Infos Demo-Samstag in Halle
Am Samstag finden in Halle (Saale) mehrere Demonstrationen und Infostände statt. Anlass ist eine Kundgebung der rechtsextremen Identitären Bewegung. Unter anderem hat das Bündnis gegen Rechts Gegendemonstrationen angemeldet.
Identitäre Bewegung:
– 12 Uhr: Hauptbahnhof
– 16 Uhr: Adam-Kuckhoff-Straße
Gegendemos:
– 10 Uhr: Demonstration ab Rannischer Platz
– 10 Uhr: Demonstration ab Steintor
– 10 Uhr: “Nazisafari” Ecke Ludwig Wucherer-Straße/Uhlandstraße
– 11:30 Uhr: Critical Mass Fahrraddemo am August-Bebel-Platz
– 12 Uhr: Demonstration ab Uniplatz
– 12-18 Uhr: Bürgerfest für Demokratie auf dem Steintor Campus
Nach den letzten Kooperationsgesprächen mit der Versammlungsbehörde und mit Blick auf die Mobilisierung der Rechtsextremen erwartet Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage, dass die »Identitären« anders als angekündigt ihren Aufmarsch nicht um 12 Uhr am Hauptbahnhof starten werden, sondern an ihrem rechtsextremen Hausprojekt in der Adam-Kuckhoff-Straße 16. »Sollte das tatsächlich der Fall sein, wäre dies ein erster Erfolg für die Kampagne gegen den Aufmarsch der Rechten und für die Zivilgesellschaft, die sich seit Wochen auf die Gegenproteste vorbereitet«, so Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts. »Wir rufen dazu auf, den Identitären nicht die Straße zu überlassen«, so der Sprecher weiter.
Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand: „Mit dem Bürgerfest setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern ein klares Zeichen für Vielfalt, Demokratie und Weltoffenheit. Hass, Rassismus und Intoleranz haben in unserer Stadt keinen Platz. Liebe Hallenserinnen und Hallenser, unterstützen Sie uns mit Ihrem Besuch.“
Prof. Dr. Johanna Mierendorff: „Internationalität, Vielfalt und Weltoffenheit gehören zu den wesentlichen Werten von Universität und Wissenschaft. Die Universität lebt nicht losgelöst von der Gesellschaft und der Stadtgesellschaft. Ich freue mich deshalb, alle Mitglieder und Angehörigen der Universität sowie unsere Nachbarn zu dem gemeinsamen Bürgerfest auf unseren Steintor-Campus einzuladen.“
Unter dem Motto „Teilen macht Spaß“ decken Besucher eine große Kaffeetafel. Alle Besucher sind eingeladen, mit Selbstgebackenem und Kaffee an der Gestaltung der Tafel mitzuwirken und die Tafel als Ort des offenen Dialoges und Gedankenaustausches wahrzunehmen. Je mehr Besucher den Tisch mit Speisen und Getränken bereichern, umso vielfältiger wird der Genuss an der gemeinsamen Tafel sein. Die Bürgerstiftung überrascht die Gäste mit selbstgemachter Suppe. Dazu gibt es Leckeres vom Grill und die Trinkwasser-Bar der Stadtwerke sorgt für Erfrischung.
Wissenschaftler und Universitätsprofessoren regen in unterhaltsamen Kurzvorträgen zum Nach- und Mitdenken an – unter anderem unter dem Motto „Humor als Widerstand“. Die Vorträge finden im Institut für Anglistik und Amerikanistik, Seminarraum (Zugang über Uni-Campus) statt. An gleicher Stelle können die Besucher gemeinsam mit dem Leiter des Planetariums, Dirk Schlesier, eine virtuelle Reise ins Weltall unternehmen. Schon nach wenigen Kilometern sieht man keine Landesgrenzen mehr. Der Ausflug umfasst neben dem Stopp auf dem Mond, auch einen Besuch der Internationalen Raumstation, die von verschiedenen Nationen gemeinsam aufgebaut wurde und bis heute international betrieben wird. Schlesier wirft mit den Besuchern einen Blick in die Zukunft der Raumfahrt. Er zeigt, dass Weltraumfahrt am besten in multinationaler Kooperation möglich ist.
