbesondere die wichtige Radverkehrsachse von und zum Hauptbahnhof gestärkt und aufgewertet werden. Gut wahrnehmbare Hinweisschilder und Bestreifung durch Ordnungskräfte sollen die Radfahrenden dazu bewegen, sich angemessen und rücksichtsvoll zu bewegen. Die Alternativroute via Franckestraße bleibt weggewiesen. Dennoch wird die Verträglichkeit mit dem Fußgängerverkehr sehr kritisch zu beobachten sein – mit der Option zum Status Quo zurückzukehren.
Maßnahme 5: Im öffentlichen Straßenraum werden zusätzliche Fahrradabstellanlagen integriert.
Mit dem Wegfall öffentlicher Kfz-Stellplätze sind vermehrt Fahrradabstellanlagen vorzusehen (z. B. Radanlehnbügel), die als bauliche Elemente auch zur Sperrung oder künstlichen Einengung von Straßen dienen können. Ein Umsetzungskonzept wird erstellt. Dabei sind auch mögliche Standorte für „Fahrradparkhäuser“ in den Bereichen Marktplatz und Universität zu eruieren.
Maßnahme 6: Der Radverkehrsring um die Altstadt wird zwischen Klausbrücke und Kreisverkehr Oper mittels beidseitiger Radfahrstreifen geschlossen.
Der Kfz-Verkehr wird, vorerst im Rahmen eines einjährigen Versuchs, in diesem Abschnitt nur noch im Uhrzeigersinn (nord- und ostwärts) geführt. Die Maßnahme dient, neben der Stärkung des Radverkehrs, der Verringerung des Verkehrsaufkommens im Bereich der westlichen und nördlichen Altstadt (und darüber hinaus im gesamten sensiblen Verlauf zwischen Burg- und Ankerstraße). Die Fahrtrichtung der mittig geführten Kfz entspricht der gegenwärtigen Umleitung am Robert-Franz-Ring und würde auch dem künftigen Parkhaus Oper mit Zufahrt von der Kapellengasse und Ausfahrt zum Universitätsring Genüge tun (direkter Abfluss zum Joliot-Curie-Platz möglich). Dennoch ist die Maßnahme als „Verkehrsversuch“ zu werten und bei negativer Evaluation nach der Eingewöhnungsphase (ca. 1 Jahr) anzupassen bzw. rückabzuwickeln. Angesichts des Pilot-Charakters wird eine Förderung im Rahmen des Programms „Post-Corona-Stadt“ angestrebt.
Maßnahme 7: Die Verkehrsführung wird in östlicher und südöstlicher Altstadt optimiert (Rathausstraße als Einbahnstraße, Mittelstraße gedreht; Planstraße zwischen Waisenhausring und Großer Brauhausstraße).
Im Bereich der Großen Steinstraße sollen nur Kraftfahrzeuge im Lieferverkehr (und Radfahrende) auf den Straßenbahngleisen gestattet werden, um Behinderungen für die Straße bahnen (z. B. durch den Rückstau wartender Kfz an der Ausfahrt Joliot-Curie-Platz) zu vermeiden. Nicht-berechtigte Kraftfahrer können dann nur noch über die Schulstraße das Altstadtareal verlassen. Die Drehung der Einbahnstraßenrichtung in der Mittelstraße bewirkt eine bessere Erreichbarkeit der dortigen Grundstücke und kürzere Wege des betreffenden Quell-Ziel-Verkehrs. In der Rathausstraße als wichtiger Fußverkehrsachse, insbesondere zwischen Tiefgarage Hansering und Marktplatz, sollen durch Straßenraumgestaltung und Verkehrsorganisation (Einbahnstraße mit wechselseitig baulicher Einordnung von Sonderstellplätzen) sowie das konsequente Geschlossenhalten der Polleranlage am Zugang der Fußgängerzone Geschwindigkeitsniveau und Verkehrsaufkommen wirksam verringert werden. Der Straßenneubau im Rahmen der Umsetzung des Bebauungsplans Nr. 180 zwecks leistungsfähiger und sicherer Erschließung des Großvorhabens südlich des Ritterhauses wird die Anbindung des gesamten Quartiers an den Altstadtring verbessern (Zufahrt via Planstraße, Ausfahrt via Kleine Brauhausstraße). Ein ausreichend breiter Gehweg wird den starken Fußverkehr von/zu den Franckeschen Stiftungen aufnehmen (u.a. Schulweg).
Maßnahme 8: Auf den öffentlichen Fahrbahnen innerhalb des Altstadtrings wird Kfz-Parken nur noch zwecks Carsharing und für Beförderungsunternehmen, Handwerker, Schwerbehinderte und Wochenmarkthändler erlaubt.
