HAVAG rechnet für dieses Jahr mit neuen Fahrgastrekord von rund 59 Millionen Passagieren
Die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) kann sich über einen weiteren Zuwachs an Fahrgästen freuen. Das Jahr ist zwar noch nicht zu Ende. Doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Vorjahreszahlen von 57 Millionen Passagieren – die auch schon die höchsten seit 2007 waren – übertroffen werden. “Wir rechnen mit ein bis zwei Millionen Fahrgästen obendrauf”, sagte HAVAG-Vorstand Vinzenz Schwarz.
“Die aktuelle Baustelle auf der B80 hilft uns”, so Schwarz. Denn viele Pendler sind auf die Straßenbahn umgestiegen, um so nicht auf der Magistrale wegen der Brückenbaustellen im Stau zu stehen. Laut Schwarz wolle man einen weiteren P+R-Platz in Neustadt einrichten, dazu finden gerade Abstimmungen statt.










Wenn die „Schwarzfahrer “ auch bezahlen würden käme die HAVAG auf 60 Millionen Fahrgäste .
Wird sich dann wohl nächstes ändern und weniger werden
Wow, 59 Millionen Fahrgäste, was für eine stolze Zahl! Die HAVAG klopft sich selbst auf die Schulter, während sie hinter den Kulissen dabei ist, das Angebot massiv zu verschlechtern. Man könnte fast meinen, hier wird gezielt getäuscht.
Einerseits wird mit steigenden Fahrgastzahlen geprahlt, andererseits plant die HAVAG genau jetzt Streckenkürzungen und eine Ausdünnung der Takte. Wie passt das zusammen? Ganz einfach: Es passt nicht!
Während Pendler wegen Baustellen gezwungen sind, auf die Bahn umzusteigen, wird das Netz gleichzeitig kaputtgespart. Weniger Verbindungen, längere Wartezeiten, gestrichene Strecken, das ist die Realität die auf uns zukommt. Und als Sahnehäubchen soll dann vielleicht noch ein neuer P+R-Platz in Neustadt von der eigentlichen Misere ablenken.
Fahrgastrekord? Eher ein Rekord an Dreistigkeit! Statt den Service auszubauen, wird er zurückgefahren. Statt mehr Kapazitäten zu schaffen, wird das Netz ausgedünnt. Das ist keine Verkehrswende, das ist eine Verkehrssackgasse.
Wer jetzt noch glaubt, die HAVAG habe das Wohl der Fahrgäste im Blick, der sollte mal einen Blick auf die geplanten Fahrplanänderungen werfen. Da wird nicht optimiert-da wird abgebaut. Und das mit voller Absicht.
Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen! Kein Rekord ist ein Erfolg, wenn gleichzeitig der Service verschlechtert wird.
Das Problem liegt im Deutschlandticket: Durch dessen Einführung brechen die regionalen Einnahmen ein, da weniger Monats- und Tageskarten verkauft werden. Statt die notwendige Finanzierung sicherzustellen, überträgt die Regierung die Last ihrer Verkehrswende auf die Kommunen. In diesem Land wird vieles nur halbherzig begonnen – und leider selten konsequent zu Ende geführt.