MINT stärken heißt Zukunft sichern: IHK-Vollversammlung Halle-Dessau beschließt umfassende Handlungsempfehlungen

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) hat am 20. Juni 2025 ein umfassendes Positionspapier zur Stärkung der MINT-Bildung in Sachsen-Anhalt verabschiedet. Die darin enthaltenen zwölf Handlungsempfehlungen reichen von der frühkindlichen Förderung über verpflichtende Stundenkontingente bis zur strukturellen Verankerung außerschulischer Lernorte und der Förderung internationaler Fachkräfte. „Der Mangel an qualifizierten Fachkräften in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist längst eine Wachstumsbremse für unsere Wirtschaft“, sagt IHK-Präsident Sascha Gläßer. „Wer über Innovation, Digitalisierung und Transformation spricht, muss über MINT sprechen.“
Die Empfehlungen der IHK basieren auf intensiven Gesprächen mit Unternehmen, Schulen und Hochschulen. Sie zeigen Wege auf, wie die MINT-Bildung ganzheitlich gestärkt werden kann – etwa durch praxisnahe Lehrpläne, einen Bildungsfonds, die gezielte Weiterbildung von Lehrkräften sowie eine strukturierte Förderung außerschulischer Angebote.
Insbesondere betont die IHK:
• Frühförderung ausbauen: Begeisterung für MINT muss früh geweckt werden – schon in Kita und Grundschule.
• Pflichtstunden sichern: MINT-Fächer dürfen nicht beliebig zusammengeschrumpft werden – sie brauchen festen Platz in den Lehrplänen aller Schulformen.
• Außerschulische Lernorte verankern: Initiativen wie Schülerlabore oder MINT-Camps müssen dauerhaft finanziert und gesetzlich gestärkt werden.
• Lehrkräfte gewinnen: Der Lehrerberuf im MINT-Bereich muss attraktiver werden – durch gezielte Förderung, Praxisnähe im Studium und mehr Verantwortung an den Schulen.
• Vernetzung und Struktur: MINT-Förderung braucht Koordination, dauerhafte Ansprechpartner und eine bessere Sichtbarkeit regionaler Angebote.
Mit dem Beschluss setzt die IHK-Vollversammlung ein starkes Zeichen: Bildung ist keine Aufgabe einzelner, sondern eine gemeinsame Verantwortung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft – und der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit der Region.
Was genau werden denn die Mitglieder der IHK tun, ausser Forderungen zu stellen? Wo bleibt denn die Forderung nach mehr Praktikumsplätzen, mehr Ausbildungsplätzen, Unterstützung bei der Meisterausbildung und Ausbildungsbefähigung? Unterstützung der eigenen Azubis bei Blockunterrricht in anderen Landkreisen durch Fahrtkostenzuschüsse oder Hilfe bei der Unterkunftsbeschaffung? Einzelne Betriebe tun das, aber oft genug werden Azubis einfach nur als günstige Arbeitskräfte gesehen und allein gelassen.
Die IHK Halle Dessau ist leider leider kein Aushängeschild für die Region.
Forderungen en gro, inhaltlichen sicherlich nicht ohne Wert jedoch ohne eigenen Beitrag.
Da kann ich nur sagen, von NRW, Niedersachsen, Bayern und Rheinland Pfalz können die Kämmerer viel viel lernen. Allerdings müsste man aus dem finanzierten gemütlichen Kämmerchen mal raus und das hauseigene BIZ mal fit machen.
Liebe Kämmerer, selber machen ist krasser als fordern!
Schönen Tag noch.
Es gibt jedoch auch sehr positive Beispiele zur MINT Förderung. Für Halle-Saalkreis gibt es den „Berufliches Bildungswerk e.V.“ Dort findet man ein reichhaltiges Angebot für Arbeitsgemeinschaften und zu Veranstaltungen.