Es ist ein schrittweiser Wegfall der Stellplätze, zunächst in den ausgeprägten Gastronomie- und Einzelhandelsbereichen, später auch in den Wohngebieten vorgesehen. Ausnahmen sind für den in sich geschlossenen Wohnbereich Brunoswarte vorgesehen, der weder zentren- noch touristisch relevant ist. Hingegen soll auch das Parken auf dem Jerusalemer Platz entfallen, da (trotz moderner Bausubstanz) eine der Historie angemessene Umgestaltung des Platzes im erhaltenen Stadtgrundriss vorgesehen ist. Der Parkplatz Friedemann-Bach-Platz soll zunächst erhalten bleiben, bis ein schlüssiges Parkraum- und Umfeldkonzept für das Landesmuseum Moritzburg erarbeitet wurde. Die Kapazität von Parkierungsanlagen am Altstadtring soll gesteigert werden (z.B. Parkhaus Oper). Es soll darauf hingewirkt werden, dass öffentlich zugängliche Stellplätze in privaten Parkierungsanlagen zum Stellplatzkontingent bei der Anwendung des Stellplatzschlüssels für das Bewohnerparken berücksichtigt werden dürfen, damit das Bewohnerparken auf den verbleibenden Stellplätzen im Straßenraum stattfinden kann und Besucher der Altstadt (Beschäftigte, Gäste, Kunden, Klienten und Patienten) die Stellplätze in Parkhäusern und Tiefgaragen nutzen (müssen). Be- und Entladen von Kfz, insbesondere von Lieferfahrzeugen, bleibt im Rahmen der StVO erlaubt. Die Maßnahme soll die Aufenthaltsqualität in den Straßen für alle Nutzer der Altstadt spürbar steigern sowie Lebensraum für die Bewohner, insbesondere auch für Kinderspiel, schaffen. Der Effekt wird durch Umgestaltungen im Straßenraum durch gliedernde Elemente (mobiler oder immobiler Art) verstärkt. Insbesondere soll eine signifikante Anzahl zusätzlicher Anlehnbügel für Fahrräder auf freiwerdenden Kfz-Stellflächen installiert werden, um ein alternatives Angebot für die Erreichbarkeit der Altstadt zu schaffen.
Maßnahme 9: Im öffentlichen Straßenraum werden mehr Standorte für Carsharing-Stationen angeboten.
Einerseits muss den auf das Auto angewiesenen Bewohnern der Altstadt eine Alternative gegeben werden, sobald durch Maßnahme 8 die Kfz-Stellplätze auf den Fahrbahnen entfallen. Andererseits wird mit dem Freiwerden der heutigen Parkstreifen erst Platz geschaffen für zusätzliche Carsharing-Stationen.
Anzahl und Lage der zusätzlichen Stationen werden mit den interessierten Anbietern abgestimmt. Stationsgebundenes Carsharing zu fördern, trägt laut Studien nachweislich dazu bei, dass sich der durchschnittliche Fahrzeugbesitz von Privathaushalten verringert (insbesondere „Zweitwagen“).
Maßnahme 10: Intensivierte Kontrolle und effektive Sanktionierung sollen Verstöße durch Verkehrsteilnehmer gegen die bestehenden und hinzukommenden Ge- und Verbote minimieren.
Schon die heutige Verkehrsorganisation in der Altstadt würde eine weitgehende Verkehrsberuhigung bewirken, wenn sich möglichst alle Verkehrsteilnehmer an die bestehenden Regelungen hielten. Falsch geparkte Fahrzeuge und missachtete Einfahrverbote sind jedoch häufig (und zunehmend) zu beobachten. Der Fuß- und Radverkehr wird dabei nicht selten behindert oder gar gefährdet. Durch die auszuweitenden Beschränkungen für den Kfz-Verkehr und das mindestens anfänglich mangelnde Verständnis der Kraftfahrer wird die Ahndung von Verstößen im fließenden und ruhenden Verkehr umso wichtiger sein, um die mit den Maßnahmen verfolgten Ziele zu erreichen. Auch den zuzulassenden Radverkehr in den Fußgängerzonen gilt es zu „erziehen“ ( Gebot der Rücksichtnahme).
Maßnahme 11: Es wird, in Abstimmung und Kooperation mit der Wirtschaft, eine hinsichtlich Fahrzeugemissionen und -dimensionen altstadtverträgliche Lieferlogistik eingeführt.
Ziel ist, den zunehmenden (motorisierten) Lieferverkehr in der Altstadt, auch vorbildhaft für andere dicht bebaute Stadtquartiere, zu reduzieren. Zum Beispiel könnten innerhalb der einzelnen Erschließungsquadranten zentrale Paket-Depots an geeigneten, gut erreichbaren Straßen- und Wegeknoten der Altstadt eingerichtet werden. Von dort sollen private und gewerbliche Kunden sodann ihre KEP-Waren (Kurier-, Express- und Paket-Dienste) abholen. Bei den Standorten der Paket-Depots ist auf die Integration der Anlagen in das historische Stadtbild zu achten (Denkmalschutz), weshalb sich Einrichtungen in Gebäuden eignen. Ein Service von Lastenfahrrädern, die man entweder ausleihen oder samt Fahrer für die Haustürzustellung buchen kann, würde das System ggf. komplettieren.
Maßnahme 12: Die Stellplatzsatzung wird dahingehend novelliert, dass der vorgeschriebene Kfz-Stellplatzbedarf von Bauvorhaben in der Altstadt durch die vertraglich gesicherte Umsetzung von innovativen Mobilitätskonzepten reduziert werden kann und der verbleibende Bedarf möglichst abzulösen ist.
