So lief das erste Wahlforum der OB-Kandidaten: wer hat am besten performt? Wer steht wofür?
Im vollbesetzten Stadthaus haben sich am Donnerstagabend die Kandidierenden für die Oberbürgermeisterwahl in Halle (Saale) am 2. Februar 2025 vorgestellt. Im Podium saßen: Egbert Geier, Kerstin Godenrath, Wolfgang Hoppe, Dörte Jacobi, Sven Macha, Alexander Vogt, Maik Weiderpas und Andreas Wels. Der Kandidat Martin Bochmann hatte an der Veranstaltung nicht teilgenommen, stattdessen saß zu Beginn ein Plüschhund auf seinem Platz.
Mit Blick auf die gegebenen Antworten dürfte sich ein Führungsteam von drei Kandidaten herauskristallisieren. Neben Egbert Geier (SPD) und Kerstin Godenrath (CDU) hat sich der parteilose Kandidat Alexander Vogt am besten dargestellt. Überraschend schwach präsentierte sich Andreas Wels (Hauptsache Halle). Die beiden unabhängigen Kandidaten Maik Weiderpas und Wolfgang Hoppe haben sich im Laufe der Fragerunde gar nicht geäußert.
Ex-Stadtrat Torsten Schaper äußerte Kritik, dass als Livestream nur die Vorstellungsrunde übertragen wurde, nicht aber die anschließenden Fragen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger an die Kandidierenden. Das habe datenschutzrechtliche Hintergründe, sagte Wahlleiterin Dr. Judith Marquardt, da man sonst im Vorfeld von jedem Fragesteller eine Einverständniserklärung hätte einholen müssen.
Marquardt hatte auch zu Beginn betont, dass es sich nicht um eine Wahlkampfveranstaltung handele, sondern um eine gesetzlich vorgeschriebene Vorstellungsrunde aller Kandidierenden. Aus diesem Grund waren auch Unmutsbekundungen und Jubel aus dem Publikum nicht erlaubt. Am Eingang des Stadthauses waren zudem Security und Ordnungsamt eingesetzt, die auch Taschenkontrollen durchführten. Das sorgte bei einem Besucher für heftigen Unmut, er weigerte sich aus Prinzip, seinen Rucksack zu öffnen. Das Ordnungsamt verwies auf das Hausrecht.
Die Vorstellungsrunde fing alphabetisch an. Da der Kandidat Martin Bochmann nicht anwesend war, kam Bürgermeister Geier als erster zum Zuge. Der 59-Jährige lebt seit 19 Jahren in Halle, Am breiten Pfuhl. Seit dem Jahr 2005 ist er Finanzbeigeordneter und seit 2011 auch Bürgermeister. Weil er seit 2021 auch den suspendierten Oberbürgermeister Bernd Wiegand vertreten hat, sei in ihm der Entschluss gereift, zu kandidieren, sagt er. Diese Tätigkeit habe ihm einen neuen Blickwinkel auf die Stadt gewährt. Er habe viele tolle Menschen und Initiativen kennengelernt. Wichtige Aufgaben seien ein Verkehrskonzept für Alle, ein Grünes und klimaangepasstes Halle, eine starke Wirtschaft, Sport, Kultur und Bildungspolitik. “Das sind die Aufgaben der Zukunft für unsere Stadt”, so Geier. Allerdings müsse man, auch bezüglich der Finanzen, mit der Ausgangslage und den Realitäten leben. Flotte Sprüche würden nicht ausreichen, diese verhallen schnell. Nötig sei die Setzung von Zielen und Prioritäten. Er selbst sei gut vernetzt in der Stadt. Bezüglich der Verkehrsinfrastruktur von Straßen, Radwegen und Fußwegen werde derzeit in der Stadtverwaltung eine Prioritätenliste erarbeitet.
Kerstin Godenrath ist seit dem Jahr 2021 Landtagsabgeordnete. Die 45-Jährige hat ein Kind, liebe ihre Heimatstadt und wolle sie gestalten. Es gebe viel zu tun, “um unsere Stadt lebens- und liebenswert zu machen.” Godenrath sprach auch die angespannte Haushaltslage an “wir Leben auf Pump”, sagt sie, aus diesem Grund sei ein Kassensturz nötig. “Wir müssen gucken, was wir uns leisten können.” Nötig sei eine starke Wirtschaft, Godenrath plädierte deshalb noch einmal für einen Wirtschaftsbeigeordneten, der auch mit dem Kammern vernetzt ist. Bezüglich der Sicherheitslage solle die Zusammenarbeit mit der Polizei intensiviert werden. Die Stadtverwaltung müsse modern und bürgerfreundlich werden. Die Stadt müsse die illegale Migration bekämpfen, aus diesem Grund sei auch ein Austritt aus der Initiative “Sicherer Häfen” nötig. Godenrath forderte auch die Schaffung gemeinnütziger Arbeitsgelegenheiten für Asylbewerber. “Wer etwas von dieser Gesellschaft erhält, muss auch etwas zurückgegeben.” Zudem positionierte sich Godenrath gegen den Bau einer “Moschee mitten im Zentrum von Halle-Neustadt.” Der Stadtteil sei davon überfordert.
