“WIR”-Festival startet am Sonntag mit Kreideaktion auf dem Marktplatz – Stadträte werben für ihre Petition

Mit einer großen Kreide-Aktion zu Füßen der Hausmannstürme der Marktkirche startet am Sonntag, 21. September 2025 das WIR-Festival. Ab 11 Uhr wird dabei mit bunter Straßenkreide ein großer „WIR“-Schriftzug auf den Marktplatz gemalt. Alle Bürgerinnen und Bürger sowie Passantinnen und Passanten sind aufgefordert, sich zu beteiligen. An dem Festival, das Gemeinschaft und Zusammenhalt der Gesellschaft in den Fokus rücken möchte, beteiligen sich bis zum 9. November viele hallesche Künstler, Einrichtungen, Geschäfte und Gastronomen.
Die Fraktionen von SPD, Die Linke, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Volt / MitBürger sowie die Stadträt:innen Dörte Jacobi und Thomas Schied haben eine Resolution in den Stadtrat eingebracht, die eine klare Unterstützung des WIR-Festivals in Halle (Saale) vorsieht. Damit wollen die Initiatoren ein starkes Bekenntnis für Demokratie, Vielfalt und Mitmenschlichkeit abgegeben und zugleich eine deutliche Abgrenzung von der rechtsextremen Buchmesse „Seitenwechsel“, die im November in Halle stattfinden soll, sichtbar werden.
Am Mittwoch hat der Hauptausschuss die Resolution mehrheitlich abgelehnt. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt hatte sich enthalten. Die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat. Eine eigene Mehrheit haben die Initiatoren dabei nicht. Sie stellen 26 der 56 Stadträte und sind somit darauf angewiesen, dass es Zustimmung oder Enthaltungen aus anderen Fraktionen gibt. Hier könnten die drei Stimmen von Hauptsache Halle das Zünglein an der Waage werden. Der Fraktionsvorsitzende Andreas Wels hatte sich im Hauptausschuss enthalten.
Per Mitteilung melden sich die Initiatoren zu Wort:
Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale): „Mit dem WIR-Festival zeigt Halle, dass unsere Stadt für Weltoffenheit und Zusammenhalt steht. Gerade in Zeiten, in denen Veranstaltungen wie die sogenannte Buchmesse ‚Seitenwechsel‘ gezielt mit rechtsextremen Inhalten provozieren, braucht es ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Vielfalt. Das Festival ist Ausdruck einer lebendigen Zivilgesellschaft und zeigt, dass unsere Stadt Verantwortung übernimmt und Haltung beweist.“
Katja Müller, Vorsitzende der Fraktion Die Linke: „Das WIR-Festival steht für gemeinsames zivilgesellschaftliches Engagement unterschiedlichster Menschen in Halle. Es lebt Vielfalt und Toleranz, wo die Stadt Gefahr läuft, ausgerechnet an einem 9. November durch eine rechtsextreme Buchmesse wahrgenommen zu werden. Das zu unterstützen, ist nicht explizit politisch links und auch keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, wie es rechte Narrative einreden wollen. Unterstützung für das WIR-Festival sollte der Vernunft und dem Selbstverständnis aller demokratisch denkenden Menschen entspringen.“
Melanie Ranft, Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Wir unterstützen die Resolution, weil wir klarstellen wollen: Die Buchmesse „Seitenwechsel“ hat mit einem offenen Meinungsaustausch nichts zu tun. Hier treten auch Verlage und Akteure auf, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden, die völkisch-geschichtsrevisionistische Inhalte verbreiten und von denen ein Großteil dem Spektrum der Neuen Rechten zuzuordnen ist. Wer so etwas unwidersprochen in Halle stattfinden lässt, setzt bewusst ein Zeichen gegen unsere offene Stadtgesellschaft. Meinungsfreiheit endet dort, wo Verfassungs- und Menschenfeindlichkeit beginnt.“
Ferdinand Raabe, Vorsitzender der Fraktion Volt / MitBürger: „Mit dem WIR-Festival setzt die hallesche Zivilgesellschaft ein klares Statement gegen eine Buchmesse, die Rechtsextremen und Verschwörungserzählungen gezielt eine Bühne bietet. Das macht deutlich, dass sich unsere bunte und vielfältige Stadt nicht von einer solchen Veranstaltung vereinnahmen lässt. Wir sind stolz darauf, dass solche Veranstaltungen in Halle nicht unwidersprochen stattfinden können.“
Dörte Jacobi, Stadträtin: „Wir leben wahrlich in schlimmen Zeiten. Doch das Schlimmste, was wir uns und der Welt antun können, ist die Gleichgültigkeit gegenüber den politischen Verhältnissen. Wir haben allen Grund zur Empörung. Doch braucht eine lebendige Demokratie keine kurzweilige, disruptive Auflehnung, sondern eine engagierte Lebenshaltung – Zuversicht, dass wir gemeinsam solidarisch Großes schaffen können und friedlich miteinander leben.“
Ich dachte ein Festival ist dafür da um Leute zu unterhalten. Aber wenn ich den Text lese, die beteiligten Parteien sehe, ist es für mich eher eine Demonstration und Politikum gegen andere Menschen mit anderer Meinung. Und dies nervt langsam mit den wöchentlichen Demos gegen irgendwas und irgendwelche.
