Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938: Andacht am Sonntag am Uniplatz und Jerusalemer Platz, Stolpersteine in Halle (Saale) geputzt
Am Sonntag wird in Halle (Saale) mit mehreren Veranstaltungen und Aktionen an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 erinnert. Um 17 Uhr findet auf dem Universitätsplatz einer Gedenkfeiert statt. Die Beigeordnete für Kultur und Sport der Stadt Halle (Saale), Dr. Judith Marquardt, spricht Grußworte. Zu der Gedenkfeier, die auch musikalisch begleitet wird, begrüßt Pfarrer Karsten Müller als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen die Anwesenden. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Halle, Max Privorozki, spricht Worte des Gedenkens. Verlesen von Auszügen aus einer Auswahl von Gesetzen und Verordnungen der Jahre 1933 bis 1938, die sich gegen Jüdinnen und Juden richteten.
Dem Gedenken auf dem Universitätsplatz folgt der gemeinsame Gang zum Mahnmal auf dem Jerusalemer Platz, wo das jüdische Totengebet gesprochen wird und im Anschluss Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt werden können. Am 9. November 1938 wurden in Halle (Saale) die Synagoge auf dem heutigen Jerusalemer Platz niedergebrannt und weitere Gebäude der jüdischen Gemeinde zerstört. Etwa 200 jüdische Männer wurden aus ihren Wohnungen abgeholt, verhaftet und ins KZ Buchenwald transportiert.
Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage erinnert am 9. November an die Reichspogromnacht 1938. Sie markiert den Übergang zur auf Vernichtung zielenden Verfolgung des europäischen Judentums durch die deutschen Nationalsozialisten. Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage ruft wie viele andere Gruppen und Vereine dazu auf, die halleschen Stolpersteine zu putzen und so einen aktiven Beitrag zur Erinnerung zu leisten. Es versteht die Aktion zugleich als klares Statement gegen rechte Raumnahme wie z.B. die rechte Buchmesse und als eines gegen jeden heutigen Antisemitismus. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und aus Anlass des Jahrestages der „Reichspogromnacht“ lädt Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage dazu ein, gemeinsam die Halleschen Stolpersteine zu putzen.
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 mündete der staatlich organisierte Antisemitismus im nationalsozialistischen Deutschland in koordinierten, gezielten und brutalen Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. Die Reichspogromnacht markierte den Übergang zur systematischen und auf Vernichtung zielenden Verfolgung des europäischen Judentums. Während der Novemberpogrome wurden jüdische Geschäfte geplündert und zerstört, Synagogen niedergebrannt und Jüdinnen und Juden angegriffen, ohne dass die Polizei, geschweige denn Nachbar*innen, Kolleg*innen, Mitbürger*innen eingegriffen hätten. In der Nacht des 9. November 1938 starben Schätzungen zufolge mehr als tausend Jüdinnen und Juden. Am darauf folgenden Tag setzten die Deportationen in die Konzentrationslager ein. 30.000 Menschen wurden verhaftet und verschleppt.
Bundesweit erinnern Stolpersteine an die Leben und Schicksale von Jüdinnen und Juden. Seit vielen Jahren gedenken auch in Halle am Jahrestag der Pogromnacht Menschen, Vereine und Gruppen, in dem sie Stolpersteine putzen. In den letzten Jahren fand das Putzen der Steine in Halle individuell oder in kleinen Gruppen statt. “Wir rufen die Hallenserinnen und Hallenser auf, anlässlich des Jahrestag der Reichspogromnacht, die Stoplersteine zu pflegen. Das Putzen der Steine ist ein aktiver Beitrag zur Erinnerung und zum Gedenken. Wir möchten auch dazu ermuntern, sich mit den Biografien jener Menschen auseinanderzusetzen, an die mit den Gedenksteinen erinnert wird. Informationen zu den Biografien und den Schicksalen finden sich auf der Internetseite des Zeitgeschichten e.V.” so Henriette Quade, Sprecherin von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage.
Für das Bündnis ist das Erinnern aber nicht nur ein Blick in die Geschichte, es ist auch ein Auftrag zum Handeln in der Gegenwart: “Angesichts der am historischen Gedenktag stattfindenden rechten Buchmesse, wollen wir mit dem Erinnern auch ein klares Statement gegen rechte Raumnahme setzen. Einen Monat nach dem zweiten Jahrestag des größten Massakers an Jüdinnen und Juden seit der Shoah dürfen wir angesichts des allgewärtigen, aktuellen Antisemitismus nicht ruhen – auch dieser verlangt unseren entschiedenen Widerspruch und Handeln”, so Henriette Quade abschließend.
Wer sich dem gemeinsamen putzen der Stolpersteine und dem Erinnern, anschließen möchte, kann dies an folgenden Orten:
– 10:00 Uhr Riebeckplatz gegenüber EDEKA
– 13:00 Uhr Steintor 18
– 13:00 Uhr Objekt5( mit Fahrrad!)
– 14:30 Uhr Eselsbrunnen
– 15:00 Welcome-Treff/Geiststraße
– 15:00 Uhr Reileck/ Ecke Mc Paper
– 15:00 Uhr Röpziger Str./Ecke Ludwigstraße










Da können se doch gleich noch ein paar Bücher von rechtsextremen Autoren/Verlagen verbrennen – nur als symbolischen Akt, versteht sich.
Ist das nicht immer nur ein symbolischer Akt? 🤔
Oho! Rote Faschisten unterscheiden sich von den braunen Nazis gemäß Deiner Rezeption offenbar nur noch graduell – ähem – „symbolisch“!
Was Du denen nicht alles so zutraust … tsss-ssss-ssss!
Auf Pro Palästina demos gehen Hamas-Sympathisanten mit der Antifa Hand in Hand… dort sieht man keine rechtskonservativen Menschen… die Bedrohung unserer jpdischen Mitbürger kommt heutzutage also ganz klar von LINKS
Wie halten es die Nachfahren der auf den Stolpersteinen Genannten mit Leuten, die Ihnen heutzutage bei der Aufrechterhaltung ihres sozialen Lebensrhythmuses im Wege stehen ?