Angesichts der hervorragenden Erreichbarkeit der Altstadt mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbunds (bislang v.a. Fuß, Rad, ÖPNV) und der zu verbessernden Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr (siehe Maßnahmen oben) sind neue allgemeine Kfz-Stellplätze künftig entbehrlich. Zusätzlicher Quell- und Ziel-Verkehr mit Kfz in der Altstadt wird vermieden und mit den Ablösemitteln können weitere Angebote des Umweltverbunds in der gesamten Stadt finanziert werden. Die Ablöse-Verpflichtung könnte bis auf Null reduziert werden, wenn alternative Mobilitätserleichterungen für die Gebäudenutzer (z.B. stark rabattierte ÖPNV-Tickets, Lastenfahrräder und Pedelecs mit geringer oder ohne Leihgebühr) dauerhaft und verbindlich angeboten werden. Zwingend auf das Auto angewiesene Bewohner und Gewerbe müssen Carsharing nutzen oder auf andere Objekte in der Altstadt bzw. in der Stadt ausweichen.
Maßnahme 13: P+R-Anlagen an den äußeren Zugangsstellen des ÖPNV werden bedarfsgerecht fortentwickelt und ggf. erweitert.
Die Maßnahme fußt auf Festsetzung 5.4.9 des Nahverkehrsplans. Mit dem Pkw als Zu- und Abbringer des ÖPNV können Reisezeitverkürzungen erreicht und die Einzugsbereiche der Haltestellen erweitert werden. Allerdings können P+R-Anlagen das kompakte Hallesche Stadtgebiet mit überwiegend kurzen Quelle-Ziel-Distanzen nur geringfügig entlasten und zur Nachfrage-Stabilisierung des ÖPNV nicht viel beitragen, dem Zubringer-Busverkehr sogar schaden. Der Aufwand und die Inanspruchnahme von gut erschlossenen Flächen an Straßenbahnhaltestellen, die auch andere Nutzungen anziehen, sind bei möglichen Neuerrichtungen behutsam abzuwägen. Die vorhandenen Kapazitäten sind derzeit ausreichend. Die Entwicklung der Nachfrage wird weiter beobachtet.
Endlich legal Fußgänger auf dem Boulevard umbrettern. Jippie
Also wenn dann kaum noch jemand in die City kommt kann dann ja die Maskenpflicht aufgehoben werden. Clever unser Stadträte
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Ewig hat der Beschluß keinen Bestand.
Du bist da wohl eher zu optimistisch, fürchte ich!
Bizarre Hoffnungen und Vermutungen, Vergleiche mit Oslo…aber letztendlich zu akzeptieren…der Lockruf von Fördermitteln. Leipzig, die grüne Wiese und Erfurt werden jubeln.
Na das ist doch zumindest ein Anfang. Erschreckend ist hingegen die Feindseligkeit gegenüber Fahrradfahrer/innen und Fußgänger/innen (also somit auch gegenüber der potenziellen Kundschaft von Händlern) von den rechten bzw. neoliberalen Parteien. Wenn solche Sätze, wie: „Es mag sein, dass Klimawandel jetzt ausgerufen wurde“ Yana Mark (FDP) , tatsächlich heute gefallen sein sollten, dann darf auch die Frage erlaubt sein, was solche Leute denn überhaupt in der Politik zu suchen haben. Allein schon wegen der Klimakatastrophe muss der Autoverkehr rapide sinken, so schnell wie möglich. Das Klimaziel ist aber trotz der Bremser und Blockierer immer noch zu erreichen. Das schöne an der autoarmen/freien Innenstadt ist: Händler und Gewerbetreibende können endlich aufatmen, die Lebens -und Aufenthalts-Qualität verbessert sich natürlich für auch für Anwohner, Besucher und alle, die hier leben. Also: Trotz der dunklen rechten Wolken am Horizont, ist es ein guter Tag für Halle. Weiter so, und nachher wird mit einer guten Flasche Sekt auf das Etappenziel angestoßen.
Hoffentlich gibt es nicht noch mehr so gute Tage!
Ebenso erschreckend ist die Feindseligkeit den Autofahrern gegenüber
Und das Erreichen von Klimazielen liegt nicht allein in.deutscher Hand. Da gibts ganz andere Länder, die wenigstens mit Mülltrennung beginnen könnten
Hast du dich in der Schule auch immer nur an den schlechtesten Mitschülern orientiert und gesagt: „Bevor ich mich bemühe, mich zu verbessern, sollen die lieber mal anfangen zu lernen!“ 🙄
@10010110 Der Vergleich ist leider Blödsinn.Meine Schulnoten habe ich selber in der Hand. Strenge ich mehr an habe ich bessere Noten.
Der Vergleich mit dem Klima wäre dann korrekt, wenn es für alle Schüler eine gemeinschaftliche Note gibt und in der Klasse die anderen Schüler bereits angekündigt haben nicht lernen zu wollen oder sogar noch weniger als zuvor lernen zu wollen.
Wenn aber 1% der Weltbevölkerung für 2% der CO2- Emissionen verantwortlich ist, wäre es doch zumindest ein Ansporn, die Emissionen zu halbieren, um sich im Durchschnitt zu bewegen…
@Bürger für Halle, die Feindseligkeit kommt wohl eher von den Radfahrern gegenüber (nicht nur) den Autofahrern.
Woher kommt eigentlich euer Hass?
