Halle wird zum Amsterdam der 1980er: Kinofilm über den russischen Starpianisten Youri Egorov am Weinberg Campus und im ehemaligen Maritim-Hotel gedreht

Ein deutsch-niederländisches Filmteam unter der Leitung von Sander Burger hat in den letzten Tagen in Halle (Saale) Szenen für einen bewegenden Spielfilm über den russischen Starpianisten Youri Egorov gedreht. Der Film, der die außergewöhnliche Freundschaft zwischen Egorov und dem Journalisten Jan Brokken thematisiert, nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in das Amsterdam der 1980er Jahre, eine Zeit, die für den Musiker von großer Bedeutung war.
Halle wird zum Amsterdam der 1980er Jahre
Das Bio-Zentrum am Weinberg Campus und der Platz unter den Kirschbäumen des Instituts für Biochemie und Biotechnologie verwandelten sich in der vergangenen Woche kurzerhand in das Amsterdam der 1980er Jahre. In dieser Stadt fand Egorov Zuflucht, nachdem er 1976 aufgrund seiner Homosexualität aus der Sowjetunion fliehen musste. Dort starb der talentierte Pianist im Alter von nur 33 Jahren an den Folgen einer AIDS-Erkrankung. Die Geschichte des Films beleuchtet neben Egorovs Leben auch die enge Freundschaft zu Jan Brokken, die in der damaligen Zeit eine besondere Bedeutung hatte.

Dreharbeiten im ehemaligen Maritim-Hotel
Am vergangenen Wochenende fanden weitere Dreharbeiten im ehemaligen Maritim-Hotel statt, das als Kulisse für eine wichtige Szene diente. In dieser Sequenz fährt mehrfach ein Taxi vor das Gebäude, und die Protagonisten verschwinden im Inneren des Hotels. Das Maritim-Hotel steht seit Jahren leer und wurde zwischenzeitlich als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Der neue Eigentümer plant einen Neubau, allerdings gibt es bisher noch keine konkreten Anträge.
Die Hauptrollen: Levan Gelbakhiani und Joes Brauers
In den Hauptrollen sind der georgische Schauspieler Levan Gelbakhiani als Youri Egorov und der niederländische Schauspieler Joes Brauers als Jan Brokken zu sehen. Der Film, der die bewegende Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft erzählt, wird voraussichtlich 2026 in die Kinos kommen.
Die bewegende Geschichte von Egorov und Brokken
Der Film widmet sich der Geschichte von Youri Egorov, einem rebellischen Pianisten, der in Amsterdam seine neue Heimat fand und dort sowohl mit seiner Musik als auch mit den Herausforderungen des Lebens als schwuler Mann in einer fremden Kultur kämpfte. Besonders im Mittelpunkt steht die Freundschaft zu Jan Brokken, der als Journalist für die Haagse Post arbeitete und Egorov interviewte. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswelten entwickelten die beiden eine besondere Beziehung, die Brokken zu seinem eigenen literarischen Debüt inspirierte: den Roman De provincie.

Dreharbeiten als Schritt zum Filmstart 2026
Die Dreharbeiten in Halle (Saale) markieren einen weiteren Schritt auf dem Weg, die bewegende Geschichte von Egorov und Brokken einem breiten Publikum näherzubringen und die Atmosphäre des turbulenten Amsterdam der 1980er Jahre auf die Leinwand zu bringen. Der Film soll 2026 in den Kinos erscheinen und das Leben und die Freundschaft der beiden außergewöhnlichen Persönlichkeiten eindrucksvoll inszenieren.
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