Mit 27 Jahren ist Wolfgang Hoppe der jüngste Bewerber. Aufgewachsen und zur Schule gegangen ist er in Querfurt, zum Physik-Studium kam er dann nach Halle, ist derzeit im Rahmen der Promotion wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Drei Säulen seien für ihn wichtig: Bildung, Kultur und Infrastruktur. Die Bildung sei das höchste immaterielle Gut, was Deutschland und Halle haben. Bei ihm fängt das Thema mit der Früherziehung in der Kita an, geht über Schulen und Universitäten bis hin zum Handwerk mit der Ausbildung. Nötig seien mehr Kita-Plätze und höhere Löhne für Erzieher und Lehrer. Kultur sei essentiell für die Menschen. Die Stadt sei den Menschen “funktionierende Verkehrswege” schuldig, so Hoppe. Der Bau der A143 als Westumfahrung von Halle werde die Stadt vom Durchgangsverkehr entlasten. Er wolle zudem die Ausgaben verringern. Dies könne beispielsweise durch die Umstrukturierung von Ämtern erreicht werden. Zudem sei es nötig, mehr Wirtschaft anzusiedeln.
“Ich freue mich, dass so viele da sind”, meinte Dörte Jacobi. Halle stehe vor einer Schicksalwahl. Sie sprach sich für ein “lebenswertes solidarisches und bezahlbares Lebensumfeld” aus. Halle sei eine Stadt voll Kreativität und kultureller Vielfalt. Die Stadt benötige eine “charismatische Führerschaft, die den Mut hat Halle zum Sieg zu führen.” Ein Oberbürgermeister solle nicht nur lächeln, sondern auch handeln. Die Verwaltung müsse so organisiert sein, dass sie für die Bürger arbeite. Aktiv zuzuhören bedeute für sie, nicht nur Probleme erkennen, sondern auch Lösungen zu entwickeln, „Verantwortung zu übernehmen, wenn es mal unbequem wird.” Sie selbst bringe Fachwissen und Leidenschaft, sowie den Mut anzupacken mit, sie sei “Mutig, Mittig, Mütterlich”, sagte Jacobi. “Ich scheue es nicht, unbequeme Wahrheiten auf den Tisch zu packen. Sie kenne den Unterschied zwischen vernetzen und verklüngeln. “Halle, ein großes Dorf, wo sich Hinz und Kunz gegenseitig bescheißen, und hinterher miteinander ins Bett gehen.”
Der 53-Jährige Sven Macha geht als unabhängiger Kandidat ins Rennen. Er habe einst das Malerhandwerk gelernt, sei als Ungarnflüchtling zum Ende der DDR in den Westen gegangen und nach einem Jahr wiedergekommen. Als Werbefachmann habe er in Halle viele Spuren hinterlassen, beispielsweise bei der Gestaltung von Straßenbahnen oder der Hallmarkt-Treppe. Auch ein Motocross-Event habe er organisiert. “Die Bürger sollen enger mit der Stadt zusammenwachsen”, sagte Macha. Er setze sich für attraktivere Läden in der Innenstadt ein, wolle das Stadtbild verändern. So will er sich dafür einsetzen, dass bestimmte Läden von Leipzig nach Halle kommen. Er wolle zudem mehr Ladestationen für Elektroautos, eine autofreie Kleine Ulrichstraße, mehr Fahrradwege auch in den Saalekreis hinaus und kostenlosen ÖPNV für alle Kinder und Jugendlichen. Autofahrer in der Saalestadt sollen eine Karte bekommen, mit der sie Vergünstigungen im ÖPNV erhalten.