Und kommt nicht mit der Worthülse Klimawandel! Den gibt es, ist eine natürliche Tatsache. Mehr nicht. Für so viele allerdings eine Ideologie.
Die Natur lacht sich kaputt.
Soll aber nicht heißen das ich nicht für den Schutz der Natur bin.
Ihr bezeichnet Leute die frei und unabhängig sein wollen als Rechts.
Mehr habt ihr nicht auf dem Kasten.
Ihr seit wohl neidisch auf diese Menschen, kommt mir jedenfalls so vor.
Grüne werden nicht umsonst als Verbotspartei bezeichnet.
Vielleicht wollen auch einige Leute nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Kann ich verstehen bei diesem Klientel was da so des öfteren und immer mehr drinnen sitzt.
Wer weit pendeln muss ist froh nach Feierabend sich nicht damit Auseinandersetzen zu müssen.
Merkt euch!!! Alles was übertrieben wird geht nach hinten los.
Und übrigens gute Nacht wenn sich der Fahrradverkehr in Halle vervielfacht. Ich beobachte sehr gerne Radfahrer wie sie sich verhalten – oft wie Idioten. Auch ihrem eigenen Mitstreitern gegenüber.
Rücksichtslos und Unkollegial.
Das wird dann ordentlich knallen.
Ich fahre selbst gerne Rad, versuche aber schnell raus aus der Stadt und aufs Land zu kommen.
Und ich lasse in meiner Freizeit das Auto meist stehen.
@ Vetragt Euch, da ist der Name ja schon eine Lüge! In Deinem überlangen Post beweist Du zumindest woher Euer Hass kommt! Danke dafür! Wer zwischen den Zeile ließt, kann erkennen wessen Geistes Kind Du bist !
@tom, mein Geist ist der eines auf dem Boden gebliebenen Menschen.
Und nicht der eines ideologischen Spinners.
Für mich gesehen bin ich einer der
echte Vielfalt akzeptiert ohne anderen Vorschriften zu machen.
Für dich bin ich ein Nazi. Können wir/ich leben damit.
Echte Nazis lachen sich darüber kaputt.
Daran sehe ich wie armselig ihr seit und mit „anders denken“ und echter Freiheit nichts anfangen könnt.
hoffentlich gibt es nicht so viele schöne Tage ich trinke ein Freiberger auf die schlechten
Ist schon irgendwie amüsant, dass Frau Mark sich der Rhetorik der Schurbler und Klimaleugner bedient. Damit ist sie natürlich im Hause Silbersack in bester Gesellschaft. Frau Silbersack hat ja auch öffentlich zusammen mit Schwurblern, (Neo)Nazis und Impfgegnern auf dem Markt gefordert, dass sie „ihr Leben“ zurückhaben wolle. Hier zeigt sich dann vollends die FPD nach thüringischem Vorbild. Traurig, dass aus Menschen, die für Freiheitsrechte und liberale Werte eingetreten sind, inzwischen nur noch Karrieristen und hauptberufliche Opportunisten geworden sind. Aber gut: 2021 schafft man dann das, was man vor einiger Zeit bereits geschafft hat; man fliegt aus dem Bundestag und hoffentlich auch irgendwann aus unserem Stadtrat. Dann wird es Zeit, „nach Oben“ zu fallen, viel Erfolg im EU-Parlament. Große Liberale würden sich im Grabe umdrehen…
mal sehen wie lange es noch dauert bis unser Schlaumeier die Stadt kaputt gespielt haben,,,,
YESSS! 😀
Auch reiche faule Säcke dürfen zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren. Wie sozial gerechter kann es denn noch werden?
Halles Innenstadt ist damit für mich Geschichte. Mit einem grad von 30 und dauerhafter Gehbehinderung habe ich keinen Zugang zu einem Behindertenplatz zum Parken . Zur Physiotherapie und zur Saline zum schwimmen , mehr nicht . Und das sich Halle mit Oslo und Leipzig gleichstellt , grenzt an Grösenwahn . Oslo hat eine Lebensqualität die Halle nie erreichen wird , auch nicht , wenn man den Fahrradfahrern ohne Licht und entgegensetzt der Fahrtrichtung jetzt einen Freibrief gibt.
Schon ironisch, so eine Aussage von jemandem, der absolut verhindern will, was Oslos Lebensqualität mit ausmacht: eine autofreie Innenstadt.
Auf deiner Tastatur gibt’s wohl kein ẞ?
Du kannst weiterhin ins Parkhaus fahren, oder einfach mit der Straßenbahn chauffiert werden…
Das wird spannend….
„Großvorhabens südlich des Ritterhauses“
Kann man hierzu irgendwo Details nachlesen, was dort konkret und in welchem Zeitrahmen geplant ist? Aktuell befindet sich da ja ein potthäßlicher Schotterparkplatz.
Ankündigung 2017: https://dubisthalle.de/neues-wohn-und-geschaeftshaus-entsteht-in-der-innenstadt
Ankündigung 2018: https://dubisthalle.de/bebauungsplan-fuer-neuen-wohn-und-geschaeftskomplex-in-der-altstadt
😢😢😢😢
Maßnahme 12 scheint keiner der Linken so recht zur Kenntnis nehmen zu wollen.
