Glasfaser bis ins Haus: Halle beschleunigt FTTH-Ausbau durch neue Partnerschaft mit führenden Anbietern

Die Stadt Halle (Saale) und Telekommunikationsunternehmen haben eine Kooperationsvereinbarung über den eigenwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes in der Saalestadt abgeschlossen. Mit dabei sind Deutsche Telekom, AntecKabel GmbH, Deutsche Giganetz, United Internet/1&1 Versatel und Deutsche Glasfaser.
Derzeit sind schon 82 Prozent der Hallenser mit Breitband-Internet versorgt. Bundesweit sind es gerade einmal 39 Prozent. Das liegt aber auch daran, dass es in der Saalestadt bereits ein starkes Kupferkabelnetz gibt. Doch mit der Vereinbarung soll nun der FTTH-Ausbau gepusht werden. Im Rahmen des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus verlegen die Unternehmen sogenannte FTTH-Anschlüsse. Die englischen Abkürzung FTTH steht für „Fibre to the Home“ und bedeutet, dass Glasfaserkabel bis ins Haus oder die Wohnung der Kunden verlegt werden. In vielen Fällen erfolgt dies derzeit nur bis in Verteilerkästen, die Anbindung der Endkunden erfolgt dadurch nur über deutlich langsamere Technologien. Gigabit-Anschlüsse über Glasfaser ermöglichen dann Datentransfers von bis zu 1.000 Mbit/s
Für Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt ist der Ausbau sehr wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit. Denn die Zukunft der Arbeitswelt sei, dass sich die Menschen aussuchen, wo sie leben und wo sie arbeiten. Für Homeoffice seien gute Datenleitungen wichtig. Mit einer Breitband-Internetversorgung von 82 Prozent sei Halle Vorreiter im Land. Wie Vogt sagte, gebe es zahlreiche Anfragen von Unternehmen. Dabei spielt neben der Internetversorgung auch Strom eine Rolle. “Hier müssen wir noch nachsteuern”, so Vogt. “Mit der Kooperationsvereinbarung holen wir starke Unternehmen an unsere Seite, mit denen wir gemeinsam den Ausbau der Infrastruktur noch einmal beschleunigen”, so Vogt. Glasfaser sei kein Luxus, stattdessen die Grundlage für mobiles Arbeiten, wirtschaftliches Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, moderne Bildung und Lebensqualität. Halle sei ohnehin schon auf einem guten Weg, findet Vogt und verweist damit auf Bestnoten bei der Gründerfreundlichkeit und einen zehnten Platz bei “Smart City”. Ein große Verteile sei zudem die zentrale Lage mit 28 ICE-Verbindungen am Tag zwischen Halle und Berlin. Halle könne zudem auch mit weichen Faktoren konkurrieren, wie Kultur, Gründerszene und Grünflächen.
“Wir bauen Zukunftsinfrastruktur auf”, sagt Digitalministerin Lydia Hüskens. Inzwischen laufe Sachsen-Anhalt bei der Breitband-Versorgung vorneweg. “Wir gehören zu den Lokomotiven.” Man wolle, dass bis 2030 alle Unternehmen und Bürger mit Glasfaser versorgt sind. Halle sei ein positives Beispiel, wie sind eigenwirtschaftlicher Ausbau forcieren lässt, den das Land ja favorisiert. “Wir setzen auf die gute Kombination von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau”, sagt Hüskens. Theoretisch könnten schon jetzt viele Menschen und Betriebe auf Glasfaser zurückgreifen, machen es aber nicht – entweder wegen der Kosten oder weil der Sinn nicht gesehen wird. Das Vergleiche sie gern mit alten Zeiten mit der Einführung von fließend Wasser und Strom. Damals habe es auch Widerstände gegeben, manche wollten an Petroleumlampen und Brunnen im Hof festhalten. Doch in Zukunft werde die Breitbandversorgung unverzichtbar. Beispielsweise wäre Telemedizin ohne entsprechende Datenleitungen nicht realisierbar. Häuser ohne entsprechende Verbindungen werden sich kaum noch verkaufen lassen.
