Sinti-Mausoleum in Halle-Osendorf kann saniert werden: rund 350.000 Euro werden investiert, Land und Bund unterstützen

Der Bund hat gestern grünes Licht für die Mittel zur Sanierung des Sinti- und Roma Mausoleum in Halle-Osendorf gegeben. In dem halleschen Stadtteil Osendorf hatten einst Sinti gesiedelt, deshalb steht dort auch das einzige von Sinti errichtete feste Gebäude, eine Leichenhalle, in der der sogenannte “Zigeunerkönig” aufgebahrt sein soll. Josef Weinlich war damals sozusagen der Chef der Siedler. Ansonsten erinnert nichts mehr an die Volksgruppe. Die meisten von ihnen wurden 1943 in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet. Der Friedhof ist verschwunden. Dort befindet sich heute ein Spielplatz.
Bürgermeister Egbert Geier betont: „Die Entscheidung ist eine sehr gute Nachricht für die Stadt. Die Zuwendung des Bundes stärkt unser Bemühen, das stadtgeschichtliche Erbe weiter zu pflegen und ein Stück unserer kulturellen Vergangenheit zu bewahren. Ich danke allen Beteiligten, die sich für die Förderung des halleschen Projekts stark gemacht haben: insbesondere dem einzigen uns bekannten Nachfahren von Josef Weinlich, Dr. Henk von Iterson, dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, dem halleschen Bundestagsabgeordneten, Dr. Karamba Diaby sowie der Vorsitzenden des Kulturausschusses des Bundestages, Katrin Budde.“
Fachbereichsleiterin Jane Unger ergänzt: „Auch dank der Unterstützung aus der Zivilgesellschaft, hier insbesondere aller im ‚Osendorf-Netzwerk‘ vertretenen Akteure, von Michael Viebig, dem Leiter der Gedenkstätte Roter Ochse, der Autorin Simone Trieder und der Schülerinnen und Schüler des Elisabeth-Gymnasiums, erhielt der Antrag weiteren Rückenwind. Zu wichtigen Begleitern gehörten zudem der Verein Romano-Sumnal, der Verband der Roma und Sinti in Sachsen, mit Gjulner Sejdi und Daniel Weißbrodt.“
Dazu erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Diaby: „Karamba kümmert sich – dieses Motto treibt mich an. Bereits im August 2022 habe ich mich vor Ort in Osendorf über den stark sanierungsbedürftigen Zustand dieses Kleinodes informiert und seitdem in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung den Antrag auf Bundesmittel begleitet. Endlich können nun das Dach, die Fassaden und das Gebäudeinnere behutsam und fachgerecht saniert werden.“
Seit mehreren Jahren hatte sich die Grünen-Fraktion proaktiv für den Erhalt und die Sanierung des Baudenkmals eingesetzt. Im Zuge der erneuten Antragstellung innerhalb des Förderprogramms „Denkmalschutz-Sonderprogramm XIII“ im Frühjahr dieses Jahres hatten sich Mitglieder der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Kooperation mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg dafür eingesetzt, dieses Baudenkmal als Kleinod der Sinti- und Roma Bestattungskultur erneut auf Förderfähigkeit zu prüfen, was in einen Antrag auf Förderung mündete. Stadtrat Wolfgang Aldag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erklärt dazu: „Es war mir ein wichtiges und unbedingtes Anliegen, den Prozess der Antragstellung engmaschig zu begleiten und zu moderieren, um sicherzustellen, dass die relevanten Akteure alle im Boot sind und an einem Strang ziehen. Diese konstruktive Zusammenarbeit zwischen mir als Stadtrat, der Stadtverwaltung, dem Landesverwaltungsamt, dem Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma sowie der Zivilgesellschaft hat nun Früchte getragen. Wir freuen uns sehr über die 157.500 Euro des Bundes, die in Verbindung mit der Co-Finanzierung durch das Land Sachsen-Anhalt die Sanierung des Baudenkmals endlich möglich machen wird.“
Die Stadt plant die Sanierung des als Baudenkmal eingestuften Gebäudes, das um das Jahr 1915 als Mausoleum für den Sinto Josef Weinlich, errichtet wurde. Dem Objekt kommt nach Einschätzung der Landesdenkmalbehörde eine „hohe denkmalfachliche Bedeutung“ zu. Es stellt in seiner Art und Weise ein seltenes (Bau-)Denkmal der nationalen Minderheit der Sinti vor Ausgrenzung, Deportation und Vernichtung dar.
