Warnstreik an der Uni Halle: Gewerkschaften prangern prekäre Bedingungen in der Wissenschaft an und fordern 7 Prozent mehr Lohn
Am Mittwochnachmittag fand auf dem Universitätsplatz in Halle (Saale) eine Streikundgebung der Gewerkschaft ver.di und GEW statt. Diese hatten zu einem Warnstreik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg aufgerufen. Grund ist die laufenden Tarifrunde der Länder (TV-L 2025). Beklagt werden aus Sicht der Beschäftigten seit Jahren zunehmende Kettenbefristungen, Reallohnverluste sowie allgemein prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen in der Wissenschaft – insbesondere für studentisch Beschäftigte. Trotz der angespannten Lage hat die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) seit Beginn der Verhandlungen am 3. Dezember kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt.
„Wir sind nicht mehr bereit, die Folgen verfehlter Investitions- und Personalpolitik der letzten Jahrzehnte alleine zu schultern“, sagte Malte Gerken von der GEW. Immer wieder beteuere die Arbeitgeberseite, wie wichtig die Arbeit für die Gesellschaft sei. Doch “außer einem warmen Händedruck und einem Klopfen auf die Schulter ist für uns leider nichts drin.”
An die Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite gerichtet sagte er: “Gute Arbeitsbedingungen und gutes Geld ist gleich gute Arbeit.” Sollte die die Arbeitgeberseite nicht verstehen, „dann stehen wir im Frühjahr wieder mit 8.000 Menschen in Leipziger auf der Straße. Dann steht das öffentliche Leben still, dann machen wir die Bude dicht”, sagt er unter Applaus.
“Wenn Sie weiterhin gute Arbeit von uns wollen. Wenn wir uns weiterhin so reinhängen sollen, und für die Menschen da sein sollen”, mahnte Gerken, “dann fangen sie mit der Verweigerungshaltung der vorhergehenden Runden gar nicht erst an.” Die Arbeitgeber sollen von Anfang zeigen, dass sie “wirklich verhandeln wollen, anstatt die ersten Verhandlungsrunden ohne Angebot platzen zu lassen und erst nach dem ersten Warnstreik mit einer Lachnummer herzukommen, die sogar beim Schrottwicheln durchfällt. Das können Sie stecken lassen, das brauchen wir nicht.”
In schwierigen Zeiten habe man freiwillig die Arbeitszeit reduziert und auf Lohn verzichtet, um den sozialen Frieden zu sichern. Schweren Herzens habe man auch Reduzierungen der Jahressonderzahlungen in Kauf genommen und bis 2010 für 75 Prozent des westdeutschen Tariflohns gearbeitet. “Wir haben unseren Teil getan”, sagte Gerken, “jetzt ist die Arbeitgeberseite dran.”
Die GEW und ver.di fordern unter anderem 7 Prozent mehr Gehalt, mindestens 300 Euro monatlich, höhere Entgelte für Auszubildende und Praktikant*innen, eine Laufzeit von 12 Monaten, bessere Zuschläge für Mehrarbeit und Arbeit zu ungünstigen Zeiten sowie einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte.












Sachsen-Anhalt ist nicht verschuldet:
https://www.steuerzahler.de/aktuelles/detail/schulden-des-landes-sachsen-anhalt-wachsen-um-36-euro-pro-sekunde/?cHash=4e0c0684c4fe54696d434985d89f5465&L=0
Das Geld wächst zudem ja auf den Bäumen:
https://www.istockphoto.com/de/foto/mit-dem-geld-baum-gm485317115-38619340
Was wollen Sie uns damit sagen?
Sie ernten das Geld vom Baum und lagern Schulden im Keller?
Jeder Mitarbeiter -sollte sich schämen , und auf seine Kontoauszüge schauen -für WAS man ein sehr gutes Gehalt erhält
Hä? Das liest sich wie sechs Säte in 18 Wörtern die keinen Sinn ergeben.