Zitat: „Zwingend auf das Auto angewiesene Bewohner und Gewerbe müssen Carsharing nutzen oder auf andere Objekte in der Altstadt bzw. in der Stadt ausweichen.“
Wir haben im Bereich um den Domplatz und Friedemann Bach Platz Plattenbauten mit einer älter werdenden bzw. alten Einwohnerschaft. Wer da also zwingend ein Auto benötigt, kann dann ja ruhig in Richtung Silberhöhe verziehen. Sehr sozial :-(.
Lustig finden es Rentner sicherlich, wenn sie sich ein Lastenrad mieten können, um ein Paket abholen zu können :-).
Radfahren auf der Leipziger Straße ist allerdings toll (zumindest als Radfahrer).
Angesichts zahlreicher Unfallberichte ist es besser, wenn sich die älter werdende Bevölkerung vom Selbstfahrer zum Chauffierten wandelt.
Ein PKW, der nur da steht hat im Jahr Kosten von über 1000 €, da kann man viel mit der Bahn rumfahren oder sogar mit dem Taxi…
Ach so, das Radfahren auf dem Boulevard sehe ich nur als Übergangslösung, bis sich für die Martinstraße am Leipziger Turm eine bessere Lösung gefunden hat.
Die Stellplatzsatzung wird dahingehend novelliert, dass der vorgeschriebene Kfz-Stellplatzbedarf von Bauvorhaben in der Altstadt durch die vertraglich gesicherte Umsetzung von innovativen Mobilitätskonzepten reduziert werden kann und der verbleibende Bedarf möglichst abzulösen ist.
Stellplätze vorschreiben, die nicht geschaffen werden dürfen und dann für jeden nicht vorhandenen Stellplatz kassieren. Das ist wie eine Lizenz zum Geld drucken. 😀
Ich begrüße diese Entscheidung sehr und hoffe auf eine schnelle und reibungslose Umsetzung.
Alle Nörgler und diejenigen, die jetzt schon das Aussterben der Innenstadt vorhersehen wollen, werden dann ziemlich schnell auch eines Besseren belehrt werden.
Eine autoarme Innenstadt steigert die Attraktivität um ein Vielfaches, was sich auch positiv auf die Läden auswirken wird.
Es braucht jetzt nur noch ein Konzept, wie Leute, die nicht mit dem Rad fahren, schnell ungünstig mit der Straßenbahn ins Zentrum kommen.
Aber erstmal ist ein Schritt gemacht wurden, der Halle zukunftstauglich machen könnte.
Das Auto wird mehr und mehr in den nächsten Jahrzehnten aus den Städten verschwinden, da es dort als individuelles Personentransportmittel nicht gebraucht wird. Wer das nicht versteht, ist halt in seiner konservativen Gedankenwelt gefangen.
Klingt mir seeehr utopisch und optimistisch…
Empathie ist die Fähigkeit, mehr als seine eigene Perspektive zu verkraften.
Na da bleiben sich unsere grössenwahnsinnigen Stadträte und die bürgerfeindliche Verwaltung wenigestens treu.
Wenn man so eine eh schon verarmte Stadt runterreiten will – dann aber richtig.
Es scheint es gibt noch Luft nach auf der nach unten offenen Beklopptheitsskala.
OSLO wurde von einer Bürgerin genannt…
Das einkaufen in der Stadt hat sich damit für mich erledigt, gibt genug wie Günthersdorf oder Brehna. Für mich ist Autofahren Leidenschaft und Spaß. Ich verstehe nur nicht die Aufregung bezüglich Umwelt. Viele Autofahrer mich einbezogen sind kompromissbereit und steigen dann auf Elektro Fahrzeuge um ohne Co2 Ausstoß. Aber nein den Grünen gerade die, die kompromissbereitschaft predigen reicht dies nicht. Wenn ich auch noch bei restlichen Konsum Güter Verzicht üben soll so wie die Grünen das gern hätten, dann brauche ich keiner arbeitenden Tätigkeit mehr nachgehen und gönne mir Hartz 4. Das reicht dann fürs Überleben.
@ Danny
Zitat: „Für mich ist Autofahren Leidenschaft und Spaß.“
In Halles Innenstadt?
Ja klar jeder Meter bereitet mir Freude egal ob Stadt oder Land. Und außerdem von meinem Standort mit Auto 15 Minuten mit Öffentlichen 1 Stunde und das ist ein Argument.
Kann alles einpacken, sitzt bequem, habe meine Ruhe, kann meiner Musik lauschen, muss nicht umsteigen oder in der Kälte oder Hitze warten.
Dein Name ist wirklich Programm.
Du kannst doch weiterhin mit Deinem Auto ins Parkhaus Deines Vertrauens fahren, wo ist jetzt Dein Problem?
oje😢😢😢
das ist jetzt aber doof….da kann ich am Wochenende nicht mal zur Kneipe mit dem Auto fahren…..früher war alles besser😅….so schlimm wird es schon nicht….wer sagt das er lieber 45 min bis Günthersdorf oder Leipzig zum Einkaufen fährt und 5 Euro für das Parken bezahlt statt 15 min. mit der Bahn….dem ist nicht zu helfen…das Roller Angebot ist in Halle super😃
Wenn dann auch noch am Franckeplatz und am Glauchaer Platz die Grünphasen für Straßenbahn und Radfahrer verlängert werden und die Autofahrer nsch Süden alle über den Hansering fahren müssen, ist das Chaos perfekt.