“Sie haben es in der Hand, dass nach 40 Jahren wieder ein Oberbürgermeister aus Halle kommt”, sagte Alexander Vogt, gebürtiger Neustädter. Er selbst habe in Verkehrsplanung promoviert, und dies sei eines der wichtigsten Dinge, die in Halle angegangen werden müssen. Durch seine langjährige Tätigkeit im Europaparlament habe er gute Kontakte nach Brüssel, und dort treffe man die Wirtschaftsvertreter. Er wolle, dass Halle “eine erfolgreiche Stadt” wird mit Zentralität, Grünheit und Kultur. Nischen seien die Möglichkeit, gegen Leipzig zu bestehen. Vogt sprach sich für eine klimaneutrale Ausrichtung der Stadt aus. Eine internationale Schule sei wichtig, um die Stadt attraktiver für internationale Menschen zu machen, die beispielsweise am Weinberg Campus tätig sind.
Die kürzeste Vorstellung lieferte Maik Weiderpas ab. Der Unternehmer ist seit 25 Jahren in der Autopflege tätig. Bei dieser Tätigkeit komme er viel mit Menschen in Kontakt und wisse, wo der Schuh drückt. Als Themen nannte er Bildung sowie mehr Maßnahmen für Autofahrer wie beispielsweise mehr Parkplätze und ordentliche Straßen.
Gebürtiger Schönebecker ist Andreas Wels, der 49-Jährige lebt aber bereits seit frühester Kindheit in Halle. Seine große Leidenschaft sei nach wie vor der Sport, sagte er. Ordnung, Sicherheit, Wirtschaft, Bildung und Sport seien für ihn die Schwerpunktthemen. Er wolle Oberbürgermeister werden, “weil es mir um Halle geht und ich die Stadt voranbringen will.” Die Stadt brauche mehr Gewerbesteuereinnahmen, aus diesem Grund müsse die Wirtschaft gestärkt werden, um mehr Firmen anzusiedeln. Wels beklagte den Sanierungsstau, 500 Kilometer Straßen müssten saniert werden.
Die erste Frage gehörte Thomas Senger vom Stadtelternrat. Er machte es den Kandidierenden aber einfach. Er überreichte ihnen einen Fragenkatalog der Eltern und bat um schriftliche Beantwortung.
Der nächste Redner zeigte sich etwas verwirrt über die Kandidatin Kerstin Godenrath und deren Aussagen zu Heimat / Heimatstadt. Sie war ja auch in der Zeitung als gebürtige Hallenserin dargestellt worden. Ja, sie ist in Weißenfels geboren und im Alter von 5 Jahren nach Halle gekommen. “Deshalb bezeichne ich mich gerne als Hallenserin. Halle ist mein Lebensmittelpunkt.”
Der nächste Fragesteller wollte von den Kandidaten Wels, Godenrath und Geier wissen, was sie im Jahr 2032 sagen, also am Ende einer möglichen ersten Amtszeit. “Wir stecken tief im Schuldensumpf, diese Problematik muss als erstes gelöst werden“, so Wels. Es sei notwendig, an vernünftigen Einsparpotenzialen zu arbeiten. Kerstin Godenrath meinte, “Ich will, dass die Leute sagen, sie hat alles gegeben.” 2023 solle sich unter ihre Führung der Haushalt auf einem guten Weg befinden. Man könne sich zwar nicht totsparen, man müsse aber sagen, wo gebe man etwas aus, und wo spare man ein. “Sie laufen über den Boulevard, und eine italienische Familie fragt Sie nach dem Weg zum Marktplatz”, träumt Egbert Geier von einer Aufwertung des Boulevards als Flaniermeile, auch im Zusammenhang mit dem Zukunftszentrum. Zudem solle Halle 2032 auf einem guten Weg zu Klimawandel sein, am Weinberg Campus sollen weitere hochqualifizierte Jobs entstanden und die Verwaltung digitalisiert sein.
Eine Unternehmerin zeigte sich irritiert über Aussagen von Andreas Wels zu mehr Steuereinnahmen. “Das wäre für mich abschreckend wenn ich höre, die Steuern sollen erhöht werden”, sagte sie. Wels betonte, dass es nicht um höhere Steuern, sondern um höhere Steuereinnahmen geht, beispielsweise durch die Ansiedlung weiterer Unternehmen. Und diese ertragreichen Firmen würden dann auch für gutbezahlte Arbeitsplätze mit höheren Einkommenssteuereinnahmen führen.