Schämen Sie sich für Ihr Gehalt? Bekommen Sie Gehalt oder werden Sie vom Staat, das heißt, vom Steuerzahler, alimentiert? Fragen über Fragen. Was mir neu ist, anderen ihren Arbeitslohn vorzuwerfen. Das ist schon ein starkes Stück!
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„Wir sind nicht mehr bereit, die Folgen verfehlter Investitions- und Personalpolitik der letzten Jahrzehnte alleine zu schultern“, sagte Malte Gerken von der GEW.
Wessen Schultern sollen belastet werden?
Zuschläge für Mehrarbeit und Arbeit zu ungünstigen Zeiten…
Will man sich absichtlich komplett lächerlich machen?
In der Wissenschaft gibt es deutlich zu viele Stellen und Lehrstühle. Der Moloch an Orchideenfächern gehört radikal gestutzt. Kosten müssen endlich gesenkt und die Universitäten massiv verkleinert werden. Nur dann können die Steuern für die Arbeiter sinken.
Warum sollen eigentlich immer die Steuern sinken?
Jahrzehntelang war es Politiksprache, die Steuern müssen gesenkt werden. Jetzt stehen wir an einem Punkt, wo offensichtlich zu wenig Geld da ist, um überhaupt die Infrastruktur in Schuss zu halten. Na gut, dass es immer diese Steuerentlastungen gab.
Ganz mein Humor 😀
Bitte nicht vergessen: die vorstehenden Gehaltsempfänger bekommen auch mindestens 7 % mehr Lohn. Es ist also ein Bumerangeffekt, welcher der Wirtschaft nicht gut tut.
3 – 2 – 1 Paracelsushallenser: Mimimi Gewerkschaften, mimimi mehr Lohn, mimimi Tarfivertrag.
Finden Sie sich eigentlich lustig? Sind Sie nicht. Nur verbittert.
Spannend zu lesen, wie viele Leute so tun als ob sie auch nur eine Zahl zu dem Thema kennen.
Also ich würde mir keine Gedanken machen, was die möglichen 7% Lohnerhöhung für das Personal an der halleschen Uni angeht.
Sollte dort die Forderung durchkommen, könnte die Landesregierung einfach nicht die finanziellen Mittel für die MLU erhöhen. Die Führung der Uni müsste dann mit den vorhandenen Mitteln auskommen, so dass keine Mehrkosten entstünden.
Und bevor jetzt jemand kommt mit: „Dann verliert die MLU aber wichtige Fachkräfte!“. Das wird nicht passieren, denn diese Personen sind auf dem privaten Arbeitsmarkt schlicht nicht vermittelbar.
Doch, genau das wird passieren. Tarifverträge sind nun mal bindend, und ohne das Budget kann man befristete Verträge nicht erneuern.
Im übrigen geht es um den TV-L. Die Länder sind also der Vertragspartner und tragen logischerweise die Konsequenzen. Aber du hast ja schon des Öfteren unter Beweis gestellt, dass du von Politik keine Ahnung hast.
„Sollte die die Arbeitgeberseite nicht verstehen, „dann stehen wir im Frühjahr wieder mit 8.000 Menschen in Leipziger auf der Straße. Dann steht das öffentliche Leben still, dann machen wir die Bude dicht”, sagt er unter Applaus.“
Auf solche Erpressungsversuche würde ich mich mal überhaupt nicht einlassen. Es einfach mal auf einen knallharten Streik ankommen lassen und schauen, was passiert.
Die Müllentsorgung, also das Abholen des Hausmülls können private Unternehmen übernehmen, die eigentliche Entsorgung wie Müllverbrennungsanlagen ist ohnehin privat. Die Ärzte an den öffentlichen Krankenhäusern haben eigene Tarifverträge über den Marburger Bund.
Der Rest im öffentlichen Sektor kann ruhig mal ein paar Wochen ausfallen, denn so wichtig ist er nicht.