Ministerin Dr. Lydia Hüskens: „Wir wollen, dass alle Haushalte und Unternehmen im Jahr 2030 mit Glasfaser versorgt sind. Bei konsequenter Umsetzung der Pläne zum eigenwirtschaftlichen Ausbau wird die Stadt Halle (Saale) das angestrebte Ziel in wenigen Jahren erreichen. Je stärker wir den Eigenausbau forcieren, desto weniger Steuergeld muss für das Ziel der flächendeckenden Glasfaserversorgung aufgewendet werden. Darum setzen wir weiter auf die gute Kombination von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau.“
Andreas Meyer, Deutsche Telekom: „Ich freue mich sehr, dass wir den Glasfaserausbau in Halle (Saale) gemeinsam mit der Stadt so erfolgreich voranbringen. Schon heute können über 70.000 Haushalte und Unternehmen die Glasfasertechnologie der Telekom nutzen – und weitere 15.000 Anschlüsse sind bereits in Planung oder im Bau. Das zeigt: Halle (Saale) ist auf einem richtig guten Weg in die digitale Zukunft, und wir sind stolz, unseren Beitrag dazu zu leisten.“ In diesem Rahmen wurden 12.000 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. “Das entspricht einer Kabelmenge von 12,6 Kilomtern. Die neuen Glasfaseranschlüsse ermöglichen stabile Bandbreiten bis zu 1.000 Mbit/s. Damit sind Anwendungen wie Homeoffice, Homeschooling, Streaming, Gaming und Telemedizin problemlos nutzbar. In den Stadtteilen Südliche Innenstadt, Nördliche Innenstadt und Halle-Neustadt ist Glasfaser schon heute fast flächendeckend verfügbar. In Trotha läuft der Ausbau. Demnächst startet die Telekom auch in Giebichenstein, im Medizinerviertel, in der Altstadt Ost sowie in der Westlichen Neustadt.
Paul Dräger, Antec-Kabel GmbH: „Seit 2014 plant, baut und vermarktet unser Familienunternehmen unter anderem in Halle-Dölau und der Region ein eigenes Glasfasernetz – mit dem Ziel, modernste Technik mit persönlichem Service aus der Nachbarschaft zu verbinden. Wir setzen ausschließlich auf eigenwirtschaftlichen Ausbau und legen besonderen Wert auf eine individuelle Kundenbetreuung. Die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Halle (Saale) begrüßen wir ausdrücklich. Sie schafft die Grundlage für einen noch effizienteren Ausbau, mit dem gemeinsamen Ziel, allen Anwohnern moderne Glasfaseranschlüsse bereitzustellen.“
Thomas Rösgen, 1&1 Versatel GmbH: „Insbesondere als Glasfaser-Spezialist für Firmenkunden begrüßen wir die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern. Gemeinsamtreiben wird den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau weiter voran. Die Kooperation betont die Bedeutung der Stadt Halle (Saale) für unser Unternehmen und zielt darauf ab, durch starke Partnerschaften nachhaltig eine zukunftssichere Infrastruktur zu schaffen.“
Jörg Rothbarth, Deutsche Glasfaser GmbH: „Leistungsfähige digitale Infrastruktur ist ein bedeutender Standortfaktor. Die Hallenserinnen und Hallenser haben mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages die Aussicht, zeitgemäße, zukunftssichere Technologie flächendeckend nutzen zu können. Die Deutsche Glasfaser arbeitet auf Augenhöhe mit den Kommunen zusammen. Für uns als einer der Digital-Versorger der Regionen ist der Ausbau eines solchen Glasfaser-Netzes stets ein Wir-Projekt.“
Danny Trodler, Deutsche GigaNetz GmbH: „Ein flächendeckendes Glasfasernetz ist die Grundlage für die digitale Zukunft. Es macht Regionen wirtschaftlich, wettbewerbsfähig und bietet über Generationen hinweg Zugang zu leistungsfähigen und energieeffizienten Internet- und Telekommunikationsdiensten. Über die Kooperation mit Halle (Saale) freuen wir uns. Sie ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum hochmodernen und ultraschnellen Glasfaser-Internet für die Stadt.“
Der „normale“ Bürger braucht kein Glasfaser. Da reicht selbst im Homeoffice das normale Internet. Trotzdem wird jeder zwangsangebunden. Stattdessen sollte man sich auf die konzentrieren, die es wirklich brauchen, wie Firmen oder Ämter …
Oh je, in welcher Schule hat man Dich geduldet.
Der Privatkunde ist aber besser dran mit Glasfaser, weil es einfach stabiler läuft als DSL. Es gibt keine Überspannungen von außen, da galvanisch nichts rein kommen kann, keine Beeinflussung von Außen möglich mit Powerlan was die VDSL Anschlüsse abschießen kann. Keine abgesoffenen Muffen der Kupferleitung und energiesparend ist Glasfaser auch noch, gegüber den Stromfressern mit lauten Lüftern auf der Straße, die im Sommer bei Hitze dann den Abflug machen. Natürlich braucht ein Privatkunde nicht unbedingt die sehr hohen Bandbreiten, die möglich sind. Die Technologie von Glasfaserinternet ist aber Spitze, da kommen Koax und 2 Draht-Kupfer-Leitungen nun mal nicht mit. Es ist auf jeden Fall richtig auf den Ausbau von Glasfaser zu setzen.