“An die aussichtsreichsten Kandidaten” richtete der ehemalige FDP-Stadtrat Torsten Schaper seine Frage, Von Geier, Godenrath und Wels wollte er wissen, wo denn Einsparpotenziale gesehen werden. Geier betonte, dass 92 Prozent des Haushalts durch Pflichtaufgaben von Bund und Land gebunden seien. Eigentlich bekomme Halle auch 89 Millionen Euro zu wenig, deshalb kämpfe er auch um die Mittel. Sparpotenziale sieht Geier aber in einer Verwaltungsoptimierung und Digitalisierung. “Wir müssen bestimmte Förderungen kritisch hinterfragen und schauen, wo der Mehrwert liegt”, meinte Kerstin Godenrath. Ein Beispiel sei für sie das Jugendparlament, “ein Bürokratiemonster.” Sie wolle aber mit dem Betroffenen von Kürzungen reden, vielleicht lässt sich ja ein Kompromiss erzielen. “In Sport und Kultur dürfen wir nie Einsparpotenziale suchen”, sagte Andreas Wels, denn die seien der Kitt der Gesellschaft. Ein Fass ohne Boden seien für ihn aber die Kosten bei den Hilfen zur Erziehung, hier sollte stattdessen mehr auf Prävention gesetzt werden.
FDP-Stadtrat Tim Kehrwieder erkundigte sich, was denn die Kandidierenden für Halle-Neustadt vorhaben. Eine Änderung der sozialen Struktur sei nötig, meinte Egbert Geier. Deshalb setze sich die Stadt auch für den Campus Kastanienallee ein, um einen Anlaufpunkt für naturwissenschaftlich interessierte Menschen zu schaffen. Auch wolle die Ergebnisse des Runden Tischs Neustadt aufnehmen. Und auch ein Gesprächsformat mit den Gebäudeeigentümern sei nötig, “was wir im Südpark erlebt haben, geht so gar nicht”, meinte Geier und sprach damit die unbezahlten Rechnungen von Eigentümern an, weshalb es schon Drohungen der Stadtwerke zur Abstellung von Hausstrom, Warmwasser und Heizung gab. Alexander Vogt war in den vergangenen Wochen viel in Neustadt unterwegs, sowohl mit Bürgerdialogen, als auch mit seinem Glühweinmobil. Insbesondere Sicherheit und Sauberkeit wurden ihm dabei als Themen genannt, “das müssen wir sofort in Angriff nehmen.” Zudem würden sich viele Neustädter abgehängt fühlen. Die Scheiben müssten unbedingt saniert werden, “das ist für die Neustädter ein Schandfleck.” Zudem will Vogt die Schaffung von Begegnungsstätten und die Begrünung von Dächern. Kerstin Godenrath ging auf den Moscheebau ein, dort sollte ein anderer Standort gefunden werden. Schließlich solle es die größte Moschee in der Region werden, viele Menschen kommen dann her. “Wir müssen ein deutliches Signal setzen, dass wir uns das nicht gefallen lassen.”
Steffen Neubert vom NABU sprach bezüglich „Klimakatastrophe“ und den Umgang der Kandidierenden mit den Naturschutzverbänden, auch wollte er die Meinung zur A143 wissen. “Die A143 ist wichtig, weil sie den Autobahnring um Halle schließt”, sagte Egbert Geier. Dadurch sei dann der Autobahnverkehr, der momentan 70 Prozent des Verkehr auf der Hochstraße ausmacht, aus Halle weg, was auch zu einer Luftverbesserung führe. Ähnlich sah es Alexander Vogt, die A143 sei für eine Verringerung des Verkehrsaufkommens in der Stadt wichtig. Problematisch sei eine weitere Versiegelung in der Stadt, Frischluftschneisen müssen freigehalten werden. Zudem sei er gegen den Bau weiterer Brücken an der Saline. Kerstin Godenrath sagte, Klimawandel gebe es schon immer, sie wolle auch nicht von einer “Klimakatastrophe” reden. Zudem seien bauliche Vorgaben zu restriktiv. “Wir dürfen nicht mehr sagen, dass dort nicht gebaut wird, weil ein Baum im Weg steht”, so Godenrath. Sie sei zudem ein “großer Fan davon, dass die Autobahn endlich fertig wird.”
