„Völkermord in Gaza“: Wie eine Lesung die Universität Halle in Erklärungsnot bringt – Rektorin spricht von Fehler und kündigt Aufarbeitung an

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47 Antworten

  1. 10010110 sagt:

    Nun drängt die Partei auf klare Konsequenzen: Die Universität müsse untersuchen, wie es zu den Verstößen kommen konnte und wie künftig derartige Vorfälle verhindert werden können.

    Diese marginalen Speichellecker sollen sich mal nicht so aufspielen. 🙄

    ‚Gerade in Halle, einer Stadt, die 2019 Ziel eines antisemitischen Terroranschlags wurde, trägt die Universität eine besondere Verantwortung‘, sagte Niklas David Gießler, Vorstand des Jungen Forums.

    Nö, wieso sollte die Verantwortung hier besonderer sein als irgendwo anders? So eine dämliche Totschlagargumentation mal wieder.

    Es melden sich selbstverständlich mal wieder nur solche Organisationen, die selbst politisch einseitig agitieren. Ich will nicht relativieren, dass fragwürdige Aussagen bei der Veranstaltung getätigt wurden, aber man kann ja wohl mal ein bisschen den Ball flach halten und muss keinen Elefanten aus einer Mücke machen. So wichtig und weltbewegend war die Veranstaltung nun auch wieder nicht. Die nehmen sich alle durch die Bank weg selbst viel zu wichtig.

    • Liberaler sagt:

      „So wichtig und weltbewegend war die Veranstaltung nun auch wieder nicht.“

      Die Veranstaltung war nicht nur „nicht wichtig“, sondern überflüssig wie ein Kropf.

      Deutschland hat im Nahen Osten ohnehin nichts zu melden, daher sollte man sich mit Meinungsäußerungen zu diesem Konflikt vornehm zurückhalten. Aber einige Leute können das nicht.

      Es ist offensichtlich, dass bei der MLU die Mäuse auf dem Tisch tanzen – das wäre mir noch egal.

      Aber dass dieser ganze Apparat – und auch diese Veranstaltung – mit 180 Mio. € des Steuerzahlers finanziert wird, ist der eigentliche Skandal.

      Daher gehört die MLU im eigenen Interesse verschlankt und zukunftssicher aufgestellt.

      Die theologischen und philosophischen Fakultäten tragen ohnehin nicht zur Wertschöpfung bei und sind daher aus der öffentlichen Förderung herauszunehmen und privat zu finanzieren.

    • „Ich will nicht relativieren, […]“

      Ach, dann ist Dir die Relativierung nur so aus Versehen entfleucht, so wie eine peinliche Flatulenz, nur weil man sich falsch gebückt hat?
      Na dann…

  2. Beobachter sagt:

    Was ist denn an der Aussage “ Völkermord in Gaza“ falsch? Gab es keine zehntausende von unschuldigen Toten? War es verhältnismäßig? Wurden die Menschen mit Geschenken vertrieben oder mit Gewalt?! Und scharfe Kritik aus der Zivilgesellschaft kommt auch nur von einer kleinen Minderheit ( siehe hier das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ) die sich im sicheren Deutschland als Opfer darstellen. Der große Teil der Zivilgesellschaft hat hier nämlich einen anderen , neutralen Blick auf die Situation. Und dieser sieht Israel nicht als den Nachbarn der nur die Hamas auslöschen möchte…

  3. Ü30 sagt:

    Israel begeht unstrittig Völkermord und dafür gibt es absolut KEINE Rechtfertigung.

  4. Mephisto sagt:

    Die Veranstaltung, die stattgefunden hat, war eine andere als die, die beantragt und genehmigt worden war“, das war doch zu erwarten

  5. HALLEnser sagt:

    Was zu erwarten war, ist passiert. Die alte Frau hat ihre Propaganda-Show durchgezogen. Schlimmer noch, dass die MLU das geduldet und keinen Abbruch der Veranstaltung veranlasst hat.

  6. Artur Becker sagt:

    „… aber auch immer wieder wegen israelkritischer Positionen in der Kritik steht.“
    Und? Das liegt in der Natur der Meinungsvielfalt. Nur zu gern wird Israelkritik als Antisemitismus oder Antizionismus abgestempelt. Die rechte Schublade steht weit offen.
    Ich stand einst wegen system- und sowjetkritischer Äußerungen in der Kritik und bin deswegen von der Schule geflogen.
    Das müssen beide Seiten aushalten können.

