Vom Riesenjenga bis Pokémon: „Halle spielt!“ hat die Stadt zum Treffpunkt für Spielbegeisterte jeden Alters gemacht – in der Stadtbibliothek kann man sich auch Spiele ausleihen

Am vergangenen Samstag hat sich die Innenstadt von Halle (Saale) in ein riesiges Spielfeld verwandelt: Unter dem Motto „Halle spielt!“ fand bereits zum achten Mal das beliebte Spielefest statt – organisiert in Kooperation mit dem Halleschen Spieleverein „Würfelpech“. Über vier Standorte hinweg – Hallmarkt, Stadtbibliothek, Volkshochschule und der Hof des Feininger-Gymnasiums – kamen Familien, Spielefans und Neugierige zusammen, um gemeinsam zu lachen, zu knobeln und neue Welten zu entdecken.
Dabei ging es in diesem Jahr um mehr als nur Spiel und Spaß. Das städtische Themenjahr „Stadt der Brücken“ wurde kreativ aufgegriffen. Für Halles Kulturdezernentin Judith Marquardt eine ideale Verbindung:
„Spiele überbrücken Unterschiede – zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen oder Weltanschauungen“, erklärte sie. „Man spielt miteinander, redet, tauscht sich aus. Das schafft Verbindung – eine echte Brücke.“
Klassiker, Innovationen und Fantasie
Für Spielbegeisterte gab es auf dem Hallmarkt zahlreiche Klassiker zum Ausprobieren: Vom Riesen-Jenga über Hula-Hoop bis hin zur beliebten Hüpfburg war für Bewegung und Unterhaltung gesorgt. In der Stadtbibliothek stand in diesem Jahr das Spiel des Jahres 2025 im Mittelpunkt: „Bomb Busters“ des japanischen Autors Hisashi Hayashi. In dem kooperativen Spiel für 2 bis 5 Personen ab 10 Jahren müssen die Spieler gemeinsam Bomben entschärfen – mit Köpfchen, Kommunikation und Nervenstärke.
Wer es lieber detailverliebt mag, kam im Tabletop-Bereich auf seine Kosten. Bereits zum dritten Mal konnten Besucher dort Miniaturen bemalen – ein Angebot, das laut Stadtbibliotheksleiterin Katrin Lesche so beliebt ist, dass in diesem Jahr erstmals zusätzliche Fläche dafür zur Verfügung gestellt wurde.
Karten, Stempel und jede Menge Gewinne
In der Volkshochschule tobte derweil das Leben der Sammelkarten-Enthusiasten: Pokémon, Yu-Gi-Oh!, Magic – spannende Trading-Card-Duelle konnten sowohl mit eigenen als auch mit Leihdecks ausgetragen werden. Eine große Spiele-Safari verband die vier Veranstaltungsorte miteinander: Kinder und Familien sammelten mit Begeisterung Stempel – wer sieben Stationen absolvierte, durfte an der Tombola teilnehmen und auf attraktive Spielepreise hoffen.
Ein Spiel für Halle – und über Halle
Ein besonderes Highlight war die Präsentation des neuen „Halle-Spiels“ von optURBISima, entwickelt vom Exil-Hallenser Robert Städter. Der heute in Flensburg lebende Spieleautor war persönlich vor Ort, um sein Werk vorzustellen.
„Rund drei Jahre habe ich an diesem Spiel gearbeitet“, berichtet Städter. In rund 45 Minuten schlüpfen die Spieler in die Rolle von Stadtführern, die um Sehenswürdigkeiten, historische Ereignisse und Geschichten wetteifern. Besonders spannend: Vorwissen ist nicht nötig – Geschichte und Stadt werden spielerisch entdeckt. Eine Kurzspiel-Variante ist ebenfalls enthalten.
Das Spiel ist in verschiedenen halleschen Geschäften erhältlich, unter anderem bei Thalia am Markt. Die Stadtbibliothek bietet es außerdem zur Ausleihe an – ein weiteres Zeichen dafür, dass Bibliotheken längst mehr als nur Bücher beherbergen. Nur das Stadtmarketing zeigte bislang wenig Interesse, das Spiel im offiziellen Touristenshop anzubieten – für Städter ein Wermutstropfen.



































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