Drohen massive Zwangsversteigerungen durch gekündigte Finanzierungskredite wegen der Corona-Krise?
Deutschland steht möglicherweise vor einer Welle von Zwangsversteigerungen. Ab der zweiten Jahreshälfte 2021 und besonders 2022 erwarte man eine Zunahme der Verfahren, “da die Bearbeitungszeiten bei Banken und Gerichten sehr lang sind“, sagt Walter Ruesch. Der Geschäftsführer von Argetra, einem Fachverlag für Zwangsvollstreckungen, fährt fort, dass „pandemiebedingt viele Branchen wie Messebau, Hotels und Gastronomie Insolvenzen sehen werden. Die damit verbundene Arbeitslosigkeit wird private Baufinanzierungen platzen lassen.“
Im vergangenen Jahr hatte es in Deutschland weniger Zwangsversteigerungen gegeben, insgesamt wurden Verfahren für 14.853 Immobilien eröffnet. Besonders schlecht hat es dabei finanziell für die Sachsen-Anhalt ausgesehen. Mit 73 Zwangsversteigerungsterminen pro 100.000 Haushalte ist der Wert in Sachsen-Anhalt drei Mal so hoch wie in Bayern (22) und doppelt so hoch wie im bundesweiten Schnitt (36). Obendrauf sind die Verkehrswerte in Sachsen-Anhalt bundesweit am niedrigsten. Zwangsversteigert wurden vor allem Wohnimmobilien (66 Prozent) und dabei überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser. 34 Prozent entfielen auf Gewerbe, Grundstücke und sonstige Immobilien.
Die Gründe für den niedrigen Wert
Die Gründe für die niedrige Zahl an Zwangsversteigerungen sind vielfältig: Niedrigzinsen, gestundete Kredite von Banken sowie das Kurzarbeitergeld haben viele negative Effekte im vergangenen Jahr aufgefangen. Experten warnen daher, dass die Auswirkungen der Krise verzögert einsetzen und wir sie erst ab diesem Jahr so richtig zu spüren bekommen.
Wenn staatliche Hilfen auslaufen, die Arbeitslosigkeit steigt und die Zahl an Insolvenzen zunimmt steigt der finanzielle Druck auf die Privathaushalte weiter an. Und die Kredite können von den Banken nicht ewig gestundet werden. „Wenn bei Privatpersonen über einen längeren Zeitraum die Einnahmen wegbrechen oder das Einkommen schrumpft, zögert es die Probleme nur heraus, wenn der Kreditnehmer ein Vierteljahr lang die Zins- und Tilgungszahlungen aussetzt“, sagt Steffi Retzlaff, Geschäftsführerin bei 3A Immobilien. Der Notverkauf der Immobilie oder im schlimmsten Fall deren Zwangsverwertung werde bei anhaltenden Auswirkungen der Krise nur in die Zukunft verschoben.
Eine Welle von Zwangsversteigerungen wird erwartet
Nach Prognosen des Fachverlages Argetra steigt die Zahl der Zwangsversteigerungen in diesem Jahr 2021 um mindestens 20 Prozent. Durch die Stundungen und der Notwendigkeit der Banken, nach einer Kreditkündigung ein halbes Jahr bis zur Einleitung der Versteigerung zu warten, sei der Prozess lediglich zeitlich nach hinten verschoben. Es dauert mindestens ein Jahr, bis eine Immobilie unter den Hammer kommt, in manchen Fällen sogar bis zu fünf Jahre. In dieser Zeit tauchen diese Immobilien in der Statistik noch nicht auf.
Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbands Haus und Grund, hält den Rückgang der Zwangsversteigerungen angesichts der Unterstützungen nicht für eine Überraschung. Aber: Die positive wirtschaftliche Entwicklung habe durch die Corona-Pandemie ein jähes Ende gefunden.
Auch die Banken haben ein Interesse, dass es weitergeht. Ein zu hoher Anteil Zwangsversteigerungen, die ja oft nicht die nötigen Summen liefern, ist auch für die Banken ein Risiko. Es wird schwierig, zu entscheiden, wo Stundung (= Aussicht auf Erhohlung) und wo Zwangsversteigerung ( Notbremse) richtig ist. Aber jede Zombiefirma staatlich subventioniert am Leben zu halten ist die Dümmste und Teuerste aller Lösungen, genauso dumm wie alle in Schwierigkeiten zwangszuversteigern.
Die oberste Kruste muß ab, dann wird das Innere erkennbar!
Krusten sind eben nichts für Zahnlose. 😁😁
Aber gibt ja auch Milchbrötchen …
Hauptsache die Boni sind wieder mal gut bei den Banken. Nicht bei den kleinen Angestellten, deren Jobs werden deutlich eingeschränkt. Die Menschen, die versuchten sich etwas aufzubauen, (könnten auch Mitarbeiter der Banken sein) stehen später mit leeren, überschuldeten Händen da.
Schulden muss man halt bezahlen, das war schon immer so, auch heutzutage.
Korrekt, das haben die gehirngewaschenen Maullappenfetischisten nur noch nicht kapiert…
Schulden muss man bezahlen, ja. Aber das wird für uns alle noch ein teurer Spass, so wie sich die Staatsschulden erhöhen.
Ich bin bereit, meine Bank hat ebenfalls Bereitschaft signalisiert. Mal sehen, was alles so im Angebot sein wird.
Zur Zeit sind 0% für Banken ja noch ein Gewinn. Stundungen sind also vorteilhaft. Zwangsversteigern geht immer noch, aber dann zahlt die Bank -0,4% auf das eingenommene Geld, was oft die Schulden eh nicht abdeckt. Also eigentlich eine gute Verhandlungsposition für Kunden, denen man ein Aufrappeln wieder zutraut. Nur Mut!!!