Andreas Hemming arbeitet bei der Stadtmission mit wohnungslosen Menschen zusammen und will wissen, was die Kandidierenden gegen Obdachlosigkeit tun. Das Thema Wohnungslosigkeit sei nicht immer rational zu betrachten, meinte Kerstin Godenrath. So gebe es Menschen in Ausnahmesituationen, Menschen die sich nicht helfen lassen wollen. Zudem habe Halle das Haus der Wohnhilfe. Egbert Geier sagte, “wir müssen unserer sozialen Verantwortung gerecht werden.” Halle habe zwei kommunale Wohnungsgesellschaften, dadurch könne man helfen. Auch sei man im Gespräch, ob Investoren bei Bauvorhaben zu einer Quote für den Anteil von Sozialwohnungen verpflichtet werden können. Der Stadtrat hatte zwar dazu bereits einen Antrag, der wurde aber unter anderem mit den Stimmen von AfD und CDU abgelehnt. Schon seit längerem, auch vor seiner Zeit als Stadtrat, unterstützt Alexander Vogt den Wärmebus “Vierjahreszeiten”, er war kürzlich auch mit diesem unterwegs, dabei gab es auch einen Besuch im Haus der Wohnhilfe im Böllberger Weg. Der Zustand dort sei desaströs, so Vogt. Unterstützt werden sollen in diesem Zusammenhang Sozialarbeit und Prävention.
Waseem Aleed vom Ausländerbeirat fragte zu Maßnahmen zur Unterstützung von Migrantenverbänden und Stärkung der Teilhabe. Wichtig sei die Wahrnehmung der Integrationsaufgaben in Kita und Schule, meinte Egbert Geier, “weil dort die vernünftige Integration ansetzt.” Kerstin Godenrath erneuerte ihre Forderung, Asylbewerber in gemeinnützige Arbeit zu bringen.
Raimo Detzner fragt nach einer Stärkung von Halle-Neustadt, beispielsweise könnte man ja in weiteren Scheiben-Hochhäusern weitere Bereiche der Stadtverwaltung unterbringen. Andreas Wels will schriftlich antworten. Eine Nutzung der Scheiben hat für Alexander Vogt Priorität, denn die Passage müsse wiederbelebt werden. Eine administrative Nutzung biete sich an. Kerstin Godenrath sagte, eine Ertüchtigung der Scheiben sei natürlich wünschenswert. Sie sei aber gegen eine vollständige Zentralisierung der Stadtverwaltung in Halle-Neustadt, diese müsse ausgewogen in verschiedenen Stadtteilen präsent sein. Auch Egbert Geier kann sich das nicht vorstellen, denn im Endeffekt hätte das ja einen Leerstand des Ratshofs zur Folge. Zudem habe jedes Scheihehochhaus einen anderen Eigentümer. Die Stadt müsste dann das Gebäude erstmal anmieten oder kaufen. Man sei aber im Gespräch mit dem Land, dass diese dort auch weitere Behörden ansiedelt.
Zum Saale-Elster-Kanal fragte ein weiterer Bürger, denn zur Fertigstellung fehlt ja noch ein Stück, auch könnte es ein touristisches Highlight sein. “Güterverkehr auf dem Fluss ist nicht rentabel”, meinte Alexander Vogt, er sehe das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht, zudem gebe es wichtigere Aufgaben. “Touristischer Wasserverkehr ist für die Stadt immer interessant”, sagte Egbert Geier. Das merke man beispielsweise beim Laternenfest. Doch ein wesentlicher Impuls zum Weiterbau müsse von Leipzig kommen.
“Was wollen Sie tun, um junge Menschen zu unterstützen”, fragte Hannes Kreschel. Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen sei wichtig, meinte Kerstin Godenrath, die in diesem Zusammenhang nochmal die Kritik am Jugendparlament äußerte. Stattdessen sollten bestehende Strukturen gestärkt werden. Sie wisse, dass Clubs und Jugendtreffs oben auf der Wunschliste stehen, doch man müsse gucken, wofür man Geld ausgebe. Zudem würden auch Sportvereine eine gute Kinder- und Jugendarbeit leisten.
Klar für das Jugendparlament sprach sich Alexander Vogt aus. Als Lehrer für Sozialkunde wisse er, dass Jugendliche immer weniger Interesse an Demokratie haben, und ein Jugendparlament sei ein Weg, dies zu wecken. Es gebe in Halle zu wenig Begegnungsstätten und Jugendclubs, so Vogt. “Jugendliche sind durchaus interessiert an ihrer Stadt”, meinte Egbert Geier, diese Erfahrung habe er beim Jugenddialog gemacht. Ein Problem sei noch die Kommunikation, “wir müssen hier auf den unterschiedlichen Kanälen besser werden.” Sven Macha verwies darauf, dass es unter OB Wiegand mehr Aktivitäten für Jugendliche gegeben habe. Es brauche mehr Jugendclubs, Jugendliche hätten keinen Ort, wo sie geduldet werden. Macha sprach sich auch für einen kostenlosen Museumstag aus. “Das kostet kein zusätzliches Geld, denn die Museen sind sowieso da.” Wels ist Vater von zwei Töchtern und sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, bestehende Strukturen zu stärken. “Wir machen Politik für die Generation X, die nach uns kommt.” Themen, die die Jugend betreffen, müssen auch den Stadtrat erreichen.
