DRK-Wasserwacht bietet Badetag für 1700 Kitas in Sachsen-Anhalt
Im Auftrag der Unfallkasse Sachsen-Anhalt gehen Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwachten in diesem Jahr mit Kindern und Erziehern baden. Landesweit werden „Badetage“ angeboten. Alle Kindertageseinrichtungen, die sich bei der Unfallkasse Sachsen-Anhalt melden, erhalten „ihren eigenen“ Rettungsschwimmer, der sie in die Schwimmhalle und das Freibad begleitet, für Sicherheit sorgt und Übungen für die Wassergewöhnung zeigt.
Sven Thomas von der Wasserwacht Halle ist einer der Initiatoren. „Jedes Kind soll Schwimmen lernen können“, sagt er und verweist darauf, dass 41 Prozent der Kinder in Deutschland nicht sicher schwimmen können, fast 700 Schwimmhallen und Bäder bundesweit in den letzen Jahren geschlossen wurden und die Zahl der ertrunkenen Personen im Jahr 2018 sprunghaft angestiegen ist. „Eine nicht hinzunehmende Entwicklung“ nennt Sven Thomas das.
Dieser Tage wurden in Halle die ersten Rettungsschwimmer speziell auf diese Aufgabe vorbereitet. „Wir haben ein landesweites Netz von Ehrenamtlichen geknüpft, die ab sofort bereitstehen, um Kindergärten und Horteinrichtungen beim Besuch in Schwimmhallen und Freibädern zu begleiten“. Wasserwachten u. a. aus Magdeburg, Burg, Sangerhausen, Quedlinburg und Halle arbeiten dafür zusammen. Für Kitas, die sich bei der Unfallkasse Sachsen-Anhalt melden, gibt es bunte Kinderbadekappen. Erzieherinnen und Erzieher werden beim „Badetag“ in vielen praktischen Fragen beraten: Wie viele Kinder dürfen zugleich baden, wie lassen sich Notfälle vermeiden und wer ist für die Aufsicht verantwortlich? Diese und viele andere Fragen werden von den Rettungsschwimmern beantwortet.
Aufmerksamkeit gilt auch den Bädern. Sind sie wirklich „kindersicher“? „Wir wollen zum Beispiel wissen, ob die Kinderbecken gut beaufsichtigt werden und ob die Kindergruppen vom Personal aufmerksam betreut werden“, sagt Sven Thomas. Auf Sicherheitsmängel wird reagiert, die Betreiber erhalten im Nachgang ein Schreiben mit entsprechenden Empfehlungen.
Ein „Weckruf“ soll die Aktion sein. Sven Thomas verweist auch auf den Landesschwimmverband und dessen Initiative, das „Seepferdchen“ zu verbessern. Für drei Viertel der Kinder in Deutschland ist das „Seepferdchen“ die einzige schwimmerische Qualifikation, die sie jemals erwerben. Die Wasserretter betonen immer wieder, dass ein „Seepferdchen“ alles andere als ein Abzeichen für sicheres Schwimmen sei. Für mehr Sicherheit beim Schwimmen muss die Seepferdchen-Ausbildung der Kinder deutlich verbessert werden, davon sind die Rettungsschwimmer überzeugt. Wassergewöhnung in der Kita, Schwimmen lernen im Verein und in der Schule, dass ist für sie der Weg, damit aus Sachsen-Anhalt kein „Nichtschwimmerland“ wird.
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