    • Volker Weck sagt:

      Die bequeme Lösung lautet hier: Auch die Nachfrage, was an Israelkritik antisemitisch ist, wird einfach Antisemitismus genannt und muss, ja darf deshalb nicht diskutiert und beantwortet werden.

      Das nennt man -hier tatsächlich mal zutreffend- eine rhetorische Keule, ein Totschlagargument (bzw. „Argument“). Ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, jedenfalls in der „westlichen“ Welt.

      Leider wird legitime Kritik zu schnell und zu oft von echtem Antisemitismus flankiert. Aber die Differenzierung benötigt nur etwas Mühe. Dass die FDP diese kleine Mühe nicht auf sich nimmt, mag am intellektuellen Unvermögen liegen oder an Direktiven, wie es bei der DIG definititv der Fall ist. Die MLU steht dabei ungeschützt da und muss Schadensbegrenzung betreiben und irgendwie beide Seiten möglichst nicht gegen sich aufbringen. Vielleicht gelingt es so.

      • Björn Luley sagt:

        Immer noch viel zu viele machen den grundlegenden Fehler und setzen Israel mit dem Judentum gleich, weshalb sie natürlich (berechtigte!) Kritik an der völkerrechtswidrigen Politik Israels mit Antisemitismus bzw. „Judenhass“ verwechseln. Wer den Antisemitismusverdacht bewußt als politisches Kampfmittel mißbraucht, wie es die Israel-Lobby seit Jahren tut, vergiftet dadurch nicht nur die öffentliche Debatte, sondern schwächt auch den notwendigen Kampf gegen wahren Antisemitismus in unserer Gesellschaft.

  7. Hans-Karl sagt:

    – Auflagen für eine wissenschaftliche Veranstaltung
    Und dann immer von Wissenschaftfreiheit schwatzen!

    – Räume müssten vor ideologioscher Vereinnahmung geschützt werden
    Ich habe den Eindruck, hier soll gerade eine ideologische Vereinnahmung durchgesetzt werden.

    Man muß einfach akzeptieren, dass es verschiedene Meinungen zum Thema gibt. Und die müssen auch diskutiert werden dürfen. Einige Staaten auf der Welt stufen das Vorgehen Israels als Völlkermord ein. Das Thema ist also nicht soweit hergeholt. Und wenn schon der Verdacht im Raume steht, täte unsere Regierung gut daran, entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Sonst ist man schnell wegen Beihilfe mit im Boot.

    • Volksfern sagt:

      „Das Thema ist also nicht soweit hergeholt.“

      Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat den über 2 Jahre bearbeiteten Bericht der eigens gestellten ‚Faktfindungsmission der Vereinten Nationen zum Israel-Palästina-Konflikt‘ veröffentlicht und der betitelt Israels Vorgehen ganz klar als Genozid:
      https://www.ohchr.org/sites/default/files/documents/hrbodies/hrcouncil/sessions-regular/session60/advance-version/a-hrc-60-crp-3.pdf

      Das sind nicht irgendwelche Politiker mit Machtanspruch, die Floskel auf Floskel am Stammtisch der Gesellschaft festnageln, und sich von Staatsaffirmativen Experten beraten lassen. ÜBER JAHRE haben diverse Genozidexperten mit diversen religös- und ethnischen Hintergründen sich mit diesem Konflikt beschäftigt. Die Konklusion beinhaltet auch nicht nur die Einschätzung zu diesem Konflikt in Gaza selber, sondern zieht in Betracht, die Haltung und Handlung Israels bezüglich der Palästinenser in anderen Besetzten Gebieten. Das sind keine Geheimnisse oder verschiedene Meinungen mehr, hier gehts um Knallharte Fakten.

      • Hans-Karl sagt:

        Naja, im Prinzip unterstützt du ja meine Meinung. Mir fehlt eigentlich noch die Antwort auf die Frage, welche Instanz denn nun eigentlich berechtigt ist, Israels Vorgehen als Völkermord zu bezeichnen, so dass das auch die Regierung unseres Landes akzeptieren muß und es da keine Ausreden und Behinderungen solcher Veranstaltungen mehr geben kann. Der IStGH? Der UNO-Sicherheitsrat?

  8. Realist sagt:

    Rausschmeißen.

  9. Robert sagt:

    Wer von der Landespolitik Haue bekommt ,der muss Fehler einräumen .
    Schön wäre es ja ,wenn die Landespolitik und vor allem die Bundespolitik ihre Fehler einräumen würde .