Video der Vorstellungsrunde:
https://www.youtube.com/live/BU34OXTgStQ?si=iMq4QNBAwUl2uVBs
Frau Jacobi ist jetzt schon bei mir durchgefallen.
Dörte Jacobi beschädigt mit ihrer Pseudosatire die Demokratie, was ich nicht gut finde. Ich hoffe, die Wähler werden das bei der kommenden Wahl berücksichtigen.
So gelangweilt alle
Kaum jemand wird aus Überzeugung wählen gehen. Das kleinste Übel wird gewählt.
Und das finde ich in Ordnung, wenn man einen aussichtsreichen Kandidaten (m/w/d) wählt, um einen anderen (m/w/d) zu verhindern.
Ich werde wohl an diesem Wahltag zuhause bleiben. Es konnte kein Kandidat mich überzeugen.
Also alles wie immer.
Nein. Alles schlimmer.
Dann brauchst Du Dich aber auch in den folgenden sieben Jahren nicht über die Arbeit des Hauptverwaltungsbeamten (m/w/d) beschweren.
Denn wenn das Angebot des aktiven Wahlrechts nicht passt, dann kann (in den meisten Fällen) das passive Wahlrecht wahrgenommen werden, oder jemand zu einer Kandidatur motiviert werden.
Sieben Jahre Ruhe vor der lästigen Wahl.
@ Robert: Für freie Wahlen sind wir 1989 auf der Straße gegangen.
Livestream beendet nach der Vorstellung der Bewerber. Es sollte doch die ganze Veranstaltung gezeigt werden? Hat man bei der Stadt Angst das unbequeme Fragen an den Bürgermeister komme?
Erst lesen, dann kommentieren!
Berichte auf DBH werden gelegentlich nachträglich ergänzt. Könnte man als selbsternannter Insider wissen.
Diese Einschränkung hat die Stadt erst gestern im Presseportal angekündigt. Zuvor war davon keine Rede gewesen. https://dubisthalle.de/9-kandidaten-im-rennen-oeffentliches-wahlforum-am-kommenden-donnerstag-im-stadthaus
Außerdem ist heute Abend nicht das erste Mal, dass in Deutschland eine Diskussionsveranstaltung im Internet übertragen wird. Die Rechtsauffassung der Stadt Halle scheint nicht gerade Konsens zu sein.
Ich verstehe auch nicht, warum man die Einverständniserklärung nicht gleich beim Einlass eingeholt hat bzw. die Veranstaltung dann mit dieser Auflage nach der Vorstellungsrunde fortsetzt…..
Da kamen nur Blasen. Wie vorher.
Dann kann man nur hoffen, das die Vorstellung der OB Kandidaten bei Opel Mundt für die Handwerker transparenter wieder gegeben wird.Das Heimspiel für den Bürgermeister hat jedoch für die breite Öffentlichkeit nichts gebracht.
Ist es eventuell noch möglich, die OB-Wahl 21 Tage nach hinten zu verschieben? Dann könnte man 2 dieser Veranstaltungen mit einem Gang ins Wahllokal abhandeln.
Es ist mit einer OB-Stichwahl zu rechnen, und die wird dann 21 Tage später stattfinden.
Die OB-Wahl ist auf den letztmöglichen Termin gelegt worden, weil Ende Februar die Stichwahl abgeschossen sein muss.
Das wurde hier schon mehrfach durchgekaut, als es um den Termin der Wahl an sich ging.
Nein ist es nicht, da der nächste OB zum 01. März im Amt sein sollte und bei einer OBWahl häufig ein zweiter Wahlgang erforderlich ist …
Ist aber auch nicht schlimm, die Stichwahl wäre wenn am Tag der Bundestagswahl
Was heißt denn „am besten“? Welche Kriterien wurden von wem zugrundegelegt?
Unter dem Bild ist noch Text.
Der sagt aber (zur Zeit noch) nicht viel.
Er sagt, welche Kriterien zugrunde gelegt wurden und was „am besten“ heißt.
Das war die Frage.
So wie du- die ganze Zeit nur sinnfreies Zeug.
Datenschutzrechtiche Gründe? Schnarchen?
Nein, jeder Fragesteller (m/w/d) muss gemäß DSGVO sein Einverständnis geben, um seinen „Auftritt“ im Internet zu publizieren. (Deshalb ist Herr Fritz im Livestream vom Stadtrat nie zu hören.)
