Wissenschaftsministerium unterstützt Universitäten in Sachsen-Anhalt mit 13 Millionen Euro im Wettbewerb um Exzellenzcluster
Mit je drei Bewerbungen für neue Forschungscluster wollen Sachsen-Anhalts Universitäten in der aktuellen Wettbewerbsrunde der Exzellenzförderung punkten. Im Erfolgsfall kann ein Exzellenzcluster für sieben Jahre mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert werden; eine Verlängerung um weitere sieben Jahre ist möglich. Bund und Länder stellen für die Förderung der Exzellencluster ab 2026 rund 539 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Bewerbungen der Universitäten Halle und Magdeburg in diesem Jahr mit acht Millionen Euro; zur Vorbereitung der Anträge waren 2022 bereits rund fünf Millionen Euro geflossen.
„Die Konkurrenz um die Exzellencluster ist weiterhin groß“, betont Minister Prof. Dr. Armin Willingmann. „Enge wissenschaftliche Vernetzung, verlässliche langjährige Finanzierung und internationales Renommee üben deutliche Anziehungskraft aus. Daher bewerben sich zahlreiche Forschungsinitiativen aus den deutschen Hochschulen um diese besondere Förderung. Um in diesem starken Wettbewerb erfolgreich sein zu können, bedarf es neben solider Vorbereitung auch zusätzlicher Mittel des Landes, auf die wir uns im Koalitionsvertrag von 2021 verständigt haben. Unser Ziel ist es, dass in der anstehenden Entscheidungsrunde auch Anträge aus Sachsen-Anhalt erfolgreich sind. Denn derart strategische Investitionen ins Hochschulsystem stärken zukunftsfähige Forschungsfelder und steigern die Attraktivität unserer Universitäten mit Blick auf Neuberufungen, Nachwuchswissenschaft oder die Einwerbung zusätzlicher Drittmittel.“
„Die Martin-Luther-Universität ist für die kommende Runde der Exzellenzstrategie gut aufgestellt. Wir haben drei sehr gute Vorschläge für künftige Exzellenzcluster mit ambitionierten Forschungsprogrammen vorgelegt, die wir sehr gerne mit unserem leistungsstarken Netzwerk von universitären und außeruniversitären Partnern angehen möchten. Die Exzellenzstrategie bietet uns eine gute Möglichkeit, unser eigenes Profil zu stärken und uns mit führenden deutschen Universitäten zu vergleichen“, sagt die Rektorin der Universität Halle, Prof. Dr. Claudia Becker.
Ihr Amtskollege aus Magdeburg, Prof. Dr. Jens Strackeljan, unterstreicht: „Aufbauend auf national und international sichtbaren Erfolgen der vergangenen Jahre hat das enorme Engagement der an den Initiativen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drei hervorragende Antragskizzen zu absolut relevanten Zukunftsthemen erzeugt. Unter bereiter Beteiligung der Universität und unseren außeruniversitären Partnern hat sich dabei in den Profillinien der Uni Magdeburg die Kooperation nochmals deutlich intensiviert. Gemeinsame Publikationen, Ko-Betreuung von Dissertationen und fachübergreifende Konferenzen wurden erst durch die Förderung des Landes möglich. Davon wird die Universität, unabhängig vom Ausgang der Begutachtungsprozesse, mittel- und langfristig stark profitieren.“
Im bundesweiten Wettbewerb um die Exzellencluster setzt die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf die Entwicklung energieeffizienterer Elektronik, auf nachhaltigere Kunststoffe und neue Implantat-Technologien sowie auf die Erforschung der Gründe für globale Krisen. Die drei Forschungsinitiativen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zielen auf die Stärkung der Hirngesundheit, auf eine nachhaltige Chemieindustrie sowie auf eine verbesserte Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im Produktionsprozess (Details siehe unten).
Die insgesamt sechs Projektskizzen wurden, teilweise gemeinsam mit weiteren Universitäten, jetzt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht; sie werden bis Ende Januar 2024 bewertet und dürfen bei positivem Votum bis zum August 2024 einen Förderantrag stellen. Die endgültige Förderentscheidung soll im Mai 2025 fallen, bevor die Clusterförderung dann Anfang 2026 für zunächst sieben Jahre startet.
Hintergrund:
Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern hat die 2005 gestartete Exzellenzinitiative abgelöst und wurde 2016 ins Leben gerufen, um universitäre Spitzenforschung nachhaltig zu stärken und den Wissenschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb sichtbarer zu machen. Aktuell läuft die zweite Wettbewerbsrunde, die ab 2026 starten wird. Dabei gibt es zwei Förderlinien: Neben den Exzellenzclustern werden auch Exzellenzuniversitäten unterstützt, die zunächst mehrere erfolgreiche Exzellenzcluster vorweisen müssen. Insgesamt stellen Bund und Länder von 2026 an jährlich 687 Millionen Euro zur Verfügung – 539 Millionen Euro für die Exzellenzcluster und 148 Millionen Euro für die Exzellenzuniversitäten.
In der seit 2019 laufenden ersten Runde der Exzellenzstrategie werden 57 Exzellenzcluster gefördert – lediglich Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern waren damals leer ausgegangen. In der zweiten Förderphase sollen ab 2026 insgesamt bis zu 70 Forschungscluster unterstützt werden, wobei die bereits Geförderten Fortsetzungsanträge stellen können, d.h. alte und neue Cluster konkurrieren miteinander.
Die Förderhöhe für Exzellenzcluster ist antragsabhängig und beträgt jeweils zwischen drei und zehn Millionen Euro jährlich. Die Sitzländer leisten 25 Prozent der Finanzierung, der Bund trägt die restlichen 75 Prozent. Cluster können dabei von einzelnen Universitäten oder als Verbund von mehreren Universitäten, auch bundesländerübergreifend, getragen werden.
„Die endgültige Förderentscheidung soll im Mai 2025 fallen“
Wenn das Antragsverfahren bereits seit 2022 läuft und die Entscheidung im Mai 2025 fallen soll, ist das eine verdammt lange Verfahrensdauer. Bei dem Schneckentempo wird man nie den Anschluss an die internationale Forschung vor allem im Bereich Elektronik. Da ist man in Südostasien und Nordamerika erheblich schneller und ausgabefreudiger.
Da schrumpft auch die Bevölkerung nicht. Erinnerst du dich nicht? Wenn die Bevölkerung schrumpft, sollte sie an den Unis sparen.