  10. Franz2 sagt:

    Es ist echt erschreckend mit welcher Routine und Arroganz der 7. Oktober 2023 relativiert wird – so als seien Menschen in Israel weniger wert. Für mich macht das keinen Unterschied mehr zu den Holocaustleugnungen und Relativierungen des 2. Weltkrieges der AfD und mittlerweile können sich israelische Bürger nichtmal mehr in den sog. „zivilisierten“ Staaten sicher fühlen. Das ist echt ein Armutszeugnis.

    • Volker Weck sagt:

      Genau. Schönes Beispiel. Wenn man 1000 tote Israelis und 70.000 tote Palästinenser ins Verhältnis setzt („relativiert“), ist das schon antisemitisch. Das darf man nicht. Ende der Diskussion. Darüber wird nicht weiter geredet. Bilder ansehen ist erst recht verboten.

      Paradoxerweise ist es tatsächlich auch eine sehr ähnliche Leugnung von Tatsachen…

    • Mensch sagt:

      @Franz2 ,genau so sieht es aus 👍🇮🇱

    • Fred3 sagt:

      Niemand will und wird den 7. Oktober relativieren. ABER. Die Verhältnismäßigkeit von Israel ist nun einmal nicht zu rechtfertigen. Punkt!

      • „Niemand will und wird den 7. Oktober relativieren.“

        Ähm, ich weiß nicht, ob Du den Artikel da 👆 oben gelesen hast, aber genau DAS ist das, was der Baumgarten vorgeworfen wird, und zwar eindeutig zu Recht:
        „Baumgarten sprach etwa davon, der Angriff der Hamas sei ein ‚Ausbruch aus dem Gefängnis‘ und eine ‚vom internationalen Recht abgedeckte Widerstandsaktion‘.“

    • Wario sagt:

      @Franz2, wie verhält es sich mit dem Unrechtsregime in der ehemaligen DDR? Den Mauertoten , oder denen ,die in den Grenzanlagen zum Teil elendig ihr Leben verloren? Verharmlost und relativiert von einer Partei, die noch immer im BT sitzt und mit Steuergeldern Vereine und „Aktivisten „ unterstützt? Einer „Antifa“ die Terroristen unterstützt?

    • Robert sagt:

      Das israelische und palästinische Volk sollten gemeinsam die Unruhestifter davon jagen .
      Beide Völker wollen und können friedlich zusammenleben , wenn die politischen Unruhestifter entmachtet werden .

  11. Teilnehmer sagt:

    Die meisten die hier schreiben, kommentieren oder Urteile abgeben, waren nicht anwesend. Sie wissen nicht einmal, dass Frau Prof. Baumgarten wegen Erkrankung per Video zugeschaltet war, die Technik Probleme machte, so dass Fragen aus dem Hörsaal nach ihrem Vortrag, per Handy übermittelt werden mussten. Die Auflagen, die in der Presse zitiert wurden, wurden meiner Meinung nach eingehalten:
    • „keine Zusammenarbeit mit den ‚Students for Palestine‘“: Der Leiter der Gruppe (glaube ich) hat sein Handy zur Verfügung gestellt, damit die Fragen wegen der Technikprobleme übermittelt werden konnten. Sonst hätte es gar keine Diskussion geben können wegen der Technikprobleme.
    • „Das Existenzrecht Israels wird an keiner Stelle infrage gestellt“: Ist nicht passiert.
    • „Keine antisemitischen Äußerungen“ ist nicht passiert.
    • „Eine wissenschaftliche Einordnung des Gaza-Krieges und der Lage im Israel-Palästina-Konflikt“: Das hat Frau Baumgarten gemacht, aber darauf hingewiesen, dass das mehr Zeit in Anspruch nehmen würde und es in ihrem Buch steht. Dass ihre Meinung vielleicht eine andere ist als die der Rektorin oder anderer, ist wohl zulässig.
    Das Frau Baumgarten anstelle der Lesung sehr lange aus dem gerade erschienenen Urteil des Gaza Tribunals zitiert hat, war ihre Entscheidung. Sicher, weil ihre Position damit untermauert wurde. Das entsprach nicht der Ankündigung und man kann das als Besucher bedauern. Aber man konnte dann ja auch ihre Bücher kaufen.
    Ich bin selbst nicht mit allen Schlussfolgerungen von Frau Baumgarten dacore. Aber man muss auch sehen, dass sie da unten lange Jahre lebt und sie mehr vom Leid betroffen ist, als wir hier, die alle im Trockenen sitzen. Wenigstens dass sollte man ihr zugutehalten.

  12. Hass und Hetze mit unserer Uni sagt:

    Hass, Hetze und Terrorverherrlichung auf Steuerzahlerkosten mit unserer „Uni“.
    Was dort mittlerweile ideologisch abgeht spottet jeder Beschreibung.

  13. Major Haddad sagt:

    Israel hat sich verteidigt. Punkt!
    Euer Geschwafel nervt mich.
    Jetzt ist Ruhe !

  14. Halu sagt:

    Es ist einfach Bemerkenswert, wenn Veranstaltungen ,wie diese Reglement werden sollen.
    Zugleich jedoch kein Wunder in der heutigen Zeit in Deutschland.
    Kennen wir auch aus der ehem. DDR
    Heißt, Israels Völkermord mit deutschen Waffen war okay.
    Wie regelhaft !

  15. Hobbysoziologe sagt:

    Seltsam dieser dbh-Bericht, Journalismus rein vom Hörensagen, mühsam kaschiert von parteiischen Aussagen derer, die sich schon vor der Veranstaltung entsprechend einseitig und vorverurteilend geäussert haben. Objektivität as its best.

    Man erfährt auch nicht die simpelsten Fakten, z.B. dass Frau Baumgarten nur online anwesend war oder wie stark besucht diese Veranstaltung denn war. Auch zitierte Aussagen von Frau Baumgarten fehlen völlig, sie werden durch Interpretationen vom Hörensagen ersetzt.

    Einzig interessant am Artikel und äußerst bemerkenswert ist die Haltung der Uni. Dass die Gruppe Students for Palästine eingebunden war, ist an keiner Stelle belegt, Kontaktschuld-Konstruktionen ersetzen Fakten. Aber so was gehört wohl zum üblichen Vorgehen bei ideologisch motivierter politischer Delegitimationen.

    Regelrecht (juristisch) abenteuerlich ist dann die Haltung des Rektorats zur Wissenschaftlichkeit. Art. 5.3. GG zur Wissenschaftsfreiheit beinhaltet nicht nur die freie Wahl des Gegenstandes, sondern auch der Methodik.

    Der Versuch des Rektorats methodische Auflagen zu erlassen, steht damit im offenen Widerspruch zur bisherigen in der BRD gültigen Rechtsprechung bzw. Rechtsinterpretation!

    Sind wir wieder soweit, das eine Obrigkeit, und sei es nur die der Hochschule, bestimmt, was als Wissenschaft gilt und erlaubt ist und was nicht?

    In die gleiche Kerbe fallen auch die Versuche, dem Vortrag selbst Wissenschaftlichkeit abzusprechen. Wo ist definiert was Wissenschaft ist und was nicht? Bisherige Urteile, bis hin zum BVerfG, haben sich allenfalls mit wissenschaftlichem Fehlverhalten Einzelner beschäftigt. Ein Urteil, in dem sich ein Gericht angemaßt hat, über Wissenschaftlichkeit und Nichtwissenschaftlichkeit zu befinden ist zumindest mir jedenfalls nicht bekannt. Und das aus gutem Grund!

    • PaulusHallenser sagt:

      „Sind wir wieder soweit, das eine Obrigkeit, und sei es nur die der Hochschule, bestimmt, was als Wissenschaft gilt und erlaubt ist und was nicht?“

      Hobbysoziologe,

      Antisemitismus ist keine Wissenschaft.

      • los geht sagt:

        Definiere (endlich mal) Antisemitismus. Gern mit eigenen Worten.

      • Hobbysoziologe sagt:

        Zunächst stützen inflationär gebrauchte Antisemitismusvorwürfe antisemitische Vorurteile, anstelle dass sie diese überwinden. Das gilt insbesondere auch für die Diskussion hier!

        Deswegen gibt es neben der politisch motivierten und von aktuellen (!) politischen
        Interessen geprägten Antisemitismusdefinition der IHRA (auf die sich die Vorwürfe beziehen) auch eine breit anerkannte wissenschaftliche Antisemitismusdefinition (JDA – Jerusalemer Erklärung) nach der die Positionen von Frau Baumgarten definitiv keinen Antisemitismus darstellen.

        Der Antisemitismusbegriff ist dermassen schwammig, das er in diesem Kontext mit Frau Baumgarten lediglich als Kampfbegriff gegen Andersdenkende eingesetzt wird. Dieser Antemisemitismusvorwurf hat überhaupt keinen Bezug mehr zum rassistischen Antisemitismus der Nazis (und ihrer antisemitischen Vorläufer zum Beispiel unter den studentischen Verbindungen wie Burschenschaftlern). In Bezug auf die Palästinenser ist er sogar selber rassistisch.

        Damit werden höchstens antisemitische Klischees am Leben gehalten, aber sonst nichts weiter!

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