Das die Einverständnisse zu verwalten und fallweise abzuschalten zu viel Aufwand, deshalb wurde wohl darauf verzichtet.
Meine Beobachtung vor Ort war eine Andere als hier dargestellt wird. Andreas Wels hat aus meiner Sicht sehr gute Statements abgegeben und von daher kann von „einer schwachen Vorstellung“ nun wirklich keine Rede sein!!!
Der wird noch Adi als Sportbeigeordneten reaktivieren und dann heißt es auf dem Markt „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“.
Fehlt nur noch, dass Wels im Stadtrat dann mit dem Schlüsselbund schmeißt.
Welcher Adi? (A. Dassler ist ja im Westen gewesen)
Ich kenne nur Täve und Waldemar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Adolph
Er grün wählt wählt den Krieg, wann wirst du denn wach?
Wer blau wählt, wählt den Kriegstreiber.
Hat Wels hier sein Hauptsache-Wels-Kompetenzteam in Stellung gebracht? Übrigens sieht auch die MZ Wels als Totalausfall
Frau Jacobi sagt es ja selbst. Man braucht ein charismatischen BewerberIn, der die Stadt auch nach außen repräsentieren kann.
Hand aufs Herz, wer von den Kandidaten ist hierfür wirklich geeignet?
Die BewerberInnen wollen aber viel. Aber wie sie es machen wollen, sagt wieder keiner. Richtig überzeugt hat niemand. Aber die 3 die dbh heraus stellt, haben sich schon am besten geschlagen.
Maik Weiderpas gefällt mir. Kurz, prägnant und die richtige Richtung in die die Stadt gehen sollte. Meine Stimme hat er!
Zwei Stimmen werden nicht reichen, Meiner.
Der Fahrzeugpool der Stadt wäre zumindest gepflegt. Zu mehr wird es nicht reichen.
Kerstin Godenrath hat eine klare Strategie: Sie ist die neue AfD-Kandidatin – nur eben mit CDU-Parteibuch. Widerwärtig und unanständig. Lösungen für die tatsächlichen Probleme in Halle hat sie keine, denn sie redet lieber über die bösen Ausländer.
Da sie nur 50,01% der Stimmen braucht, hat sie mit dieser Strategie schon so gut wie gewonnen.
Schade, hätte ich mir doch jemanden mit Expertise gewünscht. Und nicht nur die Marionette von einigen Herren der Landes CDU
Auch sie wird bald aus der CDU fliegen, deshalb. Ihre Niederlage würde sonst zu sehr die Parteigrößen in Halle mit runter ziehen. Kleiner Trost: Das wäre relativ schnell auch bei einem Sieg durch ihre Amtsführung der Fall. Schade, dass die CDU ihre Chance wieder nicht nutzt.
Jetzt weiß ich warum der Afd Kandidat seine Bewerbung zurück gezogen hat, sie wird nach der Wahl das Parteibuch wechseln.
Sie ist das trojanische Pferd der AfD im OB Wahlkampf.
Sprachlos ! So eine Berichterstattung beeinflusst die Wähler auf eine falsche Art und Weise. Diese Darstellung ist nicht aussagekräftig und nur weil man viel geredet hat, heißt es nicht, dass es qualitativ hochwertig war. Man hätte die Fragerunde 100% übertragen sollen, nur so können sich die Menschen eine Meinung bilden, alles andere ist mal wieder die typische Medienlüge. Des weiteren war ich vor Ort, also Geier war alles andere als stark und Godenrath war die typische AfD-Kandidatin. Und Herrn Wels hier als schwach darzustellen ist die größte Frechheit.
Erstaunlich viele Worte für Sprachlosigkeit. Aber qualitativ echt stark.
Also Leute, was da einige äußern. ..Halle…zum Sieg führen, Leidenschaft und Fachwissen.Mein Zwerchfell ist strapaziert.😆
Ohne Worte.
Niemand, von den ganzen Pappnasen hat das Zeug für den OB zu Kandidieren.
Du hattest doch die Möglichkeit dich selbst zur Wahl zu stellen.
Oder bist du etwa auch ’ne Pappnase?
Wählt die doch nicht, alles vielredner so lange der Tag hell ist
Genau. Jeder Wutbürger bleibt am Wahltag und Stichwahltag zu Hause. Bringt ja eh nichts. Wir werden es denen da oben zeigen. Die Wahl ist eh eine Farce.