Das Mausoleum ist derzeit in sehr schlechtem Zustand und droht zusammenzufallen. Die nunmehr mögliche Rekonstruktion umfasst unter anderem die Ertüchtigung der Gründung des Gebäudes, des Mauerwerkes und der Tonnendecke. Überdies sollte die Holzkonstruktion ausgetauscht, die Wiederherstellung der denkmalgerechten Dacheindeckung erfolgen und die fehlende Türanlage originalgetreu nachgebaut und ergänzt werden. Im Zuge der Sanierung sollen möglichst viele noch vorhandene Bauteile und -elemente Sanierung eingesetzt bzw. wiederverwendet werden.
Die Gesamtkosten der Rekonstruktion sind mit rund 350.000 Euro veranschlagt. Neben der Förderung aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes stehen Eigenmittel der Stadt in Höhe von 35.000 Euro sowie Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt in Höhe von 157.000 Euro zur Verfügung. Ziel der Stadt ist es, die Sanierung zeitnah umzusetzen.
Welche Mittel kommen den vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma? Ihnen scheint die Trauerhalle ja nicht groß am Herzen zu liegen, sonst hätten sie doch schon Erhaltungsmaßnahmen gestartet.
Genau Emmi, der Zentralrat ist eigentlich ein Bauverein, ein wirtschaftliches Unternehmen sozusagen
Und dann liest man im Artike, „Stadtverwaltung will keine Container-Schule für die Grundschule “Otfried Preußler”, Zeilen wie diese: Die Stadtverwaltung begründet ihren Widerspruch damit, dass die Anschaffung der Container unnötige Kosten verursachen würde.
https://dubisthalle.de/stadtverwaltung-will-keine-container-schule-fuer-die-grundschule-otfried-preussler-legt-widerspruch-gegen-stadtratsbeschluss-ein-und-droht-mit-zurueckstellung-anderer-schulsanierung
„Eigenmittel der Stadt in Höhe von 35.000 Euro“
Das reicht für wie viele Container?
Du erinnerst dich noch, dass der Anlass dafür eine Schulsanierung ist, die ca. 12.000.000 Euro kostet?
Die Summe spielt doch dabei eine untergeordnete Rolle …. wichtig ist das Zeichen was damit gesetzt wird …ihr Schüler und die Bruchbude von Schule ist uns scheissegal … Wichtig ist alleine die Ideologie.
Auf die Idee, dass das nur ein Beispiel von vielen sein könnte, bist du wohl nicht gekommen?
Davon abgesehen geht es bei den Containern um ca. 2 Millionen, die sie angeblich mehr kosten als der Schülertransport. Was die Schulsanierung kostet ist für diese Fragestellung völlig unerheblich.
Die 2 Millionen sind auch höchstens richtig, wenn die Schulsanierung im geplanten Zeitrahmen beendet wird und die Baupreise halbwegs stabil bleiben. Davon ist aber nach den Erfahrungen der letzten Jahre NICHT auszugehen, da dauerte jede Schulsanierung mindestens die doppelte der geplanten Bauzeit. Somit könnte die Containervariante letzlich sogar billiger sein als die Buskutscherei.
35.000 EUR reicht etwa für 10 gebrauchte Container mit zusammen etwa 150 qm² Fläche. Dabei wären auch Sanitärcontainer und Verbindungscontainer. Für die Schule bräuchte man etwa 3500 qm² Grundfläche, die Kosten würden sich etwa auf 1.500.000 EUR belaufen – die Stadt rechnet aber mit 7 Millionen EURO.
Die gebrauchten Container werden geliefert, aufgebaut und Bezugsfertig gemacht?
Für diesen Preis?
„die Stadt rechnet aber mit 7 Millionen EURO.“
Das scheint nicht mal eine Berechnung zu sein, sondern einfach eine Schätzung ins Blaue.
also was da 350000 kosten soll, um sonen kleenen schuppen zu sanieren, is mirn rätsel
Steht aber erstaunlich detailliert im Artikel drin.
Viel zu viel Text für ihn, das würde Wochen dauern.
Und selbst dann ist nicht sicher ob es fruchtet.
Ein funktionierender Fußweg für lebend Osendorfer wäre auch sehr schön. Ich bin auch für die Erhaltung des Gebäudes aber eine Nummer kleiner wäre angebracht.
Alle Fußwege in Osendorf funktionieren.
Fußwege sind allgemein recht passiv, funktionieren also nicht. Außer in deiner Parallelwelt, da haben sie vermutlich ein Eigenleben.