Sachlich erstmal super. Ist wohl alles richtig so. Aber, ich will nicht Glasfaser, sondern Internet mit Bandbreite. Technologieoffen. Die Fehler, die du nennst, können sicherlich auftreten, sind es bei mir aber in den letzten Jahrzehnten nie. Also treten sie wohl eher selten auf. Und Fehler wird es auch bei FTTH geben, in der einen oder anderen Form. Mir würde mein DSL auch weiterhin reichen. Habe jetzt 50MBit und könnte noch auf 100MBit updaten. Warum also Glasfaser? Ich kann nicht 5 Filme gleichzeitig gucken. Ich werde wohl die teurere Glasfaser nehmen (müssen), weil das Kupfer in den nächsten Jahren abgeschaltet werden wird. Die Telekom wird nicht zwei Netze parallel betreiben. Die Privatanwender, die keine Glasfaser brauchen, subventionieren hier die höhere Bandbreite für die Firmen.
Warum sollte Glasfaser teurer sein? Die Tarife kosten doch gleich viel? Auch mit Glasfaser kannst du eine kleinere Bandbreite buchen.
Und nein, Fehler wird es bei FTTH sehr viel weniger geben, und zwar auch dann nicht, wenn noch mehr neue Nutzer aufgeschaltet werden.
Technisch ist da sicherlich vieles richtig. Aber Glasfaser kostet eben leider auch deutlich mehr. Und mir persönlich ist es der Aufpreis nicht wert. Ich kann privat mit den Nachteilen leben. Darf es aber über kurz oder lang nicht mehr und subventioniere die, die es tatsächlich brauchen.
Noch mehr und schneller Gülle in die Köppe!
„Allein die Telekom hat schon jetzt über 12.000 Kilometer Glasfaserleitungen in Halle verlegt.“ Wirklich Glasfaser oder nur die Leerrohre dafür? Ich warten seit über 3 Monaten darauf, dass mir Glasfaser bis ins Haus gelegt wird. Leider wird seitens der Telekom kein Tiefbau vorm Haus dafür beauftragt.
12.000 Kilometer Glasfaserleitung – hat man da jede Faser einzeln gezählt?
1 Kilometer Leitung bleibt 1 Kilometer Leitung, egal wie dick die Leitung ist.
Das Straßennetz in Halle ist ca. 744 km lang.
https://www.gefahrenstellen.de/orte/halle-saale/
Dann ist ja noch viel Platz. Bisher hat die Telekom nach eigenen Angaben
verlegt.
Allerdings muss Glasfaser gar nicht am Straßennetz orientiert verlegt werden…
12,6 Kilomtern = 12.000 km?
Liegen nicht die meisten Häuser in Straßennähe? Welchen Sinn hätte ein Glasfasernetz, das mehr als 10 Mal so lang ist wie das Straßennetz? Haben aktuell mehr als 1000 Prozent der Haushalte einen Glasfaseranschluss, du Fachexperte im Herumraten?
1. Die Telekom hat nach eigenen Angaben 12,6 Kilometer verlegt.
2. 1000 Prozent von x sind nicht 1000 mal x.
3. Leitungen müssen nicht entlang von (oder unter) Straßen verlaufen.
4. Nicht jedes Haus hat nur einen Anschluss.
Sag einfach, an welchem Punkt du geistig aussteigst. Dann gehen wir das Problem gemeinsam an.
Ja, vermutlich. Was auch nicht falsch ist.
Ich habe nur beste Erfahrungen bei mir mit FTTH in meinem Haus. Es gibt je nach Anbieter Tarife, die nicht teurer sind als über Kupfer. Kann allerdings nur für Antec sprechen. Sind ja oben mit erwähnt. Faire Preise und keine Abzocke bei der Leitungsverlegung zum Haus, da kostenlos. Bei der Inhouseverkabelung habe ich einen sehr fairen Preis bekommen. Die Inbetriebnahme wird komplett von Antec mit einem Techniker vor Ort gemacht, ohne Zusatzkosten. Das kann natürlich bei anderen Anbietern deutlich schlechter sein. Man muss es genauestens erfragen, dass hier nicht eine versteckte Kostenfalle dabei ist.
Wir hatten Glasfaseranschluss von der Deutschen Glasfaser und nur Probleme damit. Konnten kaum ins Internet mit den Computern. Home Office war deshalb nicht möglich.
Daher zurück zur Telekom und zu MagentaZuhause M. Da gab es bisher noch nie Probleme.