Und wenn ihr alle zu Hause bleibt dann wählen die sich eben selber
Sie wollen Beamte werden ob bleiben. Mehr nicht, Man merkt es der Körpersprache an.
Mich würde ja der Fragenkatalog der Eltern interessieren, der durch den Vorsitzenden des Stadtelternrates überreicht wurde. Das klingt zwar erstmal „leicht“, aber ich würde mich nicht wundern, wenn sich hier einige Kandidaten mit ihren Antworten selbst ins Abseits stellen. Kann man die Fragen irgendwo einsehen bzw. werden Fragen/Antworten veröffentlicht?
Sobald diese zur Verfügung stehen, werden wir die Antworten, wie in der Vergangenheit auch, veröffentlichen, das ist auch den Kandidaten bekannt. Erfahrungsgemäß wird es aber leider nicht von jedem Antworten geben.
Aber wir sind auch gespannt wie die Antworten ausfallen werden.
Diese tendenziöse Darstellung gegen Andreas Welz ist unterste Schublade. Welz hat einen respektablen Auftritt hingelegt, wie die allermeisten gestern Abend. Welz hat gut und in sich logisch argumentiert, entscheidend ist, dass er als OB dann entsprechend auch so handelt.
Wer ist Welz? Phantasierst du?
Es ist bedrückend, dass die CDU-Kandidatin entgegen aller wissenschaftlichen Fakten offenbar die menschengemachte Erderwärmung leugnet.
Ja, das war insgesamt eine sehr schwache Vorstellung für das Amt eines Oberbürgermeister in unserer Stadt.
Es konnte keiner überzeugen!
Vielleicht war das Plüschtier des Herrn Bochmann das beste Statement ? ! Erschreckend
Macha, Vogt und Geier geben sich moderat und lösungsorientiert, am überzeugendsten ist wohl Herr Macha, der auf dringend benötigte Verbesserungen für einen zukunftsfähigen Verkehr (ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr) hinweist. Am abschreckendsten sind die Äußerungen von Frau Godenrath, die mit rassistischen, ausgrenzenden Parolen punkten will, die die menschengemachte Klimakatastrophe leugnet (im Jahr 2024!), auf Umweltschutz (Menschenschutz) pfeift und neoliberale bis libertäre Politik vertritt. Hier reiht sich Falschaussage an Falschaussage, ähnlich wie bei der AFD oder FDP.
Die Veranstaltung macht deutlich, dass Halle eigentlich einen liberalen Bürgermeister braucht, der vor allem in der Stadtverwaltung mal sich richtig aufräumt.
@PaulusHallenser: Dein FDP Silbersack hielt es nicht einmal für nötig an der letzten Stadtratssitzung teilzunehmen und Du träumst von einem gelben Bürgermeister! Keine Ahnung was DU für Medikamente nimmst, aber lass mal die Dosierung kontrollieren, da stimmt was nicht. Genieße lieber Deine durch die BAFA subventionierte Klimaanlage….
Lächerlich! Rie FDP schafft es ja nicht Mal, einen Kandidaten aufzustellen.
Große Erkenntnisse gab es nicht. Geier, Wels, Godenrath oder Vogt brachten ihre Ansätze gut rüber. Trotzdem bleibt es für mich offen, wen ich wähle.
Ich bin zwar kein Fan von Frau Godenrath, aber bezüglich Migration und Klimawandel hat sie 100% recht.
Als OB von Halle sehe ich sie trotzdem nicht. Sie war zu lange in Magdeburg. Da müßte ihr erster und wichtigster Ansatz eigentlich der Übertritt Halles nach Sachsen sein. Denn dieses kleinkarierte magdeburger Politiktheater, dass Halle permanent behindert, hat sie doch hautnah miterlebt.
Außerdem lassen ihre landeskonformen Äußerungen in der Vergangenheit Schlimmes ahnen.
Schade, dass Wiegand weg ist. Der war gut für Halle – und wurde deshalb politisch geschasst.
Wiegand war gut für Halle? Das ist ja wohl lachhaft. Er wurde aus anderen triftigen Gründen geschasst. Hast Du das verpennt! Und Geier hat sehr wol nachgewiesen, dass er OB kann. Meine Stimme hat er!
Otto mach kein Mist.
Der wurde geschasst, weil er nicht teamfähig, machtgeil, egozentrisch und „fehlerfrei“ ist.
Ja Frau Godenrath, mit Ausländerfeindlichkeit kann man immer punkten! Und gewiint noch ein paar Stimmen aus dem rechten Lager!
Altes Personal kann nicht gewählt werden, die haben längst gezeigt, dass sie es nicht können