„Marsch des Lebens“ gegen Judenhass zieht durch Halle

Am 9. Mai 2019 zieht der „Marsch des Lebens“ durch Halle. Mit der Aktion soll der Opfer der Shoa gedacht und gleichzeitig ein deutliches, öffentliches Zeichen gegen modernen Antisemitismus und Israelhass gesetzt werden.
„Erinnerung und Verantwortung sind ein essentieller Auftrag dieser Zeit“, heißt es im Aufruf. Millionen Menschen in Deutschland hätten eine feindliche Einstellung gegenüber Juden. Jüdische Gemeinden würden Antisemitismus weiterhin als massive Bedrohung wahrnehmen. Ein Drittel der Mitglieder sei in den letzten fünf Jahren antisemitisch belästigt worden. Alle 83 Sekunden werde in sozialen Netzwerken etwas Judenfeindliches gepostet. „Gleichgültigkeit und Schweigen machen uns zu Mitläufern und Mittätern – damals wie heute. Wer aus der Vergangenheit lernt, schaut heute genau hin und setzt ein öffentliches Zeichen.“
Der Marsch beginnt um 17 Uhr am Güterbahnhof. Von dort aus wurden viele Hallesche Juden in die Konzentrationslager deportiert. Allein in der sogenannten „Reichskristallnacht“ wurden 124 jüdische Männer von Halle aus in Konzentrationslager gebracht. Vom Güterbahnhof aus zieht der Marsch des Lebens zum Marktplatz. Dort gibt es anschließend eine öffentliche Gedenkkundgebung.
Der Verein „Marsch des Lebens“ wurde im vergangenen Jahr mit dem Emil-L.-Fackenheim-Preis für Toleranz und Verständigung ausgezeichnet.
Gedenk-Veranstaltung aus dem Vorjahr:
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