Das Ausstellungsprojekt „Gesicht zeigen – Dialog der Kulturen“ informiert die Besucher über die Vielfalt der Völker weltweit. Die Schau unter freiem Himmel beinhaltet Themen zu Geografie, Geschichte und sozialen Strukturen. Sie ist Anregung, das vermeintlich Fremde als Vielfalt wahrzunehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“ im Foyer der Universitätsbibliothek greift das Thema inzwischen erwachsener jüdischer Kinder auf, die durch ein Versteck bei Pflegeeltern vor dem Holocaust gerettet wurden. Präsentiert werden Fotografien aus Archiven und Porträtaufnahmen aus der Gegenwart sowie Erzählungen der Überlebenden.
Die Stadtbibliothek stellt in einer Lese-Ecke Bilderbuchklassiker und neue Bilderbücher vor. Kindgerecht werden Themen wie Mut, Neugier auf Fremdes und Neues sowie der Gewinn durch Vielfalt und Solidarität, die zu Stärke wird, dargestellt. An Selfie-Box und Statement-Bar der Freiwilligen-Agentur können Besucher unter dem Motto „Vielfalt tut gut – Hass macht krank“ Selbstportraits erstellen und mit einem eigenen Slogan untersetzen. Am Ende soll eine bunte Statement-Wand entstehen.
Wenn man einer „Kundgebung“ statt ständigen Gegendemos einfach keine Aufmerksamkeit widmen würde, würde sie dann nicht wirkungslos verpuffen?
Wenn Internationalität zu den wesentlichen Werten von Universität und Wissenschaft gehören und die Universität nicht losgelöst von der Gesellschaft lebt, muss dann die Gesellschaft automatisch auch „international“ sein oder darf die auch eine andere Meinung haben ohne dadurch sofort zu Nazis zu mutieren?
Erinnert die Erkenntnis der virtuellen Reise ins Weltall, dass man aus wenigen Kilometern Höhe keine Landesgrenzen erkennt, nicht irgendwie sehr an die stark vereinfachenden Milchmädchenrechnungen, mit denen man Kleinkindern die eigenen Moralregeln aufdrückt?
Was hat der räumlich sehr beschränkte, geplante und letztlich funktionierende internationale Betrieb der ISS mit den irdischen Problemen und Konflikten beim Zusammenleben von Millionen zu tun?
Ist es nicht so, dass die ständig angepriesene kulturelle Vielfalt für viele Leute weniger das Problem ist, sondern eher die kriminelle Vielfalt?
Kann es sein, dass die Neugier auf Fremdes eher zur Pflicht auf Fremdes wird und die Leute eher damit ein Problem haben?
Auch wenn es ein schönes Ereignis ist, aber inwiefern lösen Kaffeetafeln die Probleme der heutigen Gesellschaft?
Mit keine Aufmerksamkeit meinst du zum Beispiel keine langatmigen Kommentare im Internet verfassen? Ja, das könnte klappen. Viel Erfolg damit!
„Wenn man einer „Kundgebung“ statt ständigen Gegendemos einfach keine Aufmerksamkeit widmen würde, würde sie dann nicht wirkungslos verpuffen?“
Durch die Vielzahl angemeldeter Veranstaltungen wird es am Bahnhof keine Demo der IB geben.
Außerdem sind Menge und Vielfalt der Veranstaltungen als erkennbare Statements zu verstehen. Und zwar von ganz verschiedenen Menschen, welche die IB keinesfalls als ihr Sprachrohr (d.h. des ausschließlich bio-deutschen) „Volkes“) sehen.
Die Augen zu schließen und unwidersprochen abzuwarten, was passiert, halte ich für realitätsblind.
„Durch die Vielzahl angemeldeter Veranstaltungen wird es am Bahnhof keine Demo der IB geben.“ – Unabhängig davon, wer jetzt letztlich gut oder böse ist, aber in einer Demokratie sollten genehmigte Demos beider Seiten nicht einfach von der Gegenseite blockiert werden. Wer entscheidet denn, welche Meinung gezeigt werden darf und welche nicht? Das aktive Mundtotmachen der Gegenseite ist ja gerade ein Mittel gewisser finsterer Zeiten und eben kein Zeichen einer Demokratie…
Und „ihr Sprachrohr“: nur weil ich gegen irgendwas nicht demonstriere, stimme ich dem nicht automatisch zu oder sehe das als mein Sprachrohr.