Das ganze Konzept ist nur schwarz-weiß: auf der einen Seite das unrealistische Bild von Autofahrern, die bis ins Geschäft fahren wollen – dagegen dann der Ansatz, Autos inkl. Parkplätzen und Straßen gleich im großen Umkreis zu verbieten.
Eine sinnvolle Reduzierung des Verkehrs in Schritten wäre akzeptabel, aber hier werden gleich mal planlos hunderte Parkplätze eingestampft, ohne sinnvolle Alternative. Den Altstadtring könnte man als Außengrenze nutzen, aber als verstümmelte Einbahnstraße und ohne Parkmöglichkeit…
So ist das nur dummer, fanatischer Aktionismus. Nicht „ein Schritt“, sondern gleich ein Sprung mit Anlauf – gegen die Wand. Und die Betroffenen (Bürger) werden nicht mal gefragt. Gute Nacht…
Das Ganze ist doch eine Vision, die jetzt Schritt für Schritt und mit Augenmaß umgesetzt werden soll…
Nur sollte die Stadt keine Tatsachen schaffen, die diesem Konzept zuwiderlaufen…
Zwei Bierkästen und drei Wasserkästen plus Brot, Fleischpaket, Toilettenpapier, Küchenrolle und co mit dem Roller oder der Tram nach hause bringen – … ihr seid doch alle nicht ganz dicht !!!
Von wo nach wo transportierst Du Deine Einkäufe?
Glückwunsch an die Chefstrategen, nie wieder setze ich einen Fuß in Halles Innenstadt… und ja ich bin Hallenser. Langsam reicht es. Erhöhung von Parkgebüren , autoarme Innenstadt…. ist mir neu dass die Fahrradsteuer unseren Staat am Leben hält. Dann verzichtet doch bitte auf Kfz Steuer, allen Steuern welche auf den Treibstoffen erhoben werden. Könnt ihr nicht? Ich weis ihr seid ein ausbeuterischer Haufen. Alles nehmen vom blsen Autofahrer aber immer weniger bieten. Schämt euch einfach und fahrt ne Runde euren namen auf nem leeten Marktplatz mit dem Rad
Ich freue mich darauf, wenn ich dann im Sommer in der Kleinen Uli wie in der Sternstraße im Straßencafé sitzen kann, ohne dass Autos die Atmosphäre mit ihrem Lärm stören.
Das wird lustig. Ich komme also vom Stadtrand und nehme dann eben künftig ein Fahrzeug vom Carsharing statt meines eigenen, um mene Eltern zu besuchen…das spart Emissionen, weil ja dann ein zweites Fahrzeug bereitstehen muss. Dieser Logik kann ich folgen.
Nennt sich das dann verdeckte Subvention für sie örtlichen Carsharing-Anbieter? (Die übrigens in Leipzig ihren Sitz haben)
Nein, du darfst auch weiterhin in die Stadt fahren, dein Fahrzeug im Parkhaus parken und die restlichen 100m zu Fuß gehen. Abgesehen davon werden Carsharing-Fahrzeuge üblicherweise von mehreren Personen genutzt (das ist ja Sinn und Zweck des Carsharing), was im Umkehrschluss bedeutet, dass insgesamt weniger Autos benötigt werden. Wenn du also dein Auto abschaffst und auf ein Carsharing-Auto umsattelst, dann bist du noch genauso mobil, aber in der Zeit, in der du das Auto nicht benutzt (was der überwiegende Teil der Zeit ist), können es andere verwenden.
Es gibt übrigens in Halle zwei Carsharing-Anbieter, und einer davon hat seinen Sitz in Halle.
Die Teilautos stehen für 1/3 des Tages genauso nur rum wie die Privaten, nämlich nachts. In der Zeit, in der man dann ein Auto braucht, brauchen es i.d.R. auch andere. Klar, man kann einen Transporter nehmen, wenn man zum Baumarkt will, toll. Dann ist aber nur einer am Parkplatz XY verfügbar, sprich, man muss vorher da hin. Dann zum Baumarkt, dort verzögert sich alles, die Zeit läuft ab, denn es war nur ein Slot von einer Stunde frei. Dann fährst du dein Zeugs nach Hause, musst danach aber noch den Transporter abgeben.
Ja, Carsharing hat Vorteile, aber „genauso mobil“ ist man damit definitiv nicht!
Da denkt man es geht nicht schlimmer, aber halles Stadtrat setzt immer noch einen drauf.
Dieses „Konzept“ ist einfach keines. Kurz gesagt, wir verbieten Autos, schaffen 500 Parkplätze ab und dafür eine sinnfreie Einbahnstrassenregelung. Danke dafür, aber einkaufen und essen gehen werde ich künftig woanders.
