Werbedienstleister will für Fahrradständer abkassieren
Was passiert, wenn eine Stadt sämtliche Werberechte an einen Dienstleister verkauft, zeigt sich derzeit in Halle (Saale). Denn mehrere Geschäftsbetreiber, darunter Bars in der Kleinen Ulrichstraße und am Uniring, haben Post von der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH bekommen. Das Unternehmen will jetzt für aufgestellte Fahrradstände kassieren.
Offenbar hat das Unternehmen Kontrolleure losgeschickt. Das zumindest geht aus einem Schreiben an die Geschäftsleute hervor. Man vertrete „als Vertragspartner der Stadt Halle sämtliche Werberechte auf öffentlichem Grund und Boden.“ Dabei sei aufgefallen, dass von den jeweiligen Läden Fahrradstände stehen, an denen sich Werbung für die Unternehmen befindet. Diese sei aber „genehmigungs, vertrags- und kostenpflichtig“, macht das Unternehmen den Geschäftsinhabern deutlich.
Den Geschäftsinhabern werden nun zwei Wochen eingeräumt, entweder die Fahrradstände zu entfernen oder einen kostenpflichtigen Vertrag mit Ströer abzuschließen. Nach Fristablauf werde man die Stadtverwaltung einschalten. Doch die ist durch das Schreiben an die Laden- und Barbetreiber bereits alarmiert. Er finde die Vorgehensweise von Ströer nicht gut, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Dass für Werbetafeln und Aufsteller auf öffentlichem Grund bezahlt werden muss, leuchte ein. Doch das verhalte sich bei Fahrradständern anders. Diese bieten schließlich einen Mehrwert, insbesondere für die Förderung des Radverkehrs. Zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Bernstiel ist Wiegand gerade auf Lösungssuche. Am Dienstag soll es dazu ein Gespräch mit den Betroffenen geben.
Echte Probleme …
Na dann müssten ja die Auto- und Fahrradhersteller auch an Ströer zahlen, da sie ihre markenwerbung ebenso im öffentlichen Raum platzieren. Selbst Ströer müsste an Ströer zahlen, wenn sie ihr Logo im öffentlichen Raum sichtbar machen.
Haben die noch alle Tassen im Schrank?
Ströer-Media hat auch über das Youtube-Netzwerk „Tube One“ das Rezo-Video (der mit der AfD-blauen Frisur) kurz vor der Europawahl lanciert. ?
Da scheint die Stadt ja mal wieder einen Supervertrag abgeschlossen zu haben.
Muss man eigentlich grundsätzlich den öffentlichen Raum an ein Unternehmen vermieten, welches Geld damit verdient Werbung in der Stadt abzuladen und der Stadt dafür Peanuts als Ablass zahlt?
Muss man nicht. Aber wenn man gegen alles ist, was der Stadt Einnahmen bringt, wird das auch nix.
Anscheinend waren die Peanuts so groß, dass es sich für die Stadt gelohnt hat, einen Exklusivvertrag zu schließen.
https://dubisthalle.de/werbevertrag-mit-stroeer-dsm-verlaengert2
Ob es uns das wert sein sollte?
Die Stadt bekommt also 2 Euro pro Einwohner, um diesen flächendeckend und ständig mit Werbung zu überfrachten.
Wer bietet denn mehr?
Gehörst du nicht zu denjenigen, die meinen, Geld muss man nicht erwirtschaften, Geld ist genug da, es wird nur zu wenig verteilt?
Hast du nicht kürzlich das Aus für das Gewerbegebiet bejubelt? Gehörst du nicht zudenjenigen, die für ihre Misswirtschaft bekannt sind?
„Gehörst du nicht zu denjenigen, die meinen, Geld muss man nicht erwirtschaften“
Nein.
Es gibt nur son bisschen was wie Ehre. Du würdest es aber sicherlich auch begrüßen, wenn mit Armut und Leid Geld „erwirtschaftet“ werden würde.
Ein Werbedienstleister vermittelt Werbedienstleistungen für einen Content-Creator. Schockierend! Und, im übrigen völlig zusammenhangslos mit der Thematik das ein Werbedienstleister einen Werbevertrag mit einer Stadtverwaltung abschließt.
„Lancieren bedeutet, etwas in die Öffentlichkeit zu bringen“
Und „lanciert“ hat es schließlich die Plattform Youtube und nicht Ströer.
Die Stadt Halle hat einen Vertrag mit dem Werbedienstleister Ströer abgeschlossen.
Rezo hat einen Vertrag mit dem Werbedienstleister Ströer abgeschlossen.
Meinst du, dass Ströer dann auch die Entscheidungen der Stadt Halle bestimmt? Ich meine, wenn schon Verschwörungsdummfug, dann bitte konsequent!
„Dass für Werbetafeln und Aufsteller auf öffentlichem Grund bezahlt werden muss, leuchte ein. Doch das verhalte sich bei Fahrradständern anders. “
Interessant, das Vollstellen der Bürgersteige mit Fahrradständern ist gebührenfrei.
Gerne können die Farradständer auf der Straße stehen und so den Autos weitere Parkplätze nehmen.
sofort alle Verträge mit Ströer kündigen. Diese Wegelagerer müssen zur Ordnung gerufen werden
Kleine Anmerkung am Rande:
Fahrradständer sollten die Möglichkeit bieten, das Fahrrad (also den Rahmen) Ortsfest anzuschließen. Dies wird teilweise auch von Versicherungen so nachgefragt.
Die Stadt Halle (und ich kann gar nicht glauben, dass ich das hier schreibe) geht diesbezüglich mit gutem Beispiel voran.
Es wäre schön, wenn Dritte, wie etwa Geschäfte/Cafés, ebenfalls auf solche, auch als mobile Variante verfügbaren Ständer umsatteln.
Das Vorderrad sagt auch Danke!
Einfach über die Werbung am Radständer ein Käppchen setzen, auf dem steht: „Hier stand eine Werbung für (den Ständeraufsteller)!“
Und das durchziehen bis Ultimo
PS. Es gibt mW eine Flächenobergrenze, bis zu der keine Genehmigung notwendig ist. Es waren wohl 0,5m²
Der Ströer kommt bestimmt aus dem Westteil Deutschlands. Ein echter Ostdeutsche käme nie auf solche Gier und auf solchen Unfug.
Nicht bestimmt; ganz klar und sicher!
https://de.lmgtfy.com/?q=str%C3%B6er+impressum
Leider scheint „Ein echter Ostdeutsche“ auch nicht über die zweiseitige Informationsübermittlung im Internet im Bilde zu sein.
Bei der Klausel, welche die Wahlwerbung sichert, wurde im Vertrag offenbar nichts übersehen.
Wahlwerbung ist unabhängig von jedem Exclusivanspruch. Einige Kandidaten haben aber wohl bei Ströer Werbeflächen gemietet.