Und „die Augen schließen“: das schlimmste was der IB geschehen kann, ist, wenn praktisch keiner da hingeht und niemand drüber berichtet.
Sorry, eins noch: „Menge und Vielfalt der Veranstaltungen als erkennbare Statements“: doch leider ist die Menge nicht relevant, wenn man auf beiden Seiten aus dem ganzen Bundesgebiet Leute per Bahn rankarrt, um stärker zu wirken.
Macht euren Tag, aber bitte nicht von Anfang an mit „beat you“, denn dann gehen wieder ganze Straßenzüge zu Bruch, „für die gute Sache“.
Und zuletzt zum Seb: ich warte schon so lange darauf, dass von dir wenigstens mal EIN einziger brauchbarer Beitrag kommt, der nicht bloß andere Nutzer dumm anmacht – aber vergebens, Troll bleibt Troll, jeder braucht wohl ein Hobby.
»Hass, Rassismus und Intoleranz haben in unserer Stadt keinen Platz«, wird der OB zitiert. Liebe Demokraten, unerwünschte Meinungen aus der Stadt verbannen zu wollen, hat selbstverständlich überhaupt nichts mit Intoleranz zu tun. Ihr dürft mir nun gern Karl Poppers Paradox der Toleranz um die Ohren hauen:
»Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.« (Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 1945)
Mir stellt sich angesichts der Situation allerdings die Frage, ob die Demokratie die Maske fallen läßt, wenn ihr die Argumente fehlen, um die öffentliche Meinung hinter sich zu bringen? Kann sie in diesem Fall dann allerdings mit Sicherheit behaupten, daß unser politisches System das bessere sei?
Nur weil du die Argumente ausblendest und diese in Intoleranz umdrehst, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt. Hass, Rassismus und Intoleranz sind eben keine Meinungen, die in einer demokratischen Debatte ausgetauscht werden können. Das wird sehr deutlich, wenn gerade gegen Intoleranz mit Intoleranz argumentiert wird.
Entschuldigung, gegen wen soll sich jetzt dein Text richten? Intolerant und mit viel Hass gesegnet sind zweifelsohne beide Gruppen. Beim Rassismus kommt es ein wenig darauf an wen man fragt, da sind ja gerade hallesche linke Strukturen alles andere als unverdächtig.
Komisch, dass dann die Identitäten unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen…
Ich versuchs mal in einfacher Sprache für dich und in groben Kategorien, die scheinst du ja zu benötigen.
Linke=offen, solidarisch, tolerant
Rechte=ausschließend, solidarisch höchstens mit genehmen Menschen, intolerant anderen Gruppen gegenüber (egal ob links, grün, Ausländer, Behinderte, Gothics, Kiffer, Emos, Punks, ergänze beliebig weiter)
Wenn also die Linken tolerant sind, wie können diese deiner Meinung nach intolerant sein? Die Linken, also die Toleranten haben doch nur etwas gegen die Intoleranten. Findest du das intolerant oder paradox? Dann lies dir mal folgendes von Karl Popper in Ruhe durch: „Uneingeschränkte (wichtig!) Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz (wichtig!).
Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen,
dann werden die Toleranten vernichtet „
„Linke=offen, solidarisch, tolerant“
Dafür sind sozialistisch -/kommunistische Länder bekannt, wie aktuell in Venezuela, Kuba, oder Nordkorea…^^
„Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz (wichtig!).
Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen,
dann werden die Toleranten vernichtet “
Wie gut , dass ideologische Intoleranz , legitim ist, um Toleranz zu verteidigen, etwas paradox, aber dialektisch so einwandfrei wie die Beschlüsse der Wannseekonferenz…^^
Entschuldigung nur um deinen Intellekt und deine Motivation einordnen zu können. Bist Du eher so der Typ naiver PoWi Zweiti oder glaubst Du an den Müll?