Da fällt mir ein, ich muss mir einen anderen Zahnarzt suchen. Keine Lust, dort mit der Virenschleuder HAVAG hinzufahren…
Du darfst auch mit dem Fahrrad fahren (gern auch mit unterstützendem Elektromotor) oder dir ein Taxi nehmen. Und neuerdings gibt es auch so Fahrzeuge, da muss man sich nur draufstellen und einen Hebel betätigen, und das rollt ganz von selber dorthin, wo du hin willst. 😉
Wenn ich Maßnahme 6 richtig interpretiere wird vorerst nur die Strecke von der Klausbrücke bis zum Kreisverkehr Oper zur Einbahnstraße. Auf dieser Strecke liegt lt. Google genau EIN Zahnarzt, nämlich auf dem Robert-Franz-Ring. Von dieser Praxis bis zum allseits beliebten Parkplatz vor der AOK sind es knapp 300m und zum Parkplatz beim Lührmann knapp 400m zu Fuß. Also quasi ein unüberwindbares Hindernis.
Für diejenigen, die dauerhaft in der Innenstadt leben und arbeiten, ist das eine offene Kriegs- und Hass-Erklärung.
Alles wird so kompliziert, teuer und verlogen, daß viele mit hallescher Altstadt nichts mehr zu tun haben möchte.
Wo wohnen eigentlich diejenigen, die das beschlossen haben – und – fahren die Zustimmer nun selber weniger Auto ???
Ganz ehrlich, die neuen Maßnahmen nun hin oder her, wenn ich in der Innenstadt leben möchte, dann entscheide ich mich bewußt dafür und nehme den Trubel in kauf. Da ändert die aktuelle Entscheidung doch nicht mehr viel. Schon allein die Dichte der Straßenbahnen, die da durchrumpeln. Das wäre es mir die Miete der Wohnung absolut nicht wert, nur damit ich sagen kann, ich wohne zentrumsnah.
Du muss nicht immer von dir auf andere schließen. Die Mehrheit der Altstadtbewohner hat überhaupt kein Auto, für die ändert sich also nichts zum negativen und es ist für diese auch keine offene Kriegs- und Hasserklärung. Guck’ dich mal in der Großen/Kleinen Klausstraße oder in der Kleinen Ulrichstraße um. Es kann rein physikalisch gar nicht jeder Haushalt ein Auto besitzen und direkt in der Nähe im öffentlichen Straßenraum parken.
Wer dauerhaft in der Innenstadt lebt und arbeitet und ein Privatauto besitzt, der sollte mal sein Leben überdenken.
Die Mehrheit der Haushalte in der Altstadt besitzt ein Auto.
Nicht jeder will ein von Neid auf Erfolgreiche und Frust über die eigene Erfolglosigkeit geprägtes Leben. Es gibt kein Bedarf zum Überdenken.
Hast du dafür auch Belege? Es ist doch rein physikalisch gar nicht möglich, so viele Autos in der Innenstadt unterzubringen.
Einfach in das Statistik-Portal der Stadt gehen, Anzahl der Haushalte in der Altstadt, Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge in der Altstadt, ein klein wenig Prozentrechnung und Sie kommen auf eine Zahl über 50%.
Hab mal rumgesucht im Statistikportal der Stadt: Für die Altstadt: 5856 Einwohner, 1896 PKW, 3684 Wohnungen (PKW/Wohnung: 0,5146)
Ist knapp die Mehrheit.
Darunter natürlich auch einige Haushalte in der Altstadt, die einen privaten Parkplatz gekauft oder gemietet haben.
sind das alles private PKWs, oder wieviele davon sind bei den Stadtwerken, MDR oder der Stadtverwaltung zugelassen, die ja ihren Sitz in der Altstadt haben
Wer ein Auto besitzt, ist erfolgreich? Sorry, aber das ist absolut lächerlich. Ich führe jetzt seit fast 10 Jahren ein kleines, aber feines Unternehmen, beschäftige inzwischen 15 Angestellte, zahle übertariflich. Und weißt du was? Ich habe kein Auto. Warum? Weil ich keins brauche. Ich könnte noch heute zu Porsche gehen und mir einen 911er konfigurieren und Bar bezahlen. Nur wozu? Wozu Geld in ein Objekt investieren, was jedes Jahr weniger Wert ist, hohe laufende Kosten hat und mir am Ende nur Stress bereitet. Da kann ich mein Geld auch sinnvoller ausgeben. Wie auch immer: deine Theorie, dass Nicht-Autobesitzer auf Autobesitzer neidisch sind, weil sie angeblich erfolgreicher sind, ist falsch. Aber ich kann dich natürlich verstehen. War bei mir am Anfang auch so. Da musste es dann ein A8 als Leasing sein, um irgendwen zu beeindrucken und sich „wichtig“ zu fühlen. Inzwischen sind meine Meetings eh nur noch online und Leute, die aus beruflichen Gründen gezwungen sind, Auto zu fahren, tun mir echt leid. Es gibt doch wirklich keine stumpfere Tätigkeit als das Bewegen eines KFZ.
Diesen lächerlichen Umkehrschluss haben Sie gezogen.
Ich stelle nur fest: Alle Interessengruppen (Fußgänger, Radler, Autofahrer bis zum Kanufahrer) streiten für einen größeren und besseren Anteil an der Infrastruktur. Nur die Radler sind der festen Überzeugung, dass Sie zusätzlich die Autofahrer behindern müssen. Mit Vernunft hat das nichts zu tun, dass kann nur Neid und Frust sein.
@ mirror
Unterwegs im Auto parken mir auch immer die Fahrräder die Fahrspur zu!
Ihnen auch?
Sowas.
Das ist ja verrückt!
Neulich war dann wieder ein Fahrrad vor der Straßenbahn abgestellt.
Der war wohl nur kurz Bio-Katzenstreu holen.
Da ging gar nix mehr vorwärts.
Einfach die Höhe!
Das geht gar nicht.
@mirror Das ist so polemisch wie falsch. Diese konstruierte Gegnerschaft geht am Problem vorbei: Der zur Verfügung stehende Raum ist begrenzt. Wenn Fußgänger und/oder Radfahrer mehr Verkehrsraum eingeräumt werden soll, dann geht das nicht, ohne dem Auto Platz wegzunehmen.
Ganze Viertel zugunsten breiter Schnellstraßen abzureißen ist Politik der 70er Jahre.
Ich bin wirklich erschüttert über diese Worte… dass Ihnen Menschen leid tun, welche ein Auto bewegen aus beruflichen Gründen…
ich arbeite mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen, welche Dinge erleben mussten, die in Worte kaum zu fassen sind…oft sind diese Menschen, deren ,, Stimme“ wenige hören möchten, gar nicht in der Lage, sich im öffentlichen Raum zum Arzt oder ähnlichem zu bewegen.
Ich frage Sie mit der Stimme dieser Menschen , ob es nicht anmaßend von Ihnen ist, so unbedacht und verallgemeinert über Autofahrer zu urteilen?
Ich würde mich gern mit Ihnen treffen, mir Ihr Unternehmen ansehen und bei Interesse Ihnen meine Arbeit vorstellen.
Eventuell könnte ich Ihnen eine Anregung geben, bedachter mit Urteilen über das Verhalten anderer Menschen umzugehen.
Nun sei mal nicht so überempfindlich, Aschi. Es gibt beruflichen Verkehr und es gibt Berufsverkehr, das sind unterschiedliche Paar Schuhe. Beruflicher Verkehr ist der, der während der Ausübung des Berufs notwendig ist und Berufsverkehr ist privater Verkehr zwischen Heim und Arbeitsstätte.
Niemand käme auf die Idee, beruflich bedingte Personentransporte zu diskreditieren. Wenn es nur beruflichen Autoverkehr gäbe, dann hätten wir überhaupt keine Probleme und keinen Anlass, hier irgendwas zu diskutieren. Das sollte ja wohl mittlerweile allen klar sein. Die meisten Autos, die unsere Straßen verstopfen finden aber nicht aus beruflichen Anlässen statt, sondern dienen nur der Fahrt zur Arbeit oder Freizeitfahrten.
@Aschi
Und ich würde bedachter damit vorgehen F43 und F60 Patienten als Begründung für meine persönliche Agenda vorzuschieben.
Die Öffnung des Boulevards ist Fluch und Segen zugleich. Ich arbeite am oberen Boulevard, fahre mit dem Rad, leicht erreichbar, zentral, kostengünstig – alles prima. Geld lass ich praktisch keines in der Innenstadt, weil ich dazu erst runterlaufen müsste und „ewig“ an der Ampel am Leipziger Turm stehen. Unkomplizierter wäre es in der Tat, wenn man mit den Rad zu Ullrichskirche könnte, es dort abstellen, Einkäufe machen und dann nach Hause. Im Prinzip das, was viele hier mit dem Auto machen wollen, nur mit dem Rad. Das spricht also für die Öffnung des Boulevards für Radler.
Dagegen spricht, dass ich oft erlebe, wie hirnlose Typen den oberen Teil runterbrettern ohne Rücksicht auf Verluste. Das Irre ist dabei ja noch, dass morgens zur Hauptstoßzeit die Räder ja noch erlaubt sind. Erst wenn der Boulevard ab neun verwaist liegt, sind sie verboten.
Die Öffnung der Leipziger Str. ist wirklich kritisch zu sehen. Auf der einen Seite klappt es auf dem kleinen freigegebenen Stückchen zwischen Riebeckplatz und Rösterstraße bisher auch ganz gut. Dann sind die Ausweichrouten Martinstraße und Franckestraße sind nicht nur unattraktiv und gefährlich, sondern auch nicht intuitiv zu erkennen und man müsste viel Geld investieren um diese zu geeigneten Strecken umzubauen.
Anderseits ist vor allem die untere Leipziger Str. zu Stoßzeiten so voll, dass man selbst als Fußgänger Probleme hat dort durchzukommen.
Eine Theorie wäre, dass die bisherigen illegalen Radler extra schnell fahren um nicht erwischt zu werden. Mit einer legalen Benutzung könnten diese ihr Tempo eventuell reduzieren.
Ich sehe den Riebeckplatz als viel gefährlicher an. Dort gibt es die, die zum Bhf hetzen und die, die von dort kommen. Am gefährlichsten sind jedoch die Straßenbahnumsteiger, die mit Knöpfen in den Ohren plötzlich ihre Straßenbahn ein- oder wegfahren sehen. Die rennen quer von jetzt auf gleich los und achten auf nichts und niemanden.
Im Boulevard dann gibt es einen laminaren Strom an Radler und Fußgänger, wo sich jeder vorhersagbar verhält. Unkritisch.
Da dürften ja die Radfahrer jetzt endlich ihre langersehnte warme Erektion bekommen. Glückwunsch.
😂😂😂👍