Ja, die Montagsspinner nerven echt.
Stimmt. Schon wer dort auftaucht lässt einem schaurig werden.
Die Meinungsfreiheit gilt für „Die Linke“ und den Rest der Unterzeichner nur solange, wie diese sich mit deren Meinung deckt. Anderes ist nicht erwünscht und wird bekämpft. Peter Fechter (* 14. Januar 1944 in Berlin; † 17. August 1962 ebenda) war auch der Meinung, dass das Leben in der DDR nicht „toll“ ist und wollte flüchten, wurde dafür auf Befehl der SED erschossen. Jetzt fordert gerade die Nachfolgepartei „Die Linke“ keine andere Meinung zu zulassen außer die Meinung, die sie selber vertritt. Die Ranft, Eigendorf und Raabe können soviel mit Kreide malen wie sie wollen, jeder darf seine Meinung haben und das ist gut so. Heute wird man hoffentlich von den „Meinungsmachern“ dafür nicht mehr erschossen.
Sogar flüchten darfst du heutzutage.
Peter Fechter wusste, dass es verboten war, über die Mauer zu klettern und dass deshalb dort geschossen wurde. Das war zu dieser Zeit auch nicht die einzige Grenze, wo das so war. Vielleicht waren sie Verweifelte, auf jeden Fall waren sie Opfer einer Diktatur, aber sie sind keine Helden für Meinungsfreiheit.
„Wir“, das Festival eines übersättigten Milieus, das pausenlos von Meinungsfreiheit redet, aber andere Meinungen nicht duldet. Man feiert sich selbst, seinen absoluten Kulturbegriff, der langsam aber sicher ungültig wird, weil sich etwas grundsätzlich verschiebt. Ein Orwell-WIR , nur fähig zur Bewegung, wenn irgendwo Fördermittel abzugreifen und Futtertröge leerzufressen sind. Schmatzende halbverweste Biomasse, im Gleichschritt latschendes Siechtum, seit 50 Jahren kein Buch mehr aufgeschlagen, noch zehrend vom 68er Infiltrat, staunend, dass die Gegenseite doch weiter ist als es einem lieb ist.
Es ist beschämend und gefährlich wenn Menschen, so wie es hier getan wird über Menschen reden. Hier werden Personen zu halbverwesender Biomasse gemacht, hier werden Menschen mit Siechtum gleichgesetzt. Wer so spricht, bemüht sich nicht mit dem, was Gesellschaft heute ist umzugehen. Er leistet keinen Beitrag zu einer funktionierenden Stadtgesellschaft. So jemand möchte kein Zusammenleben der Verschiedenen. Er ist eine Gefahr für unsere Demokratie!
So wie du! :-;
Ein parteipolitisch organsiertes Fest, welches gezielt Menschen exludiert, ist weder Ausdruck einer wahrhaftigen „Zivilgeselltschaft“, noch ist es eine Zeichen von „Vielfalt“.
Es wird nur dazu führen, dass der rechte Rand nich stärker wird.
Das kann aber nur verstehen, wer nicht ideologisch verblendet ist.
Dieses Festival schließt grundsätzlich erstmal niemanden aus. Wer so etwas behauptet, der lügt.
Selbstverständlich sind Menschen, die andere durch ihren Sprech diffamieren und entwürdigen nicht erwünscht. Ganz normal.
Krokodilstränen um „unsere Demokratie“ sind die größte Gefahr für diese Demokratie.
Gestalten wie Ernst Jünger, der die Demokratie bekämpfte und als geistiger Wegbereiter des NS gilt, sind die größte Gefahr für (Oh, Überraschung!) die Demokratie.
Das Wissen von google kopiert, Hut ab!
Stimmt was daran nicht?
Entschuldigung, das muss ich nicht googeln, das ist Allgemeinwissen, dass der Typ ein Antidemokrat war.
Du bist ein echter Demokkrat! Heute schon aufgestanden? Hast bestimmt , Unsere kleine Farm‘ geguggt.
Im Gegensatz zu Ernst Jünger: Ja, natürlich. Was war jetzt die Frage?