Linke Toleranz endet je nach Ausprägung bei vielen Sachen, hier eine kleine Liste durch die hallesche linke Strukturen aktiv aufgefallen sind:
– „Nazis“
– Rechten
– Konservativen
– Randparteien
– demokratischen Parteien der Mitte
– Polizisten
– Soldaten
– Christen
– allg. Relegionen
– dem Staat
– Institutionen des Staates
– Bewohner ganzer Regionen
– Cis Männer
– Unternehmer
@1. Post: Wenn Ihre Ansichten zum poltischen Gegenüber noch aus den Zeiten des kalten Krieges stammen, dann gute Nacht.
@2. Post: Sie haben die Formatierung vergeigt, ich helfe weiter:
– „Nazis“ oder auch Verfassungsfeinde der Demokratie (oh, ihr Name?)
bei/in – Rechten, Konservativen, Randparteien, demokratischen Parteien der Mitte, Polizisten, Soldaten, Christen, allg. Relegionen (oder auch Religionen), dem Staat, Institutionen des Staates, Bewohnern ganzer Regionen, Cis Männern, Unternehmern
Oder schwingen Sie hier wirklich die Keule der Pauschalisierung?
Ansonsten bin ich offen für Links zu jeder Kategorie der Endtoleranz der Linken. Denken Sie dran: Links ungleich Linksextremisten.
Und allgemein gilt: Kritik bedeutet nicht gleich das Ende der Toleranz.
Ich bin gespannt!
Keule der Pauschalisierung? Harte Aussage für Menschen die alles als Nazi abtun.
Das waren übrigens Beispiele gegen wen die Linken in Halle gehetzt haben und/oder teils mit Straftaten vorgegangen sind.
Übrigens gilt die Formel auch für Rechts.
Die „Toleranten“ sind hier gerade vorbeimarschiert, ca. 50 Personen,Parolen grölend. Eine davon:
„Gebt dem Nazi was er braucht, 9mm in den Bauch!“
Nette Leute mit denen sich der OB da solidarisiert und auch noch die Bürger bittet Hass , Intoleranz und Aufrufe zu massiver Gewalt zu unterstützen.
Wer sich mit Linksextremisten solidarisiert ist selber ein Linksextremist, ach nee , das gilt ja nur andersrum…^^
Wir haben unsere Freizeit damals sinnvoller verbracht.
Und mal überhaupt keinen Kommentar auf auch nur die kleinste, unwichtigste Meldung…. das wäre mal was
Schönes Wochenende
Am besten von allen benimmt sich die MZ – deren Liveticker ist so aktuell, der steht heute schon bei morgen früh 8.30 Uhr.
Hab mir gleich einen Screenshot gemacht, das glaubt ja sonst keiner.
8.00 Uhr
„Noch ist in Halle alles ruhig.“
Die wollen wohl morgen ausschlafen.
Ich fand es etwas deplaziert, dass man mir auf Jahresaustellung der Burg einen Flyer mit dem Aufruf zu Protestaktionen in die Hand drücken wollte.
An welchen Orten und zu welchen Anlässen fändest Du es nicht deplaziert?
Sollte man Demo-Aufrufe nur auf anderen Demos verteilen?
Wenn ich zur Jahresausstellung der Burg gehe, erwarte ich dort keine Agit-Prop-Stände politischer Strömungen.
„to keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down“ – diesen Leitgedanken (Lord Ismay) bei der NATO-Gründung verkünden die militärischen Sieger über Deutschland.
Die Umsetzung alter politischer Siegerziele per ewigem Selbsthaß und absoluter Fremdenliebe bringt mir als nachgeborener Deutscher keinen persönlichen oder sozialen Lustgewinn.
Ich bin kein Untertan der Queen, oder des US-Präsidenten oder des Staatsoberhauptes Frankreichs.
Ich bück mich nicht – im Namen des Kosmospolitismus – vor fremden Mächten oder himmle sie realitätsnegierend in Absolutheit an.
Ich fühle keine ewige Verpflichtung zu Haß auf den Staat der Deutschen.
Die Kultur der Deutschen ist schutzwürdig.
Sie steht nicht tiefer oder höher als andere Kulturen.
Deutsche sind Menschen.