Weihnachtsmarkt 2025 in Halle (Saale) öffnet am Dienstag – 93 Stände warten auf die Besucher
Der Marktplatz von Halle (Saale) zeigt sich in diesen Tagen bereits von seiner schönsten Seite. Die hölzernen Hütten, die seit Ende vergangener Woche aufgebaut wurden, bilden ein erstes festliches Mosaik, das die Innenstadt in Vorfreude taucht. Als am späten Sonntagabend feine Schneeflocken herabrieselten und sich wie ein dünner, weißer Schleier über das Pflaster legten, war klar: Die Stadt ist bereit für ihren Weihnachtsmarkt. In der klaren Morgenluft riecht es nach Tanne und Holz, und überall blitzen Lichterketten hervor, die nur darauf warten, am Dienstag feierlich erstrahlen zu dürfen. Der hallesche Weihnachtsmarkt, einer der traditionsreichsten und meistbesuchten in Mitteldeutschland, wird erneut zum Treffpunkt für Familien, Freunde, Touristen und all jene, die sich eine Auszeit vom vorweihnachtlichen Trubel im warmen Glanz der Altstadt gönnen wollen.
Die Eröffnung – ein Moment voller Stimmung und Tradition
Die offizielle Eröffnung findet am Dienstag um 16.30 Uhr statt, wie seit vielen Jahren an den Rathaustreppen, mitten im Herzen des festlich geschmückten Marktplatzes. Begleitet wird die Zeremonie vom Opernchor und dem Stadtsingechor, deren weihnachtliche Klänge den Platz in eine musikalische Bühne verwandeln. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt eröffnet den Markt mit seiner Ansprache und wird gemeinsam mit den zahlreichen Gästen dem Höhepunkt entgegenfiebern: dem Einschalten der Baumbeleuchtung. In diesem Jahr steht auf dem Marktplatz eine rund 13 Meter hohe Fichte, gewachsen in einem halleschen Garten und sorgfältig ausgewählt, um zum strahlenden Mittelpunkt des Weihnachtsmarktes zu werden. Die 1.200 Meter lange Lichterkette mit 2.400 warmen Lichtern hüllt den Baum in ein Leuchten, das weit über den Platz hinausstrahlt – ein Symbol für Wärme, Hoffnung und Gemeinschaft in der Adventszeit. Ebenso traditionell wie die Beleuchtung ist der Besuch des Landrats von Mansfeld-Südharz, André Schröder, der der Einladung des Oberbürgermeisters folgt und damit auch die Verbundenheit zwischen den Regionen hervorhebt. Pfarrerin Simone Carstens-Kant segnet in einem ruhigen Moment den Markt, bevor der Weihnachtsmann schließlich – begleitet von Kinderlachen – inmitten der festlichen Kulisse erscheint. Wie jedes Jahr verteilt er nach dem Einschalten der Baumbeleuchtung Brezeln, ein Brauch, der sich tief im Herzen vieler Hallenserinnen und Hallenser verankert hat und für viele ein heimeliges Ritual zum Auftakt der Weihnachtszeit darstellt.
Engagement im Herzen der Stadt: Die Vereinshütten
Die Stadt Halle (Saale) versteht den Weihnachtsmarkt nicht nur als Ort für Glühwein und Gebäck, sondern vor allem als Plattform für das städtische Leben und gemeinschaftliche Anliegen. Deshalb ermöglicht sie auch in diesem Jahr die kostenlose Nutzung von zwei Weihnachtsmarkt-Hütten für Vereine und Initiativen. Diese stehen nebeneinander am Fuß des Roten Turms und ziehen durch ihre zentrale Lage viele Besucher an. Das Modell hat sich bewährt: Gemeinnützige, kulturelle und sportliche Vereine erhalten hier die Chance, sich selbst, ihre Projekte und ihre Herzensanliegen vorzustellen. In Hütte 1 beginnt in der kommenden Woche der felidae Kleintierschutzverein am Rosengarten e.V., der von Dienstag bis Donnerstag, 25. bis 27. November, über seine Arbeit informiert. Am Freitag übernimmt die Traditionsgemeinschaft Bw Halle P e.V., die technische und historische Einblicke gewährt. Der Samstag gehört dem Freundeskreis Halle (Saale)-Karlsruhe e.V., der die Städtepartnerschaft mit Leben füllt und Begegnungen schafft. Den Abschluss am Sonntag bilden die Saale Rescue Dogs e.V., deren Arbeit mit Rettungshunden regelmäßig große Aufmerksamkeit und viel Sympathie auf sich zieht. Hütte 2 wiederum wird von Dienstag bis Sonntag ganz im Zeichen der Freunde der Stadtbibliothek stehen. Sie möchten zeigen, wie lebendig und vielfältig das kulturelle Angebot der Stadtbibliothek ist und wie wichtig Literatur, Bildung und Begegnung für das gesellschaftliche Miteinander sind. Dass die Vereinshütten jedes Jahr so rege genutzt werden, zeigt: Engagement hat in Halle nicht nur Tradition, sondern auch Zukunft.
Ruhe finden im festlichen Trubel: Die Stille Stunde
Zwischen Kinderkarussell, Glühweinstand und Musikprogramm kann es auf Weihnachtsmärkten schnell laut werden. Deshalb bietet die Stadt seit vorigen Jahr die sogenannte Stille Stunde an – ein Angebot, das als inklusiver Beitrag begonnen hat und inzwischen von vielen sehr geschätzt wird. Täglich in der ersten Stunde nach Öffnung, also Montag bis Samstag von 10 bis 11 Uhr und am Sonntag von 11 bis 12 Uhr, wird keine Musik abgespielt. Das ermöglicht insbesondere Menschen, die sensibel auf Geräusche reagieren, einen entspannten Besuch. Viele nutzen diese Zeit bewusst, um über den Markt zu schlendern, Kunsthandwerk zu bestaunen oder die ersten weihnachtlichen Leckereien zu probieren, ohne sich inmitten des vollen Klangspektrums des Marktes aufzuhalten. Ein besonderer Höhepunkt der Stille-Stunde-Initiative ist in diesem Jahr der 8. Dezember: An diesem Montag bleibt der gesamte Tag über der Markt ohne musikalische Beschallung. Für manche ist das eine willkommene Abwechslung, für andere ein sanfter Gegenpol zur dichten Atmosphäre der Vorweihnachtszeit.
Ein Markt erstrahlt – neue Illuminationen für die Altstadt
In diesem Jahr setzt der Weihnachtsmarkt nicht nur auf Tradition, sondern auch auf neue, stimmungsvolle Akzente. Zum ersten Mal seit 15 Jahren wird der historische Ratshof wieder in ein warmes Rot getaucht – eine Farbe, die mit dem Goldton der Weihnachtslichter harmoniert und die Altstadt in festlichen Glanz hüllt. Auch das benachbarte Stadthaus erhält eine Illumination, die die architektonischen Konturen hervorhebt und die Häuserzeile am Markt eindrucksvoll betont. Die Kombination aus Schnee, Lichtern und historischen Fassaden lässt in den Abendstunden eine Atmosphäre entstehen, die Besucherinnen und Besucher häufig als „märchenhaft“ beschreiben. Überall entstehen Fotomotive: Lichterspiegelungen auf dem Pflaster, der rote Ratshof im Hintergrund, Kinder mit heißen Mandeln in der Hand oder Familien beim Stöbern in den kunstvoll dekorierten Hütten. Diese besondere Stimmung ist einer der Gründe, warum der hallesche Weihnachtsmarkt seit Jahren zu den beliebtesten der Region zählt.
Tradition trifft Neues – Vielfalt auf 93 Ständen
Mit insgesamt 93 Ständen bietet der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr erneut ein ausgewogenes und vielfältiges Angebot. Unter den Händlern finden sich 32 Stände mit Kunstgewerbe, die von Filz- und Holzarbeiten über Schmuck bis hin zu handgefertigten Krippenfiguren reichen. 21 Imbissstände, 18 Getränkestände und 16 Süßwarenstände sorgen dafür, dass kulinarisch kaum Wünsche offen bleiben: Deftige Bratwürste, Suppen, regionale Spezialitäten, aber auch Reibekuchen, Schokofrüchte und Kräppelchen machen den Markt zu einer Bühne des Genusses. Sechs Fahrgeschäfte, darunter das beliebte Kinderkarussell und das traditionelle Kettenkarussell, laden zu Vergnügen und Nostalgie ein. Doch neben all dem Bewährten gibt es auch ein besonderes Highlight: Das Finnische Dorf kehrt zurück. Mit Feuerstellen, gemütlichen Sitzplätzen und Spezialitäten wie Flammlachs oder Rentierwurst bringt es ein Stück Lappland in die Saalestadt – ein kleines nordisches Abenteuer mitten in Halle. Die Kombination aus internationalem Flair und lokalem Charme verleiht dem Markt eine besondere Note, die vor allem Familien und junge Leute anspricht.
Weihnachtsshopping und Öffnungszeiten – alles auf einen Blick
Für alle, die ihre Weihnachtseinkäufe gern mit einem Bummel durch die Altstadt verbinden, bietet Halle zwei verkaufsoffene Sonntage: Am 30. November und 14. Dezember öffnen die Geschäfte zwischen 13 und 18 Uhr ihre Türen. Damit wird der Advent nicht nur festlich, sondern auch praktisch, denn die Innenstadt lädt an diesen Tagen zu ganz besonderen Einkaufs- und Erlebnismomenten ein. Der Weihnachtsmarkt selbst ist vom 25. November bis zum 23. Dezember geöffnet. Von Montag bis Donnerstag können Besucher ihn zwischen 10 und 21 Uhr erleben, freitags und samstags sogar bis 22 Uhr. Sonntags beginnt der Markt um 11 Uhr und schließt ebenfalls um 21 Uhr. Am letzten Markttag, dem 23. Dezember, endet der Betrieb um 20 Uhr – rechtzeitig, um danach entspannt